Überlieferung im Bundesarchiv-Militärarchiv Die historische Überlieferung der Inspektion des Sanitäts- und Gesundheitswesens, des heutigen Führungsstabes des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, wird im Bundesarchiv-Militärarchiv unter der Bestandssignatur BW 24 verwahrt und umfasst im Jahre 2006 über 270 lfm mit ca. 15.600 Akteneinheiten. Die Unterlagen spiegeln (mit den im Bestand BW 1 -Bundesministerium der Verteidigung- enthaltenen Teilen) nahezu die Zuständigkeit, Tätigkeit und Organisation der Inspektion vollständig von den Anfängen des Bundesministeriums der Verteidigung bis zur Gegenwart wider. Sie vermitteln darüber hinaus wertvolle Informationen zu den vielfältigen Dienststellen des unterstellten Bereichs.

"Besondere Anordnungen für das Sanitäts-Wesen zum Aufstellungsbefehl No. 1" "Besondere Anordnungen für das Sanitäts-Wesen zum Aufstellungsbefehl No. 1" Bonn, den 28. Dezember 1955 in: BW 24/197

Generalarzt Dr. med. Heinrich Friedrich Wilhelm Oberdiek Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens im November und Dezember 1957 durch Generalarzt Dr. med. Heinrich Friedrich Wilhelm Oberdiek Persönliche Daten: Geboren am 7. August 1899 in Berlin Vater: Heinrich Oberdiek, Haushofmeister a. D. Mutter: Wilhelmine Oberdiek, geb. Gosemann Verheiratet mit Anna Oberdiek, geb. Jahn 1905 bis 1908 - Vorschule 1908 bis 1917 - Realgymnasium (Abitur) 1 Sohn Gestorben 13. März 1986 in Freiburg Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Studium an den Universitäten Berlin, Freiburg, Tübingen (Staatsexamen) (1919 bis 1924) Approbation (1924) Volontär-Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen (1. September bis 7. Dezember 1924) Vorbereitung zur Promotion Tübingen (8. Dezember 1924 bis 30. Januar 1925) Promotion (31. Januar 1925) Volontär-Assistent an der Chirurgischen Poliklinik Berlin (15. Februar bis 1. Mai 1925) Militärischer Werdegang vor 1945: Preußische Armee Ersatz-Feldartillerieregiment Zossen: Kriegsfreiwilliger (22. März bis 31. Dezember 1917) Feldartillerie-Schießschule Jüterbog (1. Januar bis März 1918)

Briefwechsel Generalarzt a.D. Dr. med. Johannes Dobbek mit dem Oberstarzt im BMVg, Dr. med. Heinrich Oberdiek (Dobbek an Oberdiek), 17. Febr. 1957 Dr. Dobbek hatte seine 15-seitige Schrift "Aufgaben einer neuzeitlichen Militärpsychiatrie" einem Mitarbeiter Dr. Oberdieks anläßlich eines Treffens in Köln überlassen. In seinem Schreiben an Oberdiek erkundigt er sich nach dem Sachstand in dieser Angelegenheit. Im Falle der Einstellung eines Wehrpsychiaters im BMVg wolle Dr. Dobbek gern Vorschläge für dessen Auswahl unterbreiten.

"Aufgaben einer neuzeitlichen Militärpsychiatrie" von Generalarzt a.D. Dr. med. Johannes Dobbek, um 1957 Neben den Grundaufgaben der Neuropsychiatrie - Diagnostik und Therapie krankhafter Veränderungen im Gehirn sowie seelischer Störungen -, nennt Dobbek zwei weitere Anforderungen an das Fachgebiet Militärpsychatrie: Behandlung sog. Psychopathen, sofern es sich um Angehörige der Truppe handelt und diese sich vor einem Kriegsgericht verantworten müssen, bzw. Therapie von Neurosen oder Persönlichkeitsfehlentwicklungen und Störungen des inneren Gleichgewichts. Während in der Wehrmacht Erlebnisfehlverarbeitungen vorwiegend durch disziplinare Maßnahmen ausgeglichen und behandelt wurden, haben insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg Methoden der Tiefenpsychologie, vor allem in der US-Armee, auch in der Militärpsychiatrie Einzug gehalten. Nach einer Definition der Tiefenpsychologie geht Dobbek näher auf die Konstellationen in der US-amerikanischen Armee ein. Diese verfügte im Zweiten Weltkrieg neben dem Leitenden Arzt an der Spitze des Sanitätswesens über einen Psychiater. Auch bei der kämpfenden Truppe waren Psychiater eingesetzt.

