Text
[Anlage]
Deckungsvorschlag.
I. Fehlbetrag des Reichs.
A.
Einnahmeausfall
1. Steuerausfall nach Schätzung vom 6.3.31:
440
Millionen
2. Tantiemesteuer
8
Millionen
3. Geschätzter weiterer Steuerausfall
62,5
Millionen
A. zus.
510,5
Millionen
B.
Mehrausgaben
1. Knappschaft
40
Millionen
2. Abgeltung der landw. Einheitssteuer
20
Millionen
3. Globalabstrich
12
Millionen
B. zus.
72
Millionen
I. zusammen
582,5
Millionen
II. Deckung für Reich.
A.
Ausgabeabstriche
1. Kriegsbeschädigte
72
Millionen
2. Streichung der Zollmillionen an Inv.Vers.
12
Millionen
3. Fortfall der Tabakunterstützungen
10
Millionen
4. Knappschaft und Kinderspeisung
8
Millionen
5. Etatsabstriche
110
Millionen
6. Gestaffelter 4–8% Abzug bei Beamten
76,5
Millionen
7. Halbierung des Zuschlages für 1. Kind
25
Millionen
8. 4% Abzug bei Kriegsbeschädigten
20
Millionen
A. zus.
333,5
Millionen
B.
Einnahmeerhöhungen
1. Mineralölzoll
75
Millionen
2. Zuckersteuer
110
Millionen
3. Statistische Abgabe
3
Millionen
B. zus.
188
Millionen
II. zusammen
521,5
Millionen
Bleibt Fehlbetrag für Reich
61
Millionen
III. Gesamtabschluß.
a)
Fehlbetrag des Reichs
61
Millionen
b)
Arbeitslosenversicherung
Aufwand
1 956 Millionen H.U.E. x 912 RM =
1 784
Millionen
Beiträge
115 Millionen monatl. x 12 RM =
1 380
Millionen
Fehlbetrag
404
Millionen
Deckung durch Reformen
(ohne Beitragserhöhung)
309
Millionen
bleibt ungedeckt
95
Millionen
c)
Krisenfürsorge
Aufwand
724
Millionen
ab Gemeindefünftel
145
Millionen
579
Millionen
+ Verwaltungsaufwand
29
Millionen
Gesamt
608
Millionen
gedeckt durch Etat
420
Millionen
bleibt ungedeckt rd.
190
Millionen
d)
Knappschaft
Gesamtfehlbetrag für 1931
111
Millionen
Deckung durch Reformen
27,5
Millionen
bleibt Fehlbetrag
83,5
Millionen
Zu decken aus Vermögensbeständen
13,5
Millionen
bleibt Fehlbetrag
70
Millionen
Davon bereits vorgesehen unter I.
40
Millionen
bleibt ungedeckt
30
Millionen
e)
Kohlenpreisverbilligung
1. Zinsloses Darlehen aus Etatsmitteln der Reichsanstalt an Reichsbahn (Frachtensenkung) =
15
Millionen
2. Zinszuschuß auf Haldenbestände
10
Millionen
25
Millionen
davon ungedeckt
10
Millionen
zus.
386
Millionen
Dieser Betrag wird wie folgt gedeckt:
a)
durch Übergang zur Monatszahlung bei der Umsatzsteuer
80
Millionen
b)
durch Krisensteuer
440
Millionen
520
Millionen
Es bleiben somit für Beschaffung von Arbeit aus dem Krisen- und Wirtschaftsfonds
134
Millionen.
Dazu kommen die bei der Reichsbahn durch Gehaltskürzung ersparten Beträge, die jährlich 84 Millionen betragen. Der Krisen- und Wirtschaftsfonds beträgt insgesamt 134 Millionen + 190 Millionen (für Krisenfürsorge) = 324. Davon können sofort 100 Millionen ausgegeben werden, 190 Millionen bleiben für Krisenfürsorge reserviert, 34 Millionen bleiben als Reserve für den Winter.
IV. Länder und Gemeinden.
Für die Wohlfahrtslasten der Gemeinden stehen zur Verfügung
a)
4–8% Abzug bei Beamten
164,25
Millionen
b)
Halbierung des Zuschlages für 1. Kind
42,75
Millionen
Von diesen Beträgen von zus. 207 Millionen entfällt rd. die Hälfte auf alle