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Nr. 368
Ministerbesprechung vom 7. Juli 1931, 11.30 Uhr
Anwesend: Brüning, Dietrich, Curtius, Wirth, Stegerwald, Schätzel, v. Guérard, Schiele, Treviranus; StS Trendelenburg, Joël, Pünder, Meissner, v. Bülow, Schäffer; Botschafter v. Prittwitz; GenMaj. v. Schleicher; MinDir. Zechlin, v. Hagenow, Ritter; MinR Berger, Ronde; LegR Valette; Protokoll: ORegR Planck.
Reparationsfrage.
Der Reichsminister der Finanzen leitete in Vertretung des zeitweise abwesenden Reichskanzlers die Sitzung. Er trug zunächst den Wortlaut der Vereinbarung zwischen Amerika und Frankreich über das Inkrafttreten des Hoover-Plans vor1.
Der Reichsverkehrsminister äußerte gewisse Bedenken, ob nicht durch die beabsichtigte Leitung der an Deutschland zurückzuzahlenden Kredite über die Reichsbahn Schwierigkeiten entstehen könnten.
Das Reichskabinett genehmigte sodann den Wortlaut einer formulierten Erklärung2 des Reichsministers der Finanzen vor der Pressekonferenz und erklärte sich mit einem Vorschlage an den Herrn Reichspräsidenten einverstanden, daß dieser ein kurzes Dankestelegramm an Präsident Hoover senden möge3.
Der Herr Reichsminister der Finanzen teilte dem Reichskabinett sodann noch die von ihm beabsichtigten Erläuterungen über die gegenwärtige Reparationslage vor der Pressekonferenz mit.
Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.