Text
8. Zusammensetzung der deutschen Delegation für die weltwirtschaftliche Konferenz21.
Auf Vorschlag des Reichswirtschaftsministeriums erklärte sich das Reichskabinett damit einverstanden, daß die bisherigen 4 Vertreter Deutschlands auf der vorläufigen Weltwirtschaftskonferenz22, nämlich die Herren Trendelenburg, Hermes, Lammers, Eggert zu Delegierten für die endgültige Weltwirtschaftskonferenz bestellt werden sollen. Als 5. Mitglied, das zugleich Hauptwortführer der Deutschen Delegation sein soll, soll Herr v. Siemens benannt werden. Der Reichswirtschaftsminister wird an Herrn v. Siemens herantreten und ihn zur Annahme des Postens veranlassen.
Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Reichsarbeitsminister machten den Vorbehalt, daß das Kabinett sich über die Frage der Benennung von Stellvertretern der Hauptdelegierten in einer späteren Beratung noch besonders schlüssig werden müsse. Dabei würde alsdann besonderes Gewicht auf eine angemessene Vertretung der deutschen Landwirtschaft und der deutschen Sozialpolitik zu legen sein23.
Für den Rest der Tagesordnung wurde die Verhandlung vertagt auf den 16. Februar 1927 nachmittags 4.30 Uhr.
Fußnoten
- 21
Im Dezember 1925 hatte der Völkerbundsrat beschlossen, einen Ausschuß zur Vorbereitung einer internationalen Weltwirtschaftskonferenz einzuberufen. Auf zwei Tagungen im April und November 1926, an denen auch dt. Delegierte teilnahmen, hatte der vorbereitende Ausschuß Vorschläge für das Arbeitsprogramm und die Zusammensetzung der Weltwirtschaftskonferenz ausgearbeitet (Schultheß 1926, S. 459 f., 493). Der Völkerbundsrat hatte die Vorschläge gebilligt und den Beginn der Weltwirtschaftskonferenz auf den 4.5.27 festgesetzt.
- 22
Gemeint sind die dt. Delegierten, die an den Tagungen des Ausschusses zur Vorbereitung der Weltwirtschaftskonferenz teilgenommen hatten; vgl. die vorige Anmerkung.