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Die deutschen Heeresgruppen Teil 2, Zweiter Weltkrieg

Im Laufe des Krieges existierten insgesamt fünfzehn Heeresgruppen. Die Galerie zeigt v.a. die Oberbefehlshaber und beschreibt deren militärischen Werdegang.

  • Nationalsozialismus (1933-1945)

Hintergrundinformationen

Hintergrundinformationen

Die deutschen HeeresgruppenTeil 2, Zweiter Weltkrieg

Die Darstellung folgt im wesentlichen Georg Tessin, Deutsche Verbände und Truppen 1918-1939, bearb. auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs, Osnabrück 1974 und Ders., Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, bearb. auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs, 20 Bände, Osnabrück 1967ff. Die biographischen Angaben folgen zunächst den Personalakten. Wo diese Lücken aufwiesen, wurden die Angaben aus Tessin herangezogen oder sonstige Quellen genutzt. Dennoch sind Unstimmigkeiten gegenüber tatsächlichen Verwendungsdaten möglich.

In der Vorläufigen Reichswehr vom 1. Oktober 1919 bestanden über den Divisionen vier "Reichswehr-Gruppenkommandos": das Reichswehr-Gruppenkommando 1 in Berlin, das Reichswehr-Gruppenkommando 2 in Kassel, das Reichswehr-Gruppenkommando 3 in Kolberg und das Reichswehr-Gruppenkommando 4 in München.Mit der organisatorischen Neuformierung vom 23. März 1921 blieben nur noch zwei "Gruppenkommandos" übrig: das Gruppenkommando 1 in Berlin und das Gruppenkommando 2 in Kassel. Dabei blieb es für die gesamte restliche Zeit der Weimarer Republik und auch noch die Anfangszeit des Dritten Reiches. Erst im April 1935 wurde ein zusätzliches Gruppenkommando 3 in Dresden geschaffen. In der Zwischenzeit war am 1. Juni 1935 die Umbenennung von Reichswehr in Wehrmacht und Reichsheer in Heer erfolgt. Am 1. April 1937 entstand schließlich noch das Gruppenkommando 4 in Leipzig.In der Folge wurden zwischen die Gruppenkommandos und die Divisionen als weitere Kommandoebene Armeekorps eingefügt.

Im Februar 1938 erfolgte die Umbenennung der Gruppenkommandos in "Heeresgruppenkommandos". Es bestanden jetzt:

  • Heeresgruppenkommando 1 in Berlin
  • Heeresgruppenkommando 2 in Kassel (ab Juli 1938 in Frankfurt am Main)
  • Heeresgruppenkommando 3 in Dresden
  • Heeresgruppenkommando 4 in Leipzig

Neu gegründet wurden:

  • Heeresgruppenkommando 5 in Wien (1. April 1938)
  • Heeresgruppenkommando 6 in Hannover (24. November 1938)

Im April 1938 wurde darüberhinaus unter Generaloberst Wilhelm Ritter von Leeb ein Arbeitsstab eingerichtet ("Arbeitsstab v. Leeb"), aus dem im Hinblick auf mögliche militärische Auseinandersetzungen Anfang Oktober 1938 das "Heeresgruppenkommando z.b.V." entstand. Nach erfolgter kampfloser Besetzung des Sudetenlandes wurde dieses Heeresgruppenkommando wieder aufgelöst.

Ab der Mobilmachung vom 26. August 1939 erfolgte rein formal die Verwendung der Bezeichnung "Oberkommando der Heeresgruppe ....". Nur aus zwei der bestehenden Heeresgruppenkommandos wurden jedoch tatsächlich Oberkommandos von Heeresgruppen gebildet (aus 1 und 2). Aus den anderen entstanden Armeeoberkommandos.