Briefwechsel Oberstarzt Dr. med. Heinrich Oberdiek mit Generalarzt a.D. Dr. med. Johannes Dobbek (Oberdiek an Dobbek), 23. Febr. 1957 Dr. Oberdiek bedankt sich bei Generalarzt Dr. Dobbek für die Überlassung von dessen Schrift zur Militärpsychiatrie. Die Auseinandersetzung mit diesem Fragenkomplex hält auch Oberdiek für unerläßlich. Allerdings stünden im Augenblick die vordringlichen Aufbauarbeiten im Sanitätswesen der Bundeswehr im Vordergrund. Das BMVg würde sich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Thema Wehrpsychiatrie aufgegriffen wird, gern an Dr. Dobbek wenden.

1. Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Generalstabsarzt Dr. med. Theodor Philipp Hermann Walther Joedicke Persönliche Daten: Geboren am 11. Dezember 1899 in Neuenmarkt/Oberfranken Vater: Hans Joedicke, Reichsbahnoberinspekteur Mutter: Kathinka Joedicke, geb. Oberhäuser Verheiratet mit Ruth Joedicke, geb. Bast Gestorben am 2. Januar 1996 1906 bis 1909 Volksschule 1909 bis 1917 Humanistisches Gymnasium 14. Juli 1918 Abitur Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Universitäten Erlangen und München (Staatsexamen) (1919 bis 1923) Approbation (22. Dezember 1924) Promotion (15. Januar 1925) Facharzt für Chirurgie (1936) Militärischer Werdegang vor 1945: Bayerische Armee Infanterieausbildung II. E.16. Bayerisches Infanterieregiment Passau (11. Juni 1917 bis 19. September 1919) Fahnenjunkerausbildung II. E.16. Bayerisches Infanterieregiment Passau (20. Sept. 1917 bis Juni 1918) Fahnenjunkerkurs in Grafenwöhr (Januar bis März 1918) Kompaniemelder, Gruppenführer II. E.16. Bayerisches Infanterieregiment (westlicher Kriegsschauplatz) (Juni bis September 1918) Fähnrichskurs in Freising (September bis 10. November 1918) Truppendienst II. E.16. Bayerisches Infanterieregiment Passau (11. November 1918 bis 2. April 1919)

Niederschrift über die Besprechung bei Staatssekretär Dr. Josef Rust zur Neuordnung des Sanitäts- und Gesundheitswesens am 21. April 1959 in Bonn Teilnehmer der Besprechung waren u.a. der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Adolf Heusinger, die Ministerialdirektoren Volkmar Hopf und Dr. Karl Gumbel sowie der Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Dr. Theodor Joedicke. Dr. Joedicke führt aus, dass seit dem Frühjahr des Jahres 1958 im Zusammenhang mit Haushaltsberatungen eine "Überorganisation der Spitzen des Sanitätswesens, die übermäßige Besetzung der Stäbe mit Sanitätsoffizieren auf Kosten der Ausstattung der Truppe mit Ärzten" zunehmend kritisiert würde. Die Inspektion des Sanitäts- und Gesundheitswesens habe daher konstruktive Pläne zur Umgliederung des Sanitätswesens erarbeitet, um eine Straffung der Stäbe zu erreichen, die Anzahl der Ärzte in den Stäben zu verringern und den Anteil der Ärzte bei der Truppe und in den Lazaretten zu erhöhen. Die Straffung darf dabei nicht die Lösung des Sanitätsdienstes aus der engen Verbindung zur Truppe zum Ziel haben. In seinen allgemeinen Ausführungen stellt Dr. Joedicke fest, dass der Sanitätsdienst im Frieden bereits Aufgaben erfülle, die denen im Verteidigungsfalle nahe kommen.

2. Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Generaloberstabsarzt Dr. med. Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht Persönliche Daten: Geboren am 30. November 1905 in Waldenburg / Schlesien Vater: Hermann Albrecht Mutter: Marie Albrecht, geb. Richter Verheiratet mit Gertrud Albrecht, geb. Fähmel 2 Kinder 1912 bis 1915 Volksschule 1915 bis 1926 Humanistisches Gymnasium Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Universitäten Marburg, Wien, Breslau (Staatsexamen) (1. April 1926 bis 29. Januar1932) Approbation (1. Februar 1933) Promotion (27. September 1934) Militärischer Werdegang vor 1945: Reichswehr und Wehrmacht: Grundausbildung Ausbildungsbataillon/Infanterieregiment 15 Marburg / Lahn (1. April bis 15. Oktober 1930) Kommandierung zum Standortlazarett Breslau zur Beendigung des Studiums der Medizin an der Universität Breslau (16. Oktober 1930 bis 31. Januar 1932) Standortlazarett Breslau: Praktisches Jahr (1. Februar 1932 bis 31. Januar 1933) Hilfsarzt Standortlazarett Breslau (1. Februar 1933 bis 31. Januar 1934) Truppenarzt 7. Reiterregiment Breslau (1. April bis 30. November 1933) Wissenschaftliche Kommandierung zur Hebammen-Lehranstalt Breslau (1. Dezember 1933 bis 31. Januar 1934)

Tagesbefehl an alle Angehörigen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Generaloberstabsarzt Dr. Wilhelm Albrecht, 31. März 1967 Anläßlich seines Ausscheidens aus der Bundeswehr am 31. März 1967 und nach über vier Jahren Tätigkeit als Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr erläßt Dr. Albrecht einen Tagesbefehl. Darin bedankt sich Dr. Albrecht bei allen Angehörigen der Sanitätstruppe für ihre Leistungen beim weiteren Aufbau des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und bittet, seinen Nachfolger im Amt, den Generalstabsarzt Dr. Herbert Hockemeyer, in gleicher Weise zu unterstützen.

3. Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Generaloberstabsarzt Dr. med. Robert Wilhelm Herbert Hockemeyer Persönliche Daten: Geboren am 9. März 1909 in Bad Rehburg Vater: Wilhelm Hockemeyer Mutter: Elisabeth Hockemeyer, geb. Schlifter Verheiratet mit Maria Hockemeyer, geb. Priessner 2 Kinder 1915 bis 1917 Volksschule 1917 bis 1921 Privatschule 1921 bis 1929 Realgymnasium (Abitur) Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Universitäten Marburg, Graz, München, Leipzig, Würzburg (Staatsexamen) (1. April 1929 bis 12. November 1934) Approbation (23. November 1935) Promotion (16. November 1936) Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe (14. Juli 1952) Militärischer Werdegang vor 1945: Reichswehr und Wehrmacht: Grundausbildung III./Infanterieregiment 11 Leipzig (1. April bis 15. Oktober 1933) Kommandierung zum Weiterstudium Sanitätsstaffel Würzburg (16. Oktober 1933 bis 20. November 1934) Militärärztliche Akademie Berlin (Kommandierung zur Charité - Medizinalpraktikantenjahr) (20. November 1934 bis 30. November 1935) Truppenarzt Sanitätsabteilung 23, Sanitätsstaffel Brandenburg (1. Dezember 1935 bis 30. September 1937) Leiter Lehrgang für Sanitätspersonal Standortlazarett Potsdam (1. November 1936 bis 30. Januar 1937)

Brief Professor Dr. Karl Nissen an Generalstabsarzt Dr. Herbert Hockemeyer, 11. November 1968 Der Sohn von Prof. Nissen hat sich beim Zentrallazarett in Koblenz um die Stelle eines Röntgenologen beworben. Da es sich dabei nicht um die Stelle des Leitenden Röntgenologen handeln und sich sein Sohn nicht zwangsläufig verbessern würde, bittet Professor Nissen den Generalstabsarzt Dr. Herbert Hockemeyer, ihm seine persönliche Auffassung mitzuteilen. Das Schreiben wird am 13. November mit dem Eingangsstempel (grün) versehen und dem Stellvertretenden Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Generalstabsarzt Dr. Albrecht Klotz, vorgelegt. Dieser verfügt mit orangefarbenem Stift ebenfalls am 13. November Ref P V 4 b. u. Beantwortungsvorschlag (mit Paraphe) Der blaue Eingangsstempel zeigt an, dass das Schreiben am gleichen Tag im Referat P V 4 eingegangen ist. Im Stempel befinden sich die Paraphen von zwei Mitarbeitern des Referats in schwarz.

