Der Führersonderzug diente erstmals während des Polenfeldzugs vom 1. bis zum 26. September 1939 als Führerhauptquartier. Er war nicht fest stationiert, sondern wurde von Hitler für Frontfahrten genutzt. Für die Sicherheit war eine aus der Sicherungskompanie des Führerhauptquartiers gebildete Frontgruppe zuständig.

Bad Polzin war der erste Standort des Führersonderzuges während des Polenfeldzugs. Hitler traf am 4. September 1939 mit seinem Sonderzug in Bad Polzin ein. Während er sich noch am gleichen Tag mit seiner Autokolonne zu einem Frontbesuch begab, wurde der Zug zusammen mit dem "Ministerzug" nach Plienitz verlegt. Das Dokument enthält die Sicherheitsanordnungen für Bad Polzin durch den Kommandanten des Führerhauptquartiers Generalmajor Rommel.

Erwin Eugen Johannes Rommel (geboren am 15. November 1891, gestorben am 14. Oktober 1944) war Heeresoffizier. Er wurde 1938 Kommandant des Führerbegleitbataillon. Von August 1939 bis Februar 1940 war er im Rang eines Generalmajors Kommandant des Führerhauptquartiers. Wegen angeblicher Beteiligung am Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Rommel vor die Wahl gestellt, sich selbst zu töten, oder vor dem Volksgerichtshof angeklagt zu werden. Er entschied sich für Selbstmord. Das Foto zeigt Rommel als General im Gespräch mit Offizieren auf dem dem deutsch-italienischen Grenzbahnhof "Brenner" 1941.

Am 20. September 1939 unternahm Hitler eine Fahrt in das Frontgebiet. Er fuhr von Danzig aus zur Besichtigung auf die Westerplatte und ins Operationsgebiet bei Gdingen und Dirschau. In Danzig waren Hitler und seine Entourage im Kasino-Hotel Zoppot und im Kurhotel untergebracht. Das Dokument zeigt die Belegung des Kasino-Hotels.

Während des Jugoslawienfeldzugs vom 6. bis zum 26. April 1941 diente der Führersonderzug ein weiteres mal als FHQ. Zum einen, weil die Zeit vor dem Feldzug nicht ausgereicht hatte, um ein festes FHQ zu bauen, zum anderen, weil Hitler sich weigerte militärische Einrichtungen in Österreich zu nutzen. Im Gegensatz zur Nutzung während des Polenfeldzugs wurde der Zug jetzt fest in Mönichkirchen (Deckname: "Frühlingssturm") stationiert. Die Sicherung wurde dem Führerbegleitbataillon übertragen. Außerdem stand die Lokomotive ununterbrochen unter Dampf um den Zug im Falle eines Angriffs in den nahen Tunnel verschieben zu können. Auf dem Bild ist im Vordergrund der auf der Brücke stehende Flak-Wagen mit Besatzung zu erkennen.

Am 20. April 1941 fanden in Mönichkirchen, wo der Führersonderzug während des Jugoslawienfeldzugs als Führerhauptquartier diente, die Feierlichkeiten zum 52. Geburtstag Hitlers statt. Das Dokument zeigt den Befehl für die Aufstellung der teilnehmenden Einheiten.

Auf dieser Seite setzt sich der Befehl zu den Feierlichkeiten zum Geburtstag Hitlers fort und legt die Kleiderordnung für die Teilnehmer fest. Sie trägt die Unterschrift des damaligen Kommandanten des Führerhauptquartiers Thomas.

Zu Hitlers Geburtstag versammelte sich die Wehrmachts- und Parteiprominenz in Mönichkirchen. Auf dem Bild im sind im Vordergrund zu erkennen (von links) Keitel, v. Brauchitsch, Göring (mit dem Rücken zum Betrachter) und Raeder. Im Hintergrund erkennt man zwischen v. Brauchitsch und Göring den Kommandanten des Führerhauptquartiers Kurt Thomas.

Kurt Thomas (geb. 2. März 1896, gestorben vermutlich 5. Mai 1943) wurde am 22. Januar 1940 Kommandeur des Führerbegleitbataillons. Am 15. Februar 1940 erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten des Führerhauptquartiers. Auf diesem Posten blieb er zweieinhalb Jahre, bis er am 15. Oktober 1942 zum Kommandeur der Afrikabrigade 999 ernannt wurde. Seit dem 1. April 1943 Generalmajor, starb er wahrscheinlich am 5. Mai 1943 bei einem Flugzeugabsturz. Ob der Absturz auf Feindeinwirkung zurückging, wurde nicht geklärt. Im August des gleichen Jahres wurde er rückwirkend zum 1. Mai 1943 zum Generalleutnant befördert.

