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[352]2. Tod des abgeordneten Haase6.
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Der USPD-Abg. Haase war am 7. 11. den Folgen eines auf ihn am 8. 10. vor dem RT-Gebäude verübten Revolverattentats erlegen (Schultheß 1919, I, S. 432).
Der Reichskanzler teilte mit, daß ihn der Abgeordnete Dittmann gebeten habe, für die Vorbereitung zur Beerdigung Haases die Besetzung des Büros der U.S.P.D. rückgängig zu machen und die Sekretäre frei zu lassen7. Er habe ferner gebeten, den Deputationen aus anderen Teilen des Reichs die Reise auf Güterzügen zu gestatten8. Beide Fragen sollten im Benehmen mit dem Reichswehrminister von dem Reichskanzler, dem Reichsarbeitsminister und dem Minister des Innern entschieden werden. Mit dem Reichswehrminister soll zugleich über die Einstellung weiterer Verhaftungen und Freigabe der Verhafteten, namentlich der Mitglieder der 15er Kommission, verhandelt werden9.
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Über die Hintergründe der Durchsuchungen, Beschlagnahmungen und Verhaftungen s. Dok. Nr. 96.
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Durch VO der RReg. war die Einstellung des Personenzugverkehrs vom 5.–15. 11. verfügt worden (s. Dok. Nr. 93).
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Angesichts der vorausgehenden Generalstreikdrohungen und der für den bevorstehenden Jahrestag der Novemberrevolution erwarteten Unruhen wird den Wünschen Dittmanns nur teilweise entsprochen (s. dazu Vorwärts Nr. 572 und 573 vom 8.11.19).