Text
Nr. 197
Besprechung mit Vertretern des Verbandes Sächsischer Industrieller. 19. Juni 1923, 17 Uhr1
Anwesend: Heinze, Oeser; Major v. Schleicher2; MinR Werner, Wever; Uebel, März, [Fritz] Kaiser, Dehne3.
Fußnoten
- 1
Dr. März, der Syndikus des Verbandes, hatte nach Absprachen mit dem RJMin. und der Rkei die Besprechung vereinbart. Nach einem Vermerk vom 6. 4. sollte es sich dabei handeln „1) um die proletarischen Hundertschaften, die übrigens nach Aussage von März bei den jüngsten Dresdener Unruhen gut gewirkt haben sollen; 2) [um] Verhältnisse in der Schutzpolizei, deren Offiziere durch die Regierungskommissare ziemlich lahmgelegt werden sollen; 3) um Gewissensbedrückungen der höheren Beamten; 4) um die Handhabung des Begnadigungsrechts in Sachsen.“ Weiterhin heißt es: „Herr März ist nicht der Meinung, daß von der RReg. aus unmittelbar eingegriffen werden könne und solle, doch empfiehlt er, daß die RReg. bei der sächsischen Regierung Bericht über die Verhältnisse erhole.“ (R 43 I/2307, Bl. 314). Ein beim RK vorgesehener Empfang kommt offenbar nicht zustande. Die vorliegende Aufzeichnung Wevers wird dem RK zur Kenntnisnahme vorgelegt und von diesem am 23. 6. abgezeichnet.
- 2
Hamm hatte am 14. 6. im Benehmen mit Heinze, „der dieses Ersuchen [der sächs. Industriellen] angelegentlich unterstützt hat“, die Minister Oeser, Heinze und Geßler eingeladen (R 43 I/2307, Bl. 314).
- 3
März hatte am 14. 6. außer diesen vier Herren noch den GehR Dr. Schmitt angekündigt (R 43 I/2307, Bl. 315).