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Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD)

Rückblick auf ein gemeinsames deutsch-russisches Erschließungsprojekt

15.06.2013

Erschließung

Internationale Zusammenarbeit

Befehle der Militäradministration über die Verwaltung der sowjetischen Okkupationszone in Deutschland; Juni 1945

Ausgangslage

Die Akten der Sowjetischen Militäradministration werden im Staatsarchiv der Russischen Föderation (GARF), in den Archiven des russischen Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und des heutigen Staatsarchivs für sozialpolitische Geschichte verwahrt.

Bis in die 1990er Jahre hinein waren die sogenannten SMAD-Akten gesperrt. Erst ein Erlass des damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin vom Oktober 1995 ermöglichte es dem Bundesarchiv – auch im Namen der Archivverwaltungen der ostdeutschen Bundesländer – und dem Föderalen Archivdienst Russlands (ROSARCHIV), ein "Arbeitsprotokoll zur Durchführung eines deutsch-russischen Gemeinschaftsprogramms zum Studium, zur Auswertung und zur Reproduktion der Akten der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (1945-1949)" zu unterzeichnen.

Projekt

Nachdem zu Beginn des Jahres 2000 die Akten deklassifiziert worden waren, konnte mit der gemeinsamen Bearbeitung und Erforschung einzelner thematischer Schwerpunkte begonnen werden. Ein erster Schwerpunkt war die "Kulturpolitik der SMAD". Die Bearbeitung sah die Schaffung eines elektronischen Katalogs der SMAD-Akten, die Veröffentlichung von Dokumentenpublikationen sowie die Herstellung von Mikrofilmen vor. Auf russischen Wunsch kam die Digitalisierung der entsprechenden Akten hinzu.

Auf der Grundlage der positiven Ergebnisse des Pilotprojekts wurde in einem mehrjährigen Hauptprojekt der Großteil der im GARF verwahrten SMAD-Unterlagen erschlossen, verfilmt und digitalisiert. Die Bearbeitung weiterer Themen wurde durch umfangreiche Herabstufungen von SMAD-Akten im GARF ermöglicht.

Ergebnisse

Der elektronische Katalog der SMAD-Akten im Umfang von ca. 9.800 Eintragungen liegt seit einigen Jahren als zweibändige, von Rosarchiv, GARF und Bundesarchiv herausgegebene und von Tatiana Tsarevskaja-Diakina sowie Kai von Jena bearbeitete Publikation gedruckt vor. Mit der Herausgabe dieses Findmittels steht der Forschung zum ersten Mal ein Verzeichnis zur Verfügung, das rund 95% aller SMAD-Akten im GARF auflistet.

Der elektronische Katalog der SMAD-Akten auf Dokumentenebene umfasst nahezu 280.000 Eintragungen. Im Verlauf des Projektes wurden außerdem mehr als 1,2 Millionen Mikrofilmaufnahmen hergestellt. Diese Hilfsmittel können sowohl in Moskau als auch in Berlin-Lichterfelde genutzt werden. Kenntnisse der russischen Sprache sind für die Nutzung erforderlich.