Dies ist die Titelseite einer Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941. Über dem Titelschriftzug ist die eingangs erwähnte Formel in ihrer frappierenden Abwandlung zu erkennen: "Werktätige aller Länder, vereinigt Euch zum Kampf gegen den Bolschewismus!" Das nebenstehende großformatige Porträt Adolf Hitlers trägt folgende Bildunterzeile: "Der oberste Führer der deutschen Armee, die siegreich auf ihrem Kreuzzug gegen den Weltfeind der Menschheit voranschreitet - gegen den Bolschewismus." Die mit ihren großen roten Lettern ins Auge springende Schlagzeile verkündet eine "glänzende Bilanz deutscher Erfolge im Verlauf der ersten beiden Monate des Krieges gegen die Sowjetunion". Der zugehörige Artikel spricht von vermuteten Gesamtverlusten der Roten Armee von bis zu 6 Millionen Mann, vermeldet die Einnahme der Städte Cherson, Nowgorod und Narwa, erwähnt ferner die Bedrohung der sowjetischen Häfen am Eismeer und schildert die Schlacht um Gomel, bei der allein zwei sowjetische Armeen zerschlagen worden seien.

Das hier abgebildete Foto entstammt der Titelseite einer nicht näher datierten Prawda-Ausgabe vom August 1941. Die nebenstehenden Zeilen lauten folgendermaßen: "Der älteste Sohn Josif Stalins gibt sich gefangen." In kleinerer Schrift heißt es darunter weiter: "Auf dem Foto [sehen Sie] den ältesten Sohn J. W. Stalins, Jakob Dschugaschwili-Stalin, der weiteren Widerstand als zwecklos erachtet und sich den deutschen Truppen im Abschnitt Ljassow gefangen gegeben hat. Im Bildhintergrund ein Zelt eines deutschen Lagers, vor welchem ein Angehöriger der deutschen Armee steht (Lesen Sie den Artikel auf der dritten Seite)."

Die hier präsentierte Karrikatur ist der Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941 entnommen. Unter oben stehender Titelzeile verspottet sie den Oberbefehlshaber der südlichen Front (sowjetische Entsprechung einer Heeresgruppe) in der Ukraine, Marschall Semjon Budjonnyj. Die Unterzeile bedeutet sinngemäß etwa das Folgende: "Die geohrfeigten Armeen Marschall Budjonnyjs wurden ins Schwarze Meer geworfen". Der vierzeilige Reim darunter lässt sich natürlich nur schwer ins Deutsche übertragen, das russische Original dürfte in seinem exakten Versmaß weitaus eleganter als die folgende Übertragung klingen: "Der ins Meer geworfene Truppenführer Budjonnyj hat als 'Schwadronswachtmeister' sein Pferd in einen Kahn verwandelt und dümpelt dahin, wie die Wellen nur wollen..."

Diese schon optisch perfide Karrikatur findet sich in einer nicht näher datierten Prawda-Ausgabe vom August 1941. Die fettgedruckte Überschrift ist ein gereimtes Wortspiel und lautet in etwa wie folgt: "Die sowjetische Ordnung hat eine Eigenart - sie bringt jede Ordnung durcheinander!" Und weiter in der Unterzeile: "Wie die Soldaten der Roten Armee zum Kampf an der Front gezwungen werden". Die Worte unterhalb der Karrikatur lassen sich am ehesten folgendermaßen wiedergeben: "Entweder morgen in den Krieg - oder vor die blutige Schlange des NKWD". Der rechts daneben stehende Text im Kursivdruck hat folgenden Inhalt: "Doch Adolf Hitler hat vor der ganzen Welt die schändliche Lüge der Juden enthüllt und bewiesen, dass die Juden die wahren Schuldigen sind und sich hinter dem Rücken des russischen Volkes verkriechen."

Der hier gezeigte zweisprachige Passierschein ist Bestandteil der letzten Seite einer Prawda-Ausgabe vom August 1941. Ursprünglich nur in Form von Flugblättern verteilt, wurden solche Passierscheine ab der dritten Erscheinungsnummer auch regelmäßig auf den Seiten der Prawda abgedruckt. Der über dem eigentlichen Dokument stehende Aufruf bedeutet ins Deutsche übertragen das Folgende: "Rotarmisten! Mit diesem Passierschein werdet Ihr von den Deutschen freundlich empfangen!" Und weiter in kleineren Lettern: "Soldaten-Rotarmisten! Wenn Ihr Eure Heimat liebt und für Euch und Eure Angehörigen ein helles und glückliches Leben ohne die bolschewistische Knute wollt, werft Eure Waffe fort und lauft zu den Deutschen über! Reißt den beiliegenden Passierschein aus und bewahrt ihn auf. Mit einem einzigen Passierschein kann eine unbeschränkte Anzahl von Offizieren und Soldaten der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee auf die Seite der deutschen Truppen übergehen!" Und noch einmal in großen Buchstaben: "Rausreißen und aufbewahren!"