Im Laufe des Krieges wurden insgesamt fünfzehn Heeresgruppen gebildet, die zum Teil mehrfach umbenannt wurden. Dabei wurden einige Bezeichnungen zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Heeresgruppen getragen. Die Bezeichnungen "Heeresgruppe Süd- oder "Heeresgruppe Mitte" beziehen sich je nach Zeitpunkt auf völlig verschiedene Heeresgruppen.
Die Bezeichnungen der Heeresgruppen waren entweder Buchstaben oder geographischer Art und damit unabhängig vom jeweiligen Oberbefehlshaber. Insbesondere geographische Bezeichnungen mußten dadurch jedoch mitunter den Veränderungen des Frontverlaufs angepaßt werden.
Häufig waren Heeresgruppenkommandos auch mit den Befugnissen von Oberbefehlshabern auf bestimmten Kriegsschauplätzen verbunden.

Es bestanden in der Reihenfolge ihrer Einrichtung ab Kriegsbeginn:

  • Heeresgruppe C/Nord/Kurland
  • Heeresgruppe Süd, Oberbefehlshaber Ost / Heeresgruppe A, Oberbefehlshaber West / Heeresgruppe Süd/B
  • Heeresgruppe Nord/B/Mitte/Nord
  • Heeresgruppe D, Oberbefehlshaber West/Süd
  • Heeresgruppe A/Südukraine/Süd/Ostmark
  • Heeresgruppe Don/Süd/Nordukraine/A/Mitte
  • Heeresgruppe E, Oberbefehlshaber Südost
  • Heeresgruppe Afrika
  • Heeresgruppe F, Oberbefehlshaber Südost
  • Heeresgruppe C, Oberbefehlshaber Südwest
  • Heeresgruppe B
  • Heeresgruppe G
  • Heeresgruppe H / Oberbefehlshaber Nordwest- Oberbefehlshaber Oberrhein (RFSS) / Heeresgruppe Oberrhein
  • Heeresgruppe Weichsel

Die Heeresgruppen und ihre Oberbefehlshaber am:

1.9.1939
 Heeresgruppe Süd                 Generaloberst v. Rundstedt
Heeresgruppe Nord                 Generaloberst v. Bock
Heeresgruppe C                      Generaloberst Ritter v. Leeb

10.5.1940
Heeresgruppe A                      Generaloberst v. Rundstedt
Heeresgruppe B                      Generaloberst v. Bock
Heeresgruppe C                      Generaloberst Ritter v. Leeb

22.6.1941
Heeresgruppe Süd                   Generalfeldmarschall v. Rundstedt
Heeresgruppe Mitte                 Generalfeldmarschall v. Bock
Heeresgruppe Nord                  Generalfeldmarschall Ritter v.Leeb
Heeresgruppe D / Ob West      Generalfeldmarschall v. Witzleben

13.5.1943
Heeresgruppe B                       Generalfeldmarschall Freiherr v. Weichs
Heeresgruppe Mitte                  Generalfeldmarschall v. Kluge
Heeresgruppe Nord                  Generalfeldmarschall v. Küchler
Heeresgruppe D / Ob West      Generalfeldmarschall v. Rundstedt
Heeresgruppe A                        Generalfeldmarschall v. Kleist
Heeresgruppe Süd                    Generalfeldmarschall v. Manstein
Heeresgruppe E / Ob Südost    Generaloberst Löhr
Heeresgruppe Afrika                 Generaloberst v. Arnim 

8.5.1945
Heeresgruppe Kurland              Generaloberst Hilpert
Heeresgruppe Ostmark             Generaloberst Dr. Rendulic
Heeresgruppe Mitte                   Generalfeldmarschall Schörner
Heeresgruppe E / Ob Südost     Generaloberst Löhr
Heeresgruppe Weichsel             Generaloberst Student

Die Beschreibungen im folgenden haben jeweils den Weg des einzelnen Heeresgruppenkommandos als Kommandobehörde für mehrere Armeen und direkt unterstellte Heerestruppen im Blick. Nicht in jedem Fall folgte bei Verlegungen der vorgesetzten Kommandobehörde auch der gesamte unterstellte Bereich. Gleichwohl wird hier der Einfachheit halber von "Verlegung der Heeresgruppe ..." gesprochen. Detaillierte Informationen über die Wege der unterstellten Armeen finden sich bei Tessin, Verbände und Truppen, s.o..


Thomas Menzel