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Der Herero-Aufstand 1904 – Aus der Sicht des Soldaten und Kolonialschriftstellers Paul Leutwein

Paul Leutwein berichtet in seinem unveröffentlichten Roman "Im Banne Afrikas" über seine Erlebnisse und Erfahrungen in Deutsch-Südwestafrika. Einige Auszüge werden in der Galerie vorgestellt.

  • Kaiserreich (1871-1918)

Hintergrundinformationen

Hintergrundinformationen

"'morituri te salutant,' dachte Leutnant Leutwein. Dann fegte die Kompanie los. Wie im Traum erreichten die Reiter den Fuss des Berges. Wie im Traum hörte Leutnant Leutwein den Sturmbefehl Frankes. Wie ein Wahnsinniger raste er den Berg hinauf. Tiefaufatmend stand er oben. Er sah sich um. Er war ganz allein. Kein Herero ringsum. Die Geräusche der Waffen waren verstummt. "Wie ist mir denn," dachte der Leutnant. "Träume ich? Es ist ja kein Schuss gefallen," sagte er dann laut vor sich hin. "Doch einer," erklang die Stimme des Sergeanten Malinowski. "Ein Herero war da. Da liegt  er." Damit trat Malinowski an den Toten heran. "Daniel Kariko ist es," rief er plötzlich und winkte dem Leutnant. So sah Leutwein zum ersten und letzen Mal diesen berühmten und berüchtigten Hereroführer. Noch im Tode ein elegantes Bild, lag er mit geschlossenen Augen malerisch da." (Quelle: BArch N 1145/4 fol. 157)

Paul Leutwein berichtet in seinem unveröffentlichten Roman "Im Banne Afrikas" über seine Erlebnisse und Erfahrungen in Deutsch-Südwestafrika. Der Sohn des dortigen Gouverneurs Theodor Leutwein beschreibt u.a. seine Begegnungen mit führenden Persönlichkeiten wie dem Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe Lothar von Trotha. Einen besonderen Schwerpunkt bilden seine Schilderungen der Aufstände im Jahr 1904, die er als Soldat der Kaiserlichen Schutztruppe miterlebte.

Eine allgemeine Einführung in die Geschehnisse jenen Jahres bietet die Galerie "Der Krieg gegen die Herero 1904".  Die nachfolgende Galerie soll dem Betrachter einen tieferen Einblick in die subjektive Erlebniswelt eines Zeitgenossen ermöglichen. Es muss an dieser Stelle deutlich gesagt werden, dass Leutwein hier einen romantischen Kolonialroman vorlegt, in dem sich auch Zeitgeist, Selbstwahrnehmung eines Angehörigen des deutschen Reiches im Spiegel kolonialer Herrschaft und Fremdwahrnehmung der einheimischen Bevölkerung deutlich widerspiegeln.

Auf den nachfolgenden Seiten werden Fotografien aus Deutsch-Südwestafrika und einzelne Schriftstücke aus dem Nachlass Leutwein mit Zitaten aus dem Roman "Im Banne Afrikas" verbunden und - wo nötig - durch Erläuterungen ergänzt.

Ein Galeriebeitrag von Felix Weber und Antje Märke