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Jud Süß, des Herzogs Finanzberater

Jud Süß, des Herzogs Finanzberater

Ferdinand Marian spielt die Haupt- und Titelrolle in Veit Harlans Spielfilm „Jud Süß“. Die Rolle des Joseph Süßkind Oppenheimer, Jud Süß genannt, lehnte Marian zunächst mehrfach ab. Selbst der damalige Star-Regisseur Veit Harlan, der Marian zu Hause besucht, erreicht nicht dessen Einwilligung. Erst eine Audienz beim Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, verdeutlicht Marian, dass er die Rolle nicht ablehnen kann. Marians Darstellung des Jud Süß ist außergewöhnliche, überragende Schauspielkunst. Nach der Premiere in Venedig schrieb der damalige Filmkritiker und später weltbekannte italienische Regisseur Michelangelo Antonioni: „Das Spiel der Hände, der Blicke, Tönungen der Stimme, Bewegungen des Körpers, alles ist vollendet“. Dass er mit seiner Darstellung des Joseph Süß Oppenheimer trotz großer persönlicher Widerstände dennoch eine so eindrucksvolle Leistung abliefert, wird er sich zeitlebens selbst nicht verzeihen. Die Hauptrolle in dem filmischen Paradestück antijüdischer Hetze und Propaganda wird ihm zum Verhängnis. Nach dem Krieg wird er wegen seines Mitwirkens im „Jud Süß“ mit einem Berufsverbot belegt und darf nicht mehr spielen. Er betrinkt sich immer exzessiver und verunglückt am 9. August 1946 tödlich am Steuer seines Autos.