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5. Personalsache.
[Der Reichsminister des Auswärtigen berichtete über die Kosten, die durch die Umbesetzung des Gesandtenpostens in Addis Abeba entstünden.]
Sachlich sei die Neubesetzung der Gesandtenstelle schon wegen der bevorstehenden Krönung des Fürsten erforderlich10. Aus diesem Anlaß werde Frankreich den Marschall Pétain, Belgien den Duc de Flandre, die Vereinigten Staaten von Nordamerika General Pershing, England den Duke of Gloucester und Italien den Herzog der Abruzzen als Sondergesandten entsenden. Ebenso notwendig sei die Besetzung des Gesandtenpostens mit Rücksicht auf die ständig steigenden wirtschaftlichen Interessen Deutschlands in Abessinien. Es werde beispielsweise in Addis Abeba eine deutsche Brauerei eingerichtet. Siemens erbaue aus eigenen Mitteln ein Elektrizitätswerk, und die Otavi-Minen-Gesellschaft habe zur Ausbeutung der abessinischen Erdschätze eine Untergesellschaft mit 20 Millionen Kapital gegründet, von deren Aktienkapital 51% in deutschen Händen seien.
Das Reichskabinett stimmte der vom Reichsminister des Auswärtigen vorgeschlagenen Stellenbesetzung zu11.
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