Das FHQ "Felsennest", auf der Bergkuppe Felsennest beim Ort Rodert, 30 km südwestlich von Bonn gelegen, wurde vom Dezember 1939 bis Mai 1940 erbaut. Auf der Basis von Bunkeranlagen des Westwallbaus hatten Offiziere des FHQ bereits vor Hitlers Anordnung vom 22. Februar 1940 mit dem Bau beginnen lassen. Die gesamte Anlage "Felsennest" umfasste vier Bunker (3000 m3 Beton, 730 qm Fläche), Zwei Massivbauten (130 qm Nutzfläche) und drei Baracken (300 qm Nutzfläche). Die gesamte Anlage wurde, als sich die US-Armee näherte, im Frühling 1945 von deutschen Pionieren gesprengt. Auf dem Bild erkennt man im Hintergrund einen Teil der Anlagen.

Das FHQ "Wolfsschanze" lag acht Kilometer östlich von Rastenburg (heute Kêtrzyn) im Forst Görlitz in Ostpreußen. Am 19. Dezember 1940 begann der Bau auf Befehl Hitlers. Mit Ausnahme einer einjährigen Bauunterbrechung vom September 1941 bis Oktober 1942 wurde "Wolfsschanze" bis Januar 1945 fortwährend um- oder ausgebaut. Während der Errichtung trug das Unternehmen den Decknamen "Askania Nord" und wurde erst mit Hitlers Einzug von diesem in Wolfsschanze umbenannt. Hitler bewohnte das FHQ "Wolfsschanze" mit kurzen Unterbrechungen von insgesamt 57 Tagen vom 24. Juni 1941 bis 20. November 1944. Insgesamt war "Wolfsschanze" mit bis zu 7700 Personen belegt. Für die Sicherheit Hitlers waren das Führerbegleitbataillon, von dem ständig ein Zug auf Wache sein musste und das mit der Zeit bis auf Brigadestärke anwuchs, die Führer-Flak-Abteilung, die Führer-Nachrichten-Abteilung sowie Reichssicherheitsdienst- und SS-Personal zuständig. Außerdem war "Wolfsschanze" in das Vorwarnsystem der Luftflotte "Reich" einbezogen. Die Bunker waren so stark ausgebaut, dass es den deutschen Pionieren nicht gelang, "Wolfsschanze" Ende Januar 1945 vor Eintreffen der Roten Armee vollständig zu zerstören.

"Wolfsschanze" war umgeben von einem Sicherungsring, der nur an zwei Eingängen betreten werden konnte und durch Stacheldrahthindernisse und Minen gesichert war. Innerhalb dieses Sicherungsrings aber außerhalb der weiteren Sicherungen lagen die Baracken des Führer-Begleitbataillons und die MG-, Pak- und Flak-Stellungen. Im äußeren Sicherheitsring befanden sich zwei Sperrkreise, die Sperrkreise I und II. Innerhalb des Sperrkreises I befand sich seit 1943 der Sperrkreis A, der u. a. die Häuser von Hitler, Keitel und Bormann umschloss. Auf dem Plan sind die Sperrkreise blau und rot umrandet.

Am 8. Februar 1942 starb der Reichsminister für Rüstung und Munition Fritz Todt bei einem Flugzeugabsturz in Ostpreußen. Sein Leichnam wurde feierlich nach Berlin überführt und dort auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Das Dokument zeigt die Skizze für die Verladung des Sargs in den Trauerzug auf dem Bahnhof Schwarzstein. Man erkennt, wie der Sarg am Ehrenzug (rot), den Mitgliedern des Führerhauptquartiers (blau) und einer Abordnung der Organisation Todt (grün) vorbei bis zur Rampe des Bahnhofs transportiert werden sollte.

Das FHQ "Adlerhorst" wurde von September 1939 bis August 1940 in Ziegenberg und Wiesental gebaut. Da die Invasion Englands (Operation Seelöwe), für die "Adlerhorst" als Befehlsstelle Hitlers vorgesehen gewesen war, abgesagt wurde, bezog Hitler "Adlerhorst" erst am 11. Dezember 1944 zur Führung der Ardennenoffensive, nachdem Schloß Ziegenberg ab Oktober 1944 dem Oberbefehlshaber West als Hauptquartier gedient hatte. Schloß Ziegenberg wurde 1945 bei einem Luftangriff in Brand gesetzt, die Gebäude in Wiesental bei der Räumung durch deutsche Soldaten weitgehend niedergebrannt und die Bunker 1946 gesprengt. Das Foto zeigt Schloß Ziegenberg 1944.

Das FHQ "Adlerhorst" umfasste vier Wohn- und Arbeitsbunker, zwei Luftschutzhäuser und drei Luftschutzkeller (insgesamt 3800 qm Nutzfläche). Hinzu kamen die Räume in Schloß Ziegenberg für Hitler, Keitel, Bormann, Hitlers Schreib- und Dienstpersonal und seine Adjutanten .

Mit dem Bau des im Eulengebirge in Niederschlesien gelegenen FHQ "Riese" (Deckname: IG Schlesien), wurde am 1. November 1943 begonnen. Die Bautätigkeit endete erst 1945 durch die Eroberung der Anlage durch die Rote Armee. Das FHQ "Riese" wurde nie genutzt. "Berchtesgaden" meint Hitlers Domizil auf dem Obersalzberg. Der Ausbau des Hitler gehörenden Haus Wachenfeld zum Berghof begann 1936. Von August 1943 an wurden auf dem Obersalzberg Luftschutzbunker errichtet. Am 25. April 1945 griff die US-Luftwaffe den Obersalzberg an und zerstörte alle Gebäude und Baustellen bis auf die Bunker.