Antwort des Referenten P V 4, Oberstarzt Dr. Ruempler an den Stellvertretenden Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Dr. Albrecht Klotz, 21. November 1968 Dr. Ruempler weist darauf hin, dass es sich bei der besagten ausgeschriebenen Stelle nicht um die des Leitenden Röntgenologen handelt, sondern generell Fachärzte gesucht werden, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Eine Abteilung für Röntgen- und Strahlenheilkunde gebe es nur im Zentrallazarett in Koblenz sowie in den Lazaretten Hamburg und Gießen. Die andere Lazarette verfügen lediglich über eine Station, dort würde noch Bedarf an Röntgenfachärzten bestehen. Herrn Dr. Nissen wird empfohlen, sich in einem kleineren Lazarett zur selbständigen Verwendung zu bewerben oder in Koblenz, Hamburg oder Gießen zunächst die Stelle des "2. Manns" zu besetzen, um bei entsprechender Qualifikation in eine leitende Funktion übernommen zu werden.

Brief des Stellvertretenden Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Dr. Albrecht Klotz an Professor Dr. Karl Nissen, 26. November 1968 Dr. Klotz beantwortet den Brief in Vertretung für den erkrankten Inspekteur, Dr. Herbert Hockemeyer. Eine eigenständige Abteilung für Röntgen- und Strahlenheilkunde gebe es nur im Zentrallazarett in Koblenz sowie in den Lazaretten Hamburg und Gießen. Die andere Lazarette verfügten lediglich über eine Station, dort bestünde Bedarf an Röntgenfachärzten. Dem Sohn von Professor Nissen wird empfohlen, sich in einem kleineren Lazarett mit 200 Betten zur selbständigen Verwendung oder in den Lazaretten Koblenz, Hamburg oder Gießen zunächst um die Stelle des 2. Röntgenologen zu bewerben, um später - bei entsprechender Qualifikation - die Leitung einer Abteilung zu übernehmen. Nähere Einzelheiten könne er mit dem zuständigen Referat im BMVg (P V 4) mit Herrn Oberstarzt Dr. Ruempler selbst besprechen.

Brief des Stellvertretenden Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Dr. Albrecht Klotz an Professor Dr. Karl Nissen, 26. November 1968 Dr. Klotz beantwortet den Brief in Vertretung für den erkrankten Inspekteur, Dr. Herbert Hockemeyer. Eine eigenständige Abteilung für Röntgen- und Strahlenheilkunde gebe es nur im Zentrallazarett in Koblenz sowie in den Lazaretten Hamburg und Gießen. Die andere Lazarette verfügten lediglich über eine Station, dort bestünde Bedarf an Röntgenfachärzten. Dem Sohn von Professor Nissen wird empfohlen, sich in einem kleineren Lazarett mit 200 Betten zur selbständigen Verwendung oder in den Lazaretten Koblenz, Hamburg oder Gießen zunächst um die Stelle des 2. Röntgenologen zu bewerben, um später - bei entsprechender Qualifikation - die Leitung einer Abteilung zu übernehmen. Nähere Einzelheiten könne er mit dem zuständigen Referat im BMVg (P V 4) mit Herrn Oberstarzt Dr. Ruempler selbst besprechen.

4. Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Generaloberstabsarzt Dr. med. Eberhard Johannes Albrecht Daerr Persönliche Daten: Geboren am 11. Juli 1912 in Frankenstein / Schlesien Vater: Johannes Daerr Mutter: Magdalena Daerr, geb. Hertting Verheiratet mit Katharina Daerr, geb. Wingenfeld 1918 bis 1922 Volksschule 1922 bis 1931 Humanistisches Gymnasium (Abitur) Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Universitäten Greifswald, München, Tübingen, Breslau (Staatsexamen) (15. April 1931 bis 15. September 1937) Approbation (1. Januar 1938) Promotion (12. September 1939) Facharzt für Chirurgie (21. April 1950) Zivile ärztliche Tätigkeit: Medicinal Practicant German Hospital London (Januar bis Juni 1938) Medizinalpraktikant Krankenhaus Friedrichshain Berlin (Juli bis August 1938) Medizinalpraktikant, Volontärassistent Landesfrauenklinik Breslau (September 1938 bis Januar 1939) Volontärassistent Krankenhaus Bethanien Breslau (1. Januar bis 30. April 1939) Wissenschaftlicher Assistent Chemisch-Physiologisches Universitätsinstitut Breslau (1. Mai bis 10. August 1939) Militärischer Werdegang vor 1945: Wehrdienst Reiterregiment Breslau (15. Oktober 1934 bis 1. Oktober 1935)

Brief von MdB Werner Buchstaller (SPD) an den Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Generaloberstabsarzt Dr. Eberhard Daerr, 26. Januar 1972 Nach einem Besuch beim Sanitätsbataillon 310 in Hermeskeil zeigt sich Buchstaller beeindruckt von den Leistungen und der Einsatzbereitschaft des Bataillons. Die Personalsituation sei jedoch "katastrophal". Auf weitere Einzelheiten wird nicht eingegangen, die Umstände dürften, so Buchstaller, in Bonn bekannt sein. Zudem hätte sich der Bataillonskommandeur, Oberfeldarzt Dr. Groß, bereits an den Inspekteur persönlich gewandt. Buchstaller bittet den Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens um Abhilfe oder zumindest um eine Verbesserung der personellen Situation. Gern würde er vor der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages mit dem Inspekteur zu einem ausführlichen Gespräch zusammentreffen. Der Inspekteur verfügt mit blauem Kopierstift mit Paraphe unter dem Datum 27.1. "Stellv. II. bitte Bericht v. Inspiz. San. Heer" Im Eingangsstempel (28. Januar 1972) befindet sich die Angabe "Insp.", rechts unter dem Stempel befinden sich mit blauem Kugelschreiber beide Vorlageverfügungen (Stellv., II) noch einmal.

Brief von MdB Werner Buchstaller (SPD) an den Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Generaloberstabsarzt Dr. Eberhard Daerr, 26. Januar 1972 Nach einem Besuch beim Sanitätsbataillon 310 in Hermeskeil zeigt sich Buchstaller beeindruckt von den Leistungen und der Einsatzbereitschaft des Bataillons. Die Personalsituation sei jedoch "katastrophal". Auf weitere Einzelheiten wird nicht eingegangen, die Umstände dürften, so Buchstaller, in Bonn bekannt sein. Zudem hätte sich der Bataillonskommandeur, Oberfeldarzt Dr. Groß, bereits an den Inspekteur persönlich gewandt. Buchstaller bittet den Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens um Abhilfe oder zumindest um eine Verbesserung der personellen Situation. Gern würde er vor der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages mit dem Inspekteur zu einem ausführlichen Gespräch zusammentreffen. Der Inspekteur verfügt mit blauem Kopierstift mit Paraphe unter dem Datum 27.1. "Stellv. II. bitte Bericht v. Inspiz. San. Heer" Im Eingangsstempel (28. Januar 1972) befindet sich die Angabe "Insp.", rechts unter dem Stempel befinden sich mit blauem Kugelschreiber beide Vorlageverfügungen (Stellv., II) noch einmal.

