Wie stelle ich einen Rechercheantrag?
Wenn Sie Informationen über eine bestimmte Person suchen, dann benötigen wir von Ihnen einen ausgefüllten und unterschriebenen Benutzungsantrag (PDF, 790 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm).
Sie können das Formular per E-Mail (als Scan) oder per Post an die für Ihren Fall passende Abteilung des Bundesarchivs schicken (die jeweiligen Kontaktadressen finden Sie unten). Falls erforderlich, bezieht die jeweilige Abteilung weitere Stellen im Bundesarchiv in die Recherche ein.
Auch wenn Sie weitere Fragen zum Ablauf einer solchen Recherche haben sollten, können Sie sich gern an die jeweiligen Kontaktadressen wenden.
Welche Unterlagen finde ich im Bundesarchiv?
Die im Bundesarchiv verwahrten personenbezogenen Dokumente in den Beständen des Deutschen Reiches (1867/71 bis 1945) sind oft nur lückenhaft überliefert und erstrecken sich nur in wenigen Fällen auf die gesamte Biografie. Angaben zu Familienangehörigen oder Vorfahren in den Beständen des Deutschen Reiches sind in der Regel nur dann zu erwarten, wenn die gesuchten Personen
- in einer der obersten oder oberen Behörden des Deutschen Reiches tätig waren,
- während der Jahre 1934 - 1945 (auch an nachgeordneter Stelle) im Justizdienst arbeiteten oder an einem Verfahren vor dem Reichsgericht oder einem anderen obersten deutschen Gericht beteiligt waren,
- erkennbaren Widerstand gegen das NS-Regime leisteten und/oder Diskriminierungs- und Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt waren,
- Jüdinnen und Juden im Sinne der NS-Rassengesetze waren und sich mit freigewähltem Wohnsitz im Deutschen Reich 1933 - 1945 aufhielten,
- Opfer der zentral gesteuerten “Euthanasie”-Maßnahmen (sog. T4-Aktion) von 1939 bis zum Sommer 1941 wurden,
- als Sinti oder Roma Untersuchungen der Kriminalbiologischen Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes ausgesetzt waren,
- der NSDAP, ihren Gliederungen – vor allem der SS – und angeschlossenen Verbänden angehörten oder in der Zeit des “Dritten Reiches” im Kulturbereich tätig waren und somit der Reichskulturkammer angehören mussten,
- als sog. Volksdeutsche aus dem mittel-, ost- oder südosteuropäischen Wohngebiet in das Reichsgebiet oder die besetzen Ostgebiete umgesiedelt wurden und ein Einbürgerungsverfahren bei der Einwandererzentralstelle (EWZ) durchliefen.
Bundesarchiv, Abteilung Bereitstellung (Abt. BE)
Finckensteinallee 63
12205 Berlin
Telefon: 030 18 77 70 11 47
E-Mail: berlin@bundesarchiv.de
Informationen zu deutschen Zivilpersonen in ehemaligen deutschen Ost- oder osteuropäischen Siedlungsgebieten vor 1946
Wenn Sie nach personenbezogenen Informationen zu deutschen Zivilpersonen mit einem Wohnort vor 1946 in den ehemaligen deutschen Ost- oder osteuropäischen Siedlungsgebieten suchen, können Sie den "Auftrag für eine personenbezogene Recherche in Archivgut des Lastenausgleichsarchivs" ausfüllen, ihn unterschrieben und als Anlage zu Ihrem Benutzungsantrag an die Außenstelle Bayreuth (Lastenausgleichsarchiv) des Bundesarchivs senden.
Auftrag für eine personenbezogene Recherche in Archivgut des Lastenausgleichsarchiv (PDF, 163 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
Bundesarchiv Bayreuth (Lastenausgleichsarchiv)
Dr.-Franz-Straße 1
95445 Bayreuth
Telefon: 0261 505-5740
Fax: 0261 505-1818
E-Mail: laa@bundesarchiv.de
Spruchkammerverfahren im Kontext der sog. Entnazifizierung seit 1946
In den alliierten Besatzungszonen wurden im Kontext der sogenannten Entnazifizierung seit 1946 zahlreiche Verfahren vor Spruchkammern durchgeführt, in denen sich Deutsche für ihr Verhalten während der NS-Zeit zu verantworten hatten. Die Akten dieser sogenannten Entnazifizierungsverfahren befinden sich nicht beim Bundesarchiv, sondern bei dem für den jeweiligen Wohnort der Betroffenen zuständigen Landesarchiv.
Beim Bundesarchiv in Koblenz aufbewahrt werden aber die Bestände Z 42-II – VIII Spruchgerichte in der britischen Zone. Die Verfahren dieser Gerichte sind eine Besonderheit der Britischen Besatzungszone. Ihr Ziel war die Aburteilung von Mitgliedern der NS-Organisationen, die vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg für verbrecherisch erklärt worden waren.
Bundesarchiv, Abteilung (Abt. B)
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261 505 1143
Fax: 0261 505 1803
E-Mail: koblenz@bundesarchiv.de
Unterlagen der zentralen zivilen staatlichen Einrichtungen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
Zu den im Bundesarchiv verwahrten Unterlagen der zentralen zivilen staatlichen Einrichtungen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), wie zum Beispiel von Ministerien oder zentral geleiteten Betrieben, gehören u.a.
Weitere relevante Bestände mit personenbezogenen Unterlagen der ehemaligen DDR sind im Folgenden beispielhaft aufgelistet:
Im Bereich Arbeit:
- Gesellschaftliches Arbeitsvermögen (Beschäftigungsnachweise mit Stichtag 31.12.1989)
- Zentraler Kaderdatenspeicher/Arbeitskräftedatenspeicher des Ministerrats
- Vertragsarbeiter – Lohn- und Transfernachweise
Im Bereich des Ministeriums des Innern:
- Zentrale Aufnahmeheime des Ministeriums des Innern
- Staatsangehörigkeitsangelegenheiten
Im Bereich Medizin/Sport:
- Zentralstelle für Ärztliches Begutachtungswesen
- Zentraler Gutachterausschuss Sportmedizin
- Büro zur Förderung des Sports (1989/90)
- Regierungskrankenhaus (Patientenunterlagen)
- Zentrales Krebsregister der DDR (Patientenunterlagen)
- SV Dynamo (Patientenunterlagen)
- Akademie für ärztliche Fortbildung (in- und ausländische Ärzte)
Weiterhin:
- Berufungsakten im Ministerium für Kultur
- Internat des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten
- Geburten- und Sterbestatistiken
- Personalakten und -karteien (ohne Lohn- und Gehaltsunterlagen) der zentralen zivilen staatlichen Einrichtungen der DDR
Bundesarchiv, Abteilung DDR (einschl. SAPMO)
Finckensteinallee 63
12205 Berlin
Telefon: 030 18 77 70 1147
Fax: 03018 7770 1810
E-Mail: berlin@bundesarchiv.de
Unterlagen der zentralen Ebene der Parteien und Massenorganisationen der DDR
Die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO) in Berlin-Lichterfelde stellt die Unterlagen der zentralen Ebene der Parteien und Massenorganisationen der DDR zur Verfügung, dazu zählen u.a.:
- Sozialistischen Einheitspartei (SED)
- Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB)
- Freie Deutsche Jugend (FDJ)
- Kulturbund und die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Personenbezogene Informationen sind in praktisch allen Beständen, vor allem in den Bereichen der Schulungs- und Kaderunterlagen überliefert. Nachlässe, Erinnerungen sowie biographische Sammlungen insbesondere zu Personen, die Widerstand gegen das NS-Regime leisteten, bilden zudem bedeutende Ergänzungen. Außerdem lassen sich in der Kartei des antifaschistischen Widerstandskampfs (kurz: Antifa-Kartei) Hinweise auf zahlreiche andere Bestände innerhalb und außerhalb des Bundesarchivs recherchieren. Die Unterlagen zur Anerkennung als Verfolgte des Nazi-Regimes (VdN) befinden sich jedoch in den zuständigen Landes- und Kommunalarchiven.
Abt. DDR (einschl. SAPMO)
Finckensteinallee 63
12205 Berlin
Telefon: 030 18 77 70 1147
Fax: 03018 7770 1810
E-Mail: berlin@bundesarchiv.de
Stasi-Unterlagen
Die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdiensts der DDR werden im Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin-Lichtenberg und in zahlreichen Außenstellen des Archivs verwahrt. Bitte beachten Sie dazu die Hinweise auf unserer Webseite.
Welche Unterlagen finde ich nicht im Bundesarchiv?
Das Bundesarchiv ist kein zentrales Personenarchiv. Eine alle Bestände übergreifende einfache Suche nach Namen ist im Bundesarchiv nicht möglich, da Sachakten in der Regel nicht nach Namen erschlossen sind, auch wenn sie vielfach personenbezogene Hinweise enthalten.
Zivile oder kirchliche Personenstandsregister verwahrt das Bundesarchiv nicht. Sie befinden sich in der Regel bei Standes- bzw. Pfarrämtern oder Kirchenarchiven. Allgemein empfiehlt es sich, Nachforschungen nach Vorfahren in den Kommunalarchiven oder Staatsarchiven der Regionen zu beginnen, die aufgrund der jeweiligen Geburts- oder Wohnorte naheliegen. Bei der Auswahl des richtigen Archivs hilft die Übersicht im Archivportal-D.