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Das deutsche Militärwesen (6) - Die Nachkriegszeit 1945 - 1949

Teil 6 der Dauerausstellung "Deutsche Militärgeschichte 1867 bis heute" in der Abt. Militärarchiv

  • Zonenverwaltung (1945-1949)

Hintergrundinformationen

Nach Verhaftung der "Geschäftsführenden Reichsregierung" unter Großadmiral Karl Dönitz am 23. Mai 1945 und Besetzung ganz Deutschlands übernahmen am 5. Juni 1945 die vier Hauptsiegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion die oberste Regierungsgewalt in Deutschland. Aus rein praktischen Gründen blieben dabei vereinzelte Dienststellen der Wehrmacht zunächst weiter bestehen.

So existierten etwa in der britischen Besatzungszone 80 Wehrmachtgerichte weiter, die für Verfahren gegen deutsche Kriegsgefangene zuständig blieben. In Italien bestand das Deutsche Hauptquartier Bellaria, das Zuständigkeiten im Bereich der Organisation und Betreuung der im Raum Rimini"Cesena durch die Alliierten eingerichteten Internierungslager zugewiesen bekommen hatte. Hinzu kamen die in Kriegsgefangenenlagern gebildeten Studiengruppen der US-Historical Division oder das Naval Historical Team in Bremerhaven.

Eine weitere Sonderform der Zusammenarbeit stellte die Aufarbeitung und Durchsicht der von deutschen Dienststellen erstellten Akten durch deutsches Personal dar. So werteten Angehörige der ehemaligen Wehrmachtsauskunftsstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene (WASt) unter US-Aufsicht im August 1945 im Ministerial Collecting Center in Fürstenhagen die Unterlagen ihrer Dienststelle aus. Bereits vor Kriegsende und noch vermehrt danach wurde eine Vielzahl von deutschen Soldaten von den Alliierten in Dienst genommen, allerdings ohne organisatorischen Zusammenhalt. Gerade für eine geordnete Demobilmachung war zudem die Mitwirkung noch bestehender Stäbe (vor allem Quartiermeister- und Oberquartiermeisterstäbe) unerlässlich. Aus ehemaligen deutschen Soldaten setzten sich auch der Deutsche Minenräumdienst und die Labor Service Unit zusammen, beides Einrichtungen im Dienst der Alliierten.

In der sowjetischen Besatzungszone kam es allerdings bereits in dieser Zeit zur Aufstellung stärkerer bewaffneter Polizeiverbände. Im Juni 1945 wurde dort die Deutsche Volkspolizei gegründet, zunächst auf Länderebene organisiert, die jedoch bereits 1946 der "Deutschen Verwaltung des Innern" unterstellt wurde. Ebenfalls 1946 wurde auf Anweisung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) die Grenzpolizei gebildet, unter dem Kommando der Deutschen Grenzpolizei. Ende 1947 unterstanden dieser etwa 60.000 Mann Volkspolizei, 10.000 Mann Grenzpolizei und 7400 Mann Transportpolizei. Die verdeckte und von der SMAD unterstützte Aufrüstung lief ab 1947 kontinuierlich weiter. Im Juli 1948 vor dem Hintergrund der Berlin-Krise erging ein Befehl der SMAD zur Bildung Kasernierter Bereitschaften der Volkspolizei als Stammzellen für den Aufbau künftiger Streitkräfte. Ende 1948 umfassten diese bereits 7500 Mann.

Weiterführende Bestände

RW 54 Formationen und Dienststellen zur Abwicklung der ehemaligen deutschen Wehrmacht (94 Akten)
RW 48 Wehrmachtsauskunftsstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene (73 Akten)
ZA 1 Studiengruppe US-Historical Division (2669 Akten)
ZA 3 Studiengruppe Luftwaffe der US-Historical Division (1737 Akten)
ZA 6 Labor Service Unit (LSU) / Arbeitseinheiten Marine (für US-Navy) (89 Akten)
B 205 Wissenschaftliche Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte (1800 Akten)