Vermerk des Stellvertretenden Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Generalstabsarzt Dr. Heinrich Leers, 31. Januar 1972 Dr. Leers nimmt Bezug auf ein Telefongespräch mit dem Generalarzt der Sanitätstruppe. Der von MdB Buchstaller erwähnte Brief des Kommandeurs des Sanitätsbataillons 310, Oberfeldarzt Dr. Groß, sei aufgrund von "Unrichtigkeiten blockiert worden und nicht abgegangen". Es folgen Berechnungen zur personellen Besetzung des Bataillons. Das Bataillon befinde sich noch in der Aufbauphase, die Personalsituation wird als "voll befriedigend bis gut" beschrieben. Die Beanstandungen von Dr. Groß würden auf zeitweiligen Mängeln beruhen. Maßnahmen zur Behebung der Engpässe seien eingeleitet worden, zum Zeitpunkt des Besuches von MdB Buchstaller jedoch noch nicht wirksam gewesen. Ein Antwortschreiben des Inspekteurs an MdB Buchstaller ist in der Akte BW 24/4746 nicht überliefert, wohl aber eine Gesprächsnotiz, aus der hervorgeht, dass der 4. Februar 1972 (10 Uhr, altes Hochhaus, 3. Stock, Zimmer 324, Eingang 3) für einen Gesprächstermin vorgesehen wurde.

Vermerk des Stellvertretenden Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Generalstabsarzt Dr. Heinrich Leers, 31. Januar 1972 Dr. Leers nimmt Bezug auf ein Telefongespräch mit dem Generalarzt der Sanitätstruppe. Der von MdB Buchstaller erwähnte Brief des Kommandeurs des Sanitätsbataillons 310, Oberfeldarzt Dr. Groß, sei aufgrund von "Unrichtigkeiten blockiert worden und nicht abgegangen". Es folgen Berechnungen zur personellen Besetzung des Bataillons. Das Bataillon befinde sich noch in der Aufbauphase, die Personalsituation wird als "voll befriedigend bis gut" beschrieben. Die Beanstandungen von Dr. Groß würden auf zeitweiligen Mängeln beruhen. Maßnahmen zur Behebung der Engpässe seien eingeleitet worden, zum Zeitpunkt des Besuches von MdB Buchstaller jedoch noch nicht wirksam gewesen. Ein Antwortschreiben des Inspekteurs an MdB Buchstaller ist in der Akte BW 24/4746 nicht überliefert, wohl aber eine Gesprächsnotiz, aus der hervorgeht, dass der 4. Februar 1972 (10 Uhr, altes Hochhaus, 3. Stock, Zimmer 324, Eingang 3) für einen Gesprächstermin vorgesehen wurde.

5. Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Admiraloberstabsarzt Dr. med. Hans-Georg Stemann Persönliche Daten: Geboren am 19. September 1916 in Bad Oeynhausen Vater: Arnold Stemann Mutter: Marta Schulte-Ostrop, geb. Sauerwald, verwitwete Stemann Verheiratet mit Liselotte Stemann, geb. Schulte-Ostrop 1922 bis 1926 Volksschule 1926 bis 1935 Humanistisches Gymnasium (Abitur) Freiwilliger Arbeitsdienst in Sudmühle bei Münster (1. April 1935 bis 30. September 1935) Studium der Medizin und ärztliche Ausbildung: Universitäten Münster, Breslau, Kiel, Berlin (Staatsexamen) (bis 15. April 1940) Approbation (15. April 1940) Promotion (19. Dezember 1955) Militärischer Werdegang vor 1945: Rekrutenausbildung 1. Marineunteroffizierlehrabteilung Glücksburg (25. April bis 30. Juni 1940) Bordausbildung Linienschiff SCHLESIEN (1. Juli bis 28. August 1940) Hilfsarzt Chirurgische Abteilung Marinelazarett Hardinghen (Frankreich) (1. September bis November 1940) Zugführer-Lehrgang 1. Marineunteroffizierlehrabteilung Glücksburg (November bis Dezember 1940) Hilfsarzt Chirurgische Abteilung Marinelazarett Hardinghen /Frankreich (1. Januar bis 31. März 1941) Assistenzarzt Innere Abteilung Marinelazarett Bergen op Zoom / Holland (1. April 1941 bis 20. Mai 1942)

Pressebericht in "Bundeswehr aktuell" vom 9. Januar 1974 Im "Reisegepäck": Ein Krankenhaus für Nepal Dem Bericht ist zu entnehmen, dass der Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Dr. Stemann, anläßlich seines Besuchs in Nepal der Königlich Nepalesischen Armee ein komplettes 400-Betten-Hospital übergeben hat. Vor allem wird der humanitäre Charakter dieser Hilfeleistung hervorgehoben: In erster Linie kommt das übergebene Sanitätsmaterial der zivilen Bevölkerung in abgelegenen Teilen Nepals zu Gute. Während der Reise stattete Stemann auch dem Chef des Sanitätsdienstes der Indischen Streitkräfte sowie der Indian Medical Association einen Besuch ab. Das nebenstehende Bild wurde in einem Militärhospital in Kathmandu aufgenommen.

Brief (Entwurf) des Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Admiraloberstabsarzt Dr. Hans-Georg Stemann, an den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Ernst Mirow, in Kathmandu / Nepal, 17. Januar 1974 Stemann bedankt sich für die freundliche Aufnahme im Hause Mirows während seines Aufenthaltes in Nepal wie auch für die Vorabinformationen zur Situation in Nepal. Diese Auskünfte erwiesen sich als sehr nützlich beim Zusammentreffen mit Vertretern der Regierung und der militärischen Führung Nepals. Der Inspekteur zeigt sich zuversichtlich darüber, dass die nepalesischen Sanitätsoffiziere alsbald mit dem übergebenen Sanitätsmaterial aus Deutschland vertraut werden. Sollten dennoch Probleme auftreten, sollte Hauptfeldwebel Neumayer vom Militärattachéstab Neu Delhi für einige Tage nach Kathmandu abkommandiert werden. Für den Fall, dass nepalesische Sanitätsoffiziere an einer speziellen Ausbildung in Deutschland partizipieren möchten, sicherte Admiraloberstabsarzt Dr. Stemann erneut seine volle Unterstützung zu. Der Brief endet mit guten Wünschen für das Jahr 1974.

Brief (Entwurf) des Inspekteurs des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Admiraloberstabsarzt Dr. Hans-Georg Stemann, an den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Ernst Mirow, in Kathmandu / Nepal, 17. Januar 1974 Stemann bedankt sich für die freundliche Aufnahme im Hause Mirows während seines Aufenthaltes in Nepal wie auch für die Vorabinformationen zur Situation in Nepal. Diese Auskünfte erwiesen sich als sehr nützlich beim Zusammentreffen mit Vertretern der Regierung und der militärischen Führung Nepals. Der Inspekteur zeigt sich zuversichtlich darüber, dass die nepalesischen Sanitätsoffiziere alsbald mit dem übergebenen Sanitätsmaterial aus Deutschland vertraut werden. Sollten dennoch Probleme auftreten, sollte Hauptfeldwebel Neumayer vom Militärattachéstab Neu Delhi für einige Tage nach Kathmandu abkommandiert werden. Für den Fall, dass nepalesische Sanitätsoffiziere an einer speziellen Ausbildung in Deutschland partizipieren möchten, sicherte Admiraloberstabsarzt Dr. Stemann erneut seine volle Unterstützung zu. Der Brief endet mit guten Wünschen für das Jahr 1974.

Brief des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Ernst Mirow, in Kathmandu / Nepal an den Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens, Admiraloberstabsarzt Dr. Hans-Georg Stemann, 12. Februar 1974 Mirow dankt dem Inspekteur für sein freundliches Schreiben vom 17. Januar 1974. Es sei ihm und seiner Frau eine besondere Freude gewesen, Stemann in ihrem Haus begrüßen zu dürfen. Nicht nur die großzügige Spende Deutschlands, sondern auch das sympathische Auftreten des Inspekteurs machten den Besuch zu einem vollen Erfolg. Der Botschafter vertritt die Auffassung, dass der Sanitätsdienst in Nepal ganz gewiß Gebrauch von dem Angebot machen wird, Sanitätsoffiziere in Deutschland ausbilden zu lassen. Anläßlich des in nächster Zeit zu erwartenden Besuchs des Militärattachés in Delhi, Oberstleutnant Handt, würden diese Frage wie auch die Handhabung des gespendeten Sanitätsmaterials sicher besprochen werden.

Niederschrift über die Besprechung Generalstabsarzt Dr. Theodor Joedicke und General Sheldon S. Brownton beim deutschen Heeresattaché in den USA, Oberleutnant i.G. Ernst Paulsen, Washington D.C., 12. November 1959