Dieses Foto entstammt der Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941. Es soll das (zumindest vermeintliche) Wohlergehen der deutschen Arbeiterschaft zur Schau stellen, wobei die Bildunterzeile auf die besonders im russischen Raum bekannte Legende von den "Potemkinschen Dörfern" anspielt: "Keine Potemkinschen Dörfer, sondern ein Viertel mit bequemen Wohnhäusern für deutsche Arbeiter." Und weiter heißt es: "Die Aufnahme zeigt eine ganze Reihe von Familienhäuschen, die für die Bedürfnisse der deutschen Arbeiter errichtet worden sind. Zehntausende solcher Häuschen sind überall in Deutschland rund um Fabrik- und Betriebsgelände gebaut worden, wobei jedes Häuschen nur für eine einzige Familie bestimmt ist."

Auch diese der nicht näher zu datierenden Prawda-Ausgabe vom August 1941 entnommene Fotografie fällt unter die Rubrik "Wie die deutschen Arbeiter leben". So lauten die darunter stehenden Worte wie folgt: "Glückliche Gesichter in einem glücklichen Land " Großdeutschland." Und im Folgenden: "Auf dem Bild [sieht man] eine Gruppe deutscher Arbeiter, die zum Bau neuer Autobahnen (spezieller Chaussée-Wege [!]) eingesetzt sind. Werktätige der Sowjetunion, guckt auf die fröhlichen Gesichter dieser Leute und darauf, wie gut sie im Vergleich zu Euren Arbeitern angezogen sind."

In ähnlicher Weise wie die vorangegangene Ansicht verherrlicht auch diese Aufnahme die Lebensbedingungen der deutschen Arbeiterschaft. Sie stammt aus der Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941 und ist mit folgenden Worten untertitelt: " Das junge Deutschland. " Eine Schwester inmitten von ihrer Obhut anvertrauten Kindern von deutschen Arbeitern. Sowjetische Kinder erfreuen sich nicht einer derartig aufmerksamen und liebevollen Obhut."

Dieses in der nicht näher datierten August-Ausgabe der Prawda gedruckte Foto zeigt den deutschen Vergnügungsdampfer "Wilhelm Gustloff", welcher 1945 noch in einem anderen Zusammenhang tragischen Bekanntheitsgrad erlangen sollte. Hier allerdings dient er der Veranschaulichung des "Guten Lebens ins Deutschland". Der Text unter dem Bild bedeutet ins Deutsche übertragen: "Das, wovon Ihr nicht einmal träumen könnt, besitzt der deutsche Arbeiter. - Auf dem Bild [sieht man] den deutschen Dampfer 'Wilhelm Gustloff', der der deutschen Organisation 'Kraft durch Freude' zur Disposition steht. Diese Arbeitsarmee verfügt über zehn große Transatlantikschiffe, die nicht nur deutsche Häfen anlaufen, sondern auch Fahrten ins Ausland, beispielsweise zur Insel Madeira, zu den Azoren, nach Nordafrika und Norwegen unternimmt. Werktätige der Sowjetunion, Euch hat man 23 Jahre lang nicht aus dem 'sowjetischen Paradies' hinausgelassen, damit Ihr das Leben im Ausland nicht zu Gesicht bekommen könnt. Euch wurde nur das Recht gegeben, das Leben der sowjetischen Konzentrationslager zu sehen."

Dieses Porträt des bekannten deutschen Jagdpiloten Mölders findet sich in der Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941, samt ausführlicher Reportage in derselben Nummer. Die Bildunterzeile lautet folgendermaßen: "Der berühmte deutsche Flieger Oberstleutnant Mölders, der persönlich 120 feindliche Flugzeuge abgeschossen hat."

Diese Parodie auf ein bekanntes Volkslied ist auf der dritten Seite der Prawda-Ausgabe vom 28. August 1941 zu finden. In typischer volkstümlicher Aufmachung werden die Lebensumstände unter Stalin aufs Korn genommen. Der Text handelt von einem glücklichen Überläufer, der seiner in der Heimat verbliebenen, bald ebenso glücklichen Geliebten namens "Katjuscha" einen hoffnungsfrohen Brief schreibt. Die Verse sind mit dem Zusatz "sowjetisches Liedchen auf russische Art" betitelt, als Dichter firmiert ein gewisser "Kudrjasch" ("Löckchen").

In ähnlich volkstümlicher Aufmachung wie das zuvor dargestellte Liedchen präsentieren sich diese Verse ebenfalls in der Ausgabe vom 28. August 1941. In zwölf Strophen werden in hämischer Form Stalin und sein engster Führungszirkel verspottet. So wird Stalin gleich zu Anfang von seinem ältesten Sohn "Jascha" aufgefordert, er möge sich doch zu ihm in deutsche Gefangenschaft gesellen, um ihn wiederzusehen, und Marschall Woroschilow (zu Kriegsbeginn zugleich Volkskommissar für Verteidigung) etwa wird vorgehalten, ihn hätte mit einem Schlag derartig "die Manneskraft verlassen, dass er nun sogar Weiber an die Front jage". Gegen Ende wird Stalin schließlich die Erarbeitung eines "neuen Plans" unterstellt, nämlich "wie er wohl zu den Engländern fliehen könnte". Unterzeichnet ist das Liedchen durch einen gewissen "Djadja Mitjaj" ("Onkel Mitjaj", Letzteres ist ein Diminutiv des russischen Namens Dimitrij).