2.96.6 (sch1p): 6. [Intervention der neutralen Staaten]

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6. [Intervention der neutralen Staaten]

Reichsminister Erzberger regt an, sofort eine Intervention der neutralen Staaten herbeizuführen und teilt mit, daß er persönlich bereits einen Schritt dieser Art getan habe11.

Ministerpräsident Scheidemann erklärt, er habe beabsichtigt vorzuschlagen, die deutschen Geschäftsträger in den angrenzenden neutralen Staaten nach Berlin zu berufen.

Gesandter Naumann macht Mitteilung über eine diesbezügliche Unterredung mit dem japanischen Legationsrat Togo12.

Unterstaatssekretär Dr. Toepffer rät ab, die Gesandten hierher zu berufen, da sie in diesen Zeiten unbedingt auf ihren Posten bleiben müßten.

Das Kabinett beschließt, es soll mit den hiesigen Vertretern der neutralen Staaten vertraulich die Frage einer Intervention besprochen werden, mit einem von ihnen sollen schon jetzt die Einzelheiten verabredet werden, damit eintretendenfalls die Aktion sofort einsetzen könne. Die deutschen Vertreter in den neutralen Ländern sollen entsprechend informiert werden13.

Fußnoten

11

Über den erwähnten Schritt Erzbergers ist weder in den Akten der Rkei noch im Nachl. Erzberger  näheres zu ermitteln.

12

Eine Aufzeichnung oder andere Hinweise auf diese Unterredung ist in den Akten des AA nicht zu ermitteln.

13

Aus den „Aufzeichnungen zu den Friedensverhandlungen von Versailles im Jahre 1919“, S. 22, des MinDir. Simons geht hervor, daß sich Bernstorff und Langwerth während der Kabinettssitzung gegen den Schritt einer Intervention der Neutralen ausgesprochen haben (PA, Nachl. Brockdorff-Rantzau , Az. 20).

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