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4) Rheinland.
Der Reichskanzler trägt vor, daß er in letzter Zeit wiederholt Besprechungen mit maßgebenden Persönlichkeiten der Rheinlande, u. a. mit Oberbürgermeister Adenauer, gehabt habe. Bei diesen Besprechungen seien eine Reihe von Fragen aufgetaucht, die schnellste Entschließungen der Reichsregierung notwendig machten. Hierzu gehöre die Sorge für die ausgewiesenen Beamten, die Zahlung von Pressezuschüssen, die Erhöhung des Fonds des Staatssekretärs Dr. Brugger, schnelle und bessere Entschädigung für die Einquart[ierung] und Anweiung an die Beamten der besetzten Gebiete über ihr Verhalten im Falle eines französischen Gewaltaktes8.
Das Kabinett beschließt, mit Rücksicht auf die Abwesenheit des Reichsministers der Finanzen, die Besprechung auszusetzen. Staatssekretär Dr. Brugger soll jedoch möglichst umgehend mit den Regierungen von Preußen und Bayern über eine gleichmäßige Instruktion an die Beamten in Verbindung treten9.
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Am 18. 12. vermerkt MinR v. Bornstedt am Rande des Berichts von StS Brugger an den RK: „Die Frage der Beamteninstruktionen ist in der Kabinettssitzung vom 14. 12. besprochen worden [das Protokoll gibt keinen Hinweis dafür; soll daher wohl 16. 12. heißen]. StS Brugger wird mit Preußen und Bayern entsprechend verhandeln. In der Kabinettssitzung am 19. 12. wird er das Ergebnis vortragen.“ (R 43 I/185, Bl. 295-298, hier: Bl. 295).