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[Frage des deutschen Reparationsangebots]
Erörtert wurde die vom Abgeordneten Müller-Franken erhobene Forderung nach einem unmittelbaren deutschen Angebot1.
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Müller hatte am 16. 4. vor dem RT u. a. erklärt: „Ein einfacher Weg [zu Verhandlungen] wäre nach meiner und meiner Freunde Auffassung der, daß ein direktes Angebot an die Gesamtheit der Alliierten gemacht würde, bei dem natürlich nicht nur die Globalsumme in Betracht kommt, sondern es sehr wesentlich auf die Modalitäten der Zahlung ankommt, die einzeln erst dann vereinbart werden könnten, wenn wir die Brücke zu einem internationalen Konsortium geschlagen haben, das die Gelder zu geben hat, die zunächst den Franzosen und Belgiern zu Reparationszwecken zur Verfügung gestellt werden.“ (RT-Bd. 359, S. 10548 f.).
Der Herr Reichsaußenminister legte die dagegensprechenden Bedenken dar.
Herr ReichswirtschaftsministerBecker trat diesen bei.
Herr Minister Albert entwickelte die Gesichtspunkte, die für ein Angebot sprechen können und erklärte sich dahin, daß über diese taktische Frage sich zweifellos Übereinstimmung im Kabinett herstellen lasse.
Die Aussprache mußte wegen Abberufung des Herrn Reichsaußenministers abgebrochen werden.