Generalleutnant Friedrich von Boetticher in seiner Funktion als Militärattaché Washington, D.C., bei einer Parade von US-Truppen in Galveston, Texas, am 18. Februar 1938.

Für die Arbeit der zu den diplomatischen Vertretungen entsandten Offiziere wurden am 21. März 1933 »Bestimmungen für die Tätigkeit der Militär-Attachés und für die Behandlung der Attaché-Berichte« erlassen. Den Festlegungen zufolge, waren sie unabhängig von ihrem militärischen Rang, dem jeweiligen Missionschef oder dessen Stellvertreter unterstellt. Sämtliche Berichte an den Generalstab des Heeres waren dem Missionschef vorzulegen, gleichzeitig hatten sie ihn in militärischen Fragen zu beraten. Einigen Militärattachés wurden zur Erledigung ihrer Aufgaben rangniedrigere Offiziere als Gehilfen zur Seite gestellt.

General der Panzertruppe Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg Militärattaché 1. April 1933 - 30. September 1937 Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg geb. 2. März 1886 in Potsdam gest. 27. Januar 1974 Am 1. April 1933 als Militärattaché (ab 1. Juli 1935 zusätzlich als Luftattaché) in London, Brüssel und Den Haag. Nach seiner Abberufung am 30. September 1937 als Generalleutnant Kommandeur der 3. Panzerdivision. Im Krieg zunächst Befehlshaber verschiedener Korps. Nach der Invasion der Alliierten 1944 Oberbefehlshaber der Panzergruppe West. Ab Juli 1944 Inspekteur der Panzertruppe.

Anfrage des Militärattachés London Generalmajor Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg an die Attachégruppe im Generalstab des Heeres mit der Absicht, den Leni-Riefenstahl-Film »Unsere Wehrmacht« zu Propagandazwecken im Bereich der englischen und holländischen Armee einzusetzen (6. Januar 1936).

Bericht des Militärattachés London Generalmajor Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg über seine Dienstreise nach Ägypten zur Informationsgewinnung über die britischen Truppen in Nordafrika. Aufgrund der englisch-italienischen Spannungen wurde dieser Bericht dem Militärattaché Rom Oberst Enno von Rintelen zur Kenntnis zugeleitet, der wiederum seine Einschätzung der Lage in den nordafrikanischen Kolonien auf der letzten Seite handschriftlich anbrachte (2. Juni 1937).

Bericht des Militärattachés London Generalmajor Leo Freiherr Geyr von Schweppenburg über seine Dienstreise nach Ägypten zur Informationsgewinnung über die britischen Truppen in Nordafrika. Aufgrund der englisch-italienischen Spannungen wurde dieser Bericht dem Militärattaché Rom Oberst Enno von Rintelen zur Kenntnis zugeleitet, der wiederum seine Einschätzung der Lage in den nordafrikanischen Kolonien auf der letzten Seite handschriftlich anbrachte (2. Juni 1937).

Der Militärattaché Rom Generalleutnant Enno von Rintelen im Gespräch mit Benito Mussolini auf dem Flugplatz Furbara nördlich von Civitavecchia, 1. Februar 1942 Enno von Rintelen geb. am 6. November 1891 in Stettin gest. am 7. August 1971 Bis 1933 Generalstabsverwendung. Ab 1. Oktober 1936 Militärattaché Rom. Nach Kriegsausbruch zusätzlich Deutscher Bevollmächtigter General beim Hauptquartier der italienischen Wehrmacht. Infolge des Frontwechsels Italiens im September 1943 Versetzung in die "Führerreserve" und alsbaldige Verabschiedung (Ende 1944).

General der Kavallerie Ernst August Köstring Militärattaché Moskau 1. Oktober 1935 - 22. Juni 1941 Ernst August Köstring geb. am 20. Juni 1876 in Moskau gest. 20. November 1953 Eintritt in das Ulanen-Regiment 4 am 1. Oktober 1895. Im Ersten Weltkrieg u. a. Stabsverwendung. 1933 Verabschiedung aus dem Militärdienst im Range eines Generalmajors. 1935 Reaktivierung als Militärattaché in Moskau und Kowno. Ausreise aus Moskau infolge des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Danach Verwendung als Beauftragter für Kaukaususfragen, Inspekteur für Turkvolk-Verbände und General der Freiwilligen-Verbände.

Da die deutsche Wehrmacht nach Kriegsbeginn bei ihrem raschen Vormarsch und Sieg in Polen auch die im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarte Interessenlinie überschritten hatte und nach Ostpolen vorgedrungen war, wurde anlässlich des Einmarschs der Roten Armee in Ostpolen ab 17. September eine Vereinbarung über den Rückzug der deutschen Wehrmacht hinter die Demarkationslinie abgeschlossen. Diese militärische Übereinkunft wurde am 21. September 1939 in Moskau von dem deutschen Militärattaché, General Köstring, unterzeichnet.

Ansprache des Militärattachés Washington, D.C., General Friedrich von Boetticher anlässlich einer Propagandaveranstaltung mit dem Titel »Frühstück für die deutschen Flieger« in New York 1936 Friedrich von Boetticher geb. 14. Oktober 1881 in Berthelsdorf/Sachsen gest. am 28. September 1967 Eintritt als Fahnenjunker 1900 in das Feldartillerie-Regiment 28. Ab 1. April 1933 Militärattaché in Washington, ab 1935 zusätzlich Luftattaché, im selben Jahr Akkreditierung in Mexiko. Am 11. Dezember 1941 Internierung. Nach seiner Rückführung nach Deutschland von Ende 1942 bis Kriegsende im OKW / Wehrmachtzentral-Abteilung (letzter Dienstgrad: General der Artillerie).

Deutsche Attachés bei der Parade zum türkischen Nationalfeiertag, 29. Oktober 1942: v.l.n.r. Generalmajor Hans Rohde (Militärattaché), Vizeadmiral Ralf von der Marwitz (Marineattaché) und Oberst Morell (Luftattaché) Generalleutnant Hans Rohde Militärattaché Ankara 1. April 1936 - 2. August 1944 geb. 27. Oktober 1888 in Roggen gest. 30. April 1954 Vor dem Ersten Weltkrieg als Instrukteur bei der türkischen Armee. In der Reichswehrzeit Dienst gleichzeitig Ausbildung für den diplomatischen Dienst. 1935 Kommandierung zur türkischen Armee, ab 1. April 1936 Militärattaché in Ankara, Athen und Teheran. Während des Zweiten Weltkrieges Zuständigkeit nur noch für Ankara.