Konkrete Vorbereitungen für die „Sicherung der Staatsgrenze“ beginnen etwa Anfang Juli 1961 unter strengster Geheimhaltung. Am 7. August trifft sich die Parteispitze zu einer außerordentlichen Sitzung des SED-Politbüros. Dabei wird der Terminplan für die Beteiligung von Volkskammer und Ministerrat festgelegt. Bei dem Treffen im Landhaus von SED-Generalsekretär am 12. August werden die entscheidenden Beschlüsse gefasst und in der Nacht zum Sonntag per Kurier weitergeleitet. Für Einheiten der Grenzpolizei und der Nationalen Volksarmee sowie „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ - in den Betrieben organisierte Gruppen mit militärischer Ausbildung - gilt Alarmbereitschaft.

Bereits am Tag des Mauerbaus meldet eine Dienststelle der Volkspolizei ihre Unterstützung für die Maßnahmen zur Grenzsicherung.

Flugblätter wie dieses dienen dazu, West-Berlin als „Menschenfalle“ und Ort der „Kopfjägerei“ hinzustellen, um so die Notwendigkeit der Grenzschließung hervorzuheben, die in der Begrifflichkeit des SED-Staats als „Maßnahme zur Sicherung des Friedens“ propagiert wird.

Die erste Reaktion von Bundeskanzler Adenauer wird von RIAS gesendet, den Text hat Staatssekretär Hans Globke entworfen. Darin heißt es u.a.: „Es ist das Gebot der Stunde, in Festigkeit, aber auch in Ruhe der Herausforderung des Ostens zu begegnen und nichts zu unternehmen, was die Lage nur erschweren, aber nicht verbessern kann“.

Der Zentralrat der FDJ (Freie Deutsche Jugend) startet am 13. August eine breit angelegte Propagandakampagne. Mit einem „Kampfauftrag“ sollen die Jugendlichen zu Höchstleistungen in den Betrieben und für den freiwilligen Einsatz bei der NVA motiviert werden. Die Wehrpflicht wird in der DDR erst 1962 eingeführt.