"Gouverneur Leutwein hatte den Verlauf des Hererokrieges von Windhuk aus sorgfältig beobachtet. Die Absperrung des Sandfeldes durch Trotha und die damit verbundene Verurteilung der dahin geflüchteten Hereros zum Durst- und Hungertode konnte er nur missbilligen. Andererseits verhehlte er sich nicht, dass der General für diese grausame Massnahme Kriegsnotwendigkeit geltend machen konnte. Er konnte auch auf das Beispiel Lord Kitcheners überweisen, der vor wenigen Jahren Konzentrationslager für die Frauen und Kinder der Buren eingerichtet hatte, um dieses, um seine Selbstständigkeit ringende Volk zur Ergebung zu zwingen. In jedem Fall wirkte aber jede harte Kriegsmassnahme gegen die Hereros ungünstig auf die Stimmung der Hottentotten ein." (Quelle: BArch N 1145/4 fol. 215)