Text
Nr. 367
Reparationsbesprechung vom 7. Juli 1931, 11 Uhr
Anwesend: Brüning, Dietrich, Curtius; StS Trendelenburg, Pünder, v. Bülow, Schäffer; Botschafter v. Prittwitz; MinDir. Zechlin, v. Hagenow, Schwerin v. Krosigk; MinR Berger, Ronde; Protokoll: ORegR Planck.
Staatssekretär Dr. von BülowBülow teilte mit, daß der amerikanische Botschafter nochmals dringend gebeten habe, daß im Anschluß an die Einigung über das Hoover-Abkommen1 Deutschland in einer Erklärung seiner Genugtuung und seinem freundschaftlichen Empfinden gegenüber allen beteiligten Ländern Ausdruck geben möge. Es sei wichtig, die Atmosphäre für kommende Beratungen günstig zu gestalten.
- 1
Den frz. und den amerik. Text der Vereinbarung teilte Botschafter v. Hoesch in den Telegrammen Nr. 727 vom 7. 7. und Nr. 734 vom 8. 7. mit (R 43 I/313, Bl. 154 und 158; vgl. Schultheß 1931, S. 499).
Der Reichskanzler bemerkte hierzu, daß bei allen Gesprächen und Mitteilungen aber auch auf den großen Ernst der finanziellen Lage Deutschlands, der unverändert noch bestehe, aufmerksam gemacht werden müsse. Es wurde[1303] vereinbart, den Wortlaut einer Erklärung sogleich im Reichskabinett festzulegen2.
Botschafter von PrittwitzPrittwitz regte an, dem Herrn Reichspräsidenten vorzuschlagen, ein Telegramm an Herrn Hoover zu richten.
Die Besprechung wurde hierauf geschlossen.