Mit dem Decknamen "Zeppelin" wurde der Ausbau des Truppenlagers bei Zossen zum Ausweichquartier des OKH bezeichnet. Hier entstanden die Bunkeranlagen "Maybach I" und "Maybach II". Der Ausbau begann 1937. Die Anlage war während des ganzen Krieges belegt und wurde erst am 20. April 1945 endgültig geräumt. Nachdem das US-amerikanische Landungsunternehmen in der Normandie gelungen war und die Rote Armee sich den Reichsgrenzen näherte, wurden Überlegungen angestellt, ein neues Führerhauptquartier in Mitteldeutschland zu errichten. Die Realisierung der Vorhaben scheiterte jedoch am Material- und Zeitmangel. Diese Planungen wurden stets vom Kommandant FHQ koordiniert.

Gustav Streve (geb. 5. Juni 1893) trat am 1. August 1938 aufgrund seines Dienstes in der Reichswehr als Ersatzoffizier im Rang eines Hauptmanns wieder in den aktiven Dienst und wurde zum Oberkommando des Heeres (OKH) kommandiert. Nach der im gleichen Jahr erfolgten Überführung zu den aktiven Truppenoffizieren wurde er nach der im Jahr 1939 erfolgten Ernennung zum Major am 1. März 1942 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. August 1942 trat er die Nachfolge von Oberst Thomas als Kommandant des Führerhauptquartiers an und wurde am 1. August 1944 zum Oberst befördert.

Am 5. Oktober 1939 besuchte Hitler das eroberte Warschau und nahm dort eine Truppenparade ab. Nach dem Flug von Berlin nach Warschau wurde der Rest des Weges mit Autos zurückgelegt. Die Wagen waren in zwei Kolonnen eingeteilt. Das Dokument zeigt die Aufstellung und Wageneinteilung der "Führerkolonne". Auffallend ist, dass sich in der Führerkolonne vom Begleit- und dem Kriminalkommando abgesehen nur Angehörige der Wehrmacht befanden. Die gesamte anwesende Reichs- und Parteiführung mit dem Chef der Reichskanzlei Lammers, Reichspressechef Dietrich und Himmler war in der zweiten Kolonne untergebracht.

Bereits vor dem Krieg wurde Hitlers Sicherheit besonders durch das SS-Begleitkommando gewährleistet. Mit Blick auf die durch einen Krieg gesteigerte Gefährdung musste jedoch der Schutz intensiviert werden. Daher wurde aus Einheiten der Wehrmacht und der Luftwaffe das Führerbegleitbataillon aufgestellt, das für den Schutz Hitlers im Feld vorgesehen war. Es stand unter dem Kommando des Kommandanten des Führerhauptquartiers. Das Dokument zeigt den Aufstellungsbefehl vom 24. August 1939.

Ging Hitler auf Reisen, musste nicht nur seine Reise organisiert, sondern das gesamte Führerhauptquartier mit seinem Personal verlegt werden. Dazu gehörten nicht nur Hitlers Ordonnanzen, sondern vor allem das Sicherheitspersonal, zu dem nicht nur das SS-Begleitkommando, sondern auch das Führerbegleitbataillon zählten. Am 13. Januar 1940 brach Hitler von Berlin aus zu einer zweitägigen Reise nach Gießen auf. Das Dokument zeigt den Marschbefehl der ersten Etappe bis nach Göttingen für die Verlegung des Führerhauptquartiers. Sie demonstriert den großen personellen Aufwand.

Otto-Ernst Remer (geboren am 18. August 1912, gestorben am 4. Oktober 1997) trat 1933 in die Wehrmacht ein und nahm von 1939 an am Zweiten Weltkrieg teil. Nachdem er seit 1942 ein Grenadierbataillon der Infanteriedivision "Großdeutschland" geführt hatte und 1943 zum Major befördert worden war, kommandierte er seit Mai 1944 das Wachbataillon "Großdeutschland" und wurde im gleichen Jahr zum Oberst befördert. Er war maßgeblich an der Niederschlagung des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 beteiligt und wurde dafür am 1. September 1944 zum Kampfkommandanten des Führerhauptquartiers ernannt. Als Kommandant der Führerbegleitbrigade nahm er an der Ardennenoffensive teil. Im Januar 1945 zum Generalmajor befördert und zum Kommandant der Führerbegleitdivision ernannt, wurde er am Ende des Krieges von der US-Armee gefangen genommen und von den britischen Besatzungsbehörden bis 1947 interniert. Wieder in Freiheit ließ er sich in Varel (Oldenburg) nieder und erlernte das Maurerhandwerk.

Hitler schreitet auf dem Bahnhof von Hendaye die Reihen einer Ehrenkompanie ab. In der Gruppe um Hitler erkennt man (von links) Schmundt, v. Brauchitsch und Keitel