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Mord an Matthias Erzberger

Kalender 26. August 1921

Bekanntgabe der Mörder von Matthias Erzberger durch die badische Staatsanwaltschaft, September 1921

Matthias Erzberger hatte ab Oktober 1918 die deutsche Waffenstillstandskommission geleitet und war im Juni 1919 zum Reichsminister der Finanzen ernannt worden. Unter seiner Verantwortung entstand ein umfangreiches Reformpaket in der Steuer- und Finanzgesetzgebung ("Erzbergersche Finanzreform"). In beiden Funktionen war er politscher Hetze und Beleidigungen, vor allem von Seiten rechtsextremistischer Kräfte, ausgesetzt.

Nachdem bereits im Januar 1920 ein gescheitertes Attentat auf Erzberger verübt worden war, wurde er am 26. August 1921 während eines Erholungsurlaubs im Schwarzwald von zwei Mitgliedern der Organisation Consul (OC) bei einem Spaziergang erschossen.

Bei den Mördern handelte es sich um die beiden Marineoffiziere Heinrich Tillessen und Heinrich Schulz, die nach der Tat ins Ausland flüchteten.

Nach einer Amnestie im Rahmen der nationalsozialistischen Gesetzgebung 1933 wurden beide erst durch Intervention eines französischen Hohen Gerichts nach dem Zweiten Weltkrieg zu Freiheitsstrafen bzw. Zuchthaus verurteilt.