Günther Nollau informierte am 29. Mai 1973 Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher über den im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) aufgekommenen Verdacht gegen Günter Guillaume. Bei diesem Gespräch war auch der Leiter des Ministerbüros, Dr. Klaus Kinkel, anwesend, der gleich im Anschluss einen Vermerk darüber schrieb. Nollau schlug die Observierung der Guillaumes vor und riet dazu, Günter Guillaume auf seiner Position zu belassen, um die Überführung („Ertappen auf frischer Tat“) nicht zu gefährden. Ziel war das Erlangen gerichtsverwertbarer Beweise. Der Untersuchungsausschuss stellte jedoch später fest, dass Nollau gravierende Verdachtsmomente Genscher und Kinkel nicht mitgeteilt hat.
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Dr. Günther Nollau, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Aufnahme vom 1.9.1974
Dr. Günther Nollau, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Aufnahme vom 1.9.1974
Quelle: Bundesregierung, B 145-Bild 00078777 / Fotograf: Georg Munker