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6. Bericht über die Kontingentierungsverhandlungen.
Staatssekretär Mussehl berichtete über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen der Kommision15. In Brüssel sei eine Einigung zustande gekommen. Belgien sei auf die niedrigsten Sätze der Kontingente eingegangen. Die Verhandlungen hätten sich in freundschaftlicher Form abgewickelt. Im Haag dagegen hätte die Holländische Regierung der Delegation alsbald mitteilen lassen, daß die Vorschläge keine brauchbare Unterlage für eine fruchtbare Diskussion wären und habe jede Verhandlung über die Kontingentierung abgelehnt. Auch das Eintreten des Gesandten16 habe nicht zu einer Aufnahme der Verhandlungen führen können, obwohl Holland selbst Kontingente eingeführt habe. Die Delegation sei nach Rom abgereist, von dort liege aber noch keine Nachricht vor17.
Mit Schweden werde in Berlin verhandelt. Die Aussichten seien günstig. Würde den Schweden zugesagt, daß auf ein Kontingent verzichtet würde, soweit es sich um Nadelschnittholz bestimmter Ausmessung handele, so sei mit einem befriedigenden Abschluß der Verhandlungen zu rechnen18.
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Die Wirtschaftsverhandlungen mit Schweden wurden erst im Januar 1933 intensiv fortgesetzt. Zum Ergebnis s. diese Edition: Die Regierung Hitler 1933/34, Dok. Nr. 4 und 139, dort bes. Anm 8.
[742] Der Reichswirtschaftsminister führte aus, Holland hätte zwar Kontingente eingeführt, aber das deutsche Ausfuhrvolumen sei dadurch nicht eingeschränkt worden19.