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1) Außerhalb der Tagesordnung: Zustände in der Reichsdruckerei.
Der Herr Staatssekretär im Reichspostministerium berichtete über gewisse Vorgänge unter der Arbeiterschaft der Reichsdruckerei. Der kommunistische Betriebsrat, der dort gewählt worden sei, habe sogleich einen erheblichen Vorschuß für die Arbeitnehmer gefordert. In Anbetracht der Zwangslage der Reichsbank scheine gegenüber diesen Forderungen augenblicklich ein vorsichtiges Verhalten am Platze.
Der Vizepräsident der Reichsbank erklärte, daß es einerseits durchaus unerwünscht sei, wenn dem kommunistischen Betriebsrat nachgegeben würde, andererseits sei allerdings ein Streik in der Reichsdruckerei zur Zeit schwer zu ertragen.
Der Herr Reichsarbeitsminister war der Auffassung, daß man einen Weg einschlagen müsse, der dahin ziele, die freien Gewerkschaften, die trotz des kom. Betriebsrates zur Zeit in der Reichsdruckerei noch über die Mehrheit verfügten, gegenüber den Kommunisten zu stärken, um so den kommunistischen Umtrieben den Boden zu entziehen1.