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[371]4. [Dokumente über die Vorgeschichte des Waffenstillstands]
Die Veröffentlichung der Dokumente vom Oktober 1918 über die Vorgeschichte des Waffenstillstandes4 wird nach nochmaliger Erörterung unter der Voraussetzung der Durchsicht durch die Reichsminister Preuß und Erzberger von neuem gebilligt, jedoch mit der Einschränkung, daß die in der vorigen Sitzung5 vom Reichsminister Erzberger mitgeteilten Verhandlungen vom 5. November 1918 in die Veröffentlichung nicht aufgenommen werden. Kriegsminister Reinhardt weist darauf hin, daß die in der Reichskanzlei befindliche Aufzeichnung über die Sitzung vom 5. November ein anderes Bild ergebe als die Mitteilung des Ministers Erzberger. Dieser erwidert, daß ein Irrtum ausgeschlossen sei; das Protokoll habe den Beteiligten nicht zur Durchsicht vorgelegen und könne daher nicht maßgebend sein6.
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Vgl. Dok. Nr. 81, P. 3.
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Datierungsfehler; gemeint ist die Sitzung am 21.5.1919, s. Dok. Nr. 81, P. 3.
- 6
Die Kontroverse zwischen Reinhardt und Erzberger scheint auf die irrtümliche Datierung Erzbergers zurückzugehen, der die nicht protokollierte Sitzung am 6.10.1918 meinte; das vorliegende Protokoll der Kabinettssitzung am 5.10.1918, das Reinhardt eingesehen hatte, enthielt in der Tat keine Hinweise auf den Waffenstillstand und die Ernennung Erzbergers zum Chef der Wako; vgl. Dok. Nr. 81, Anm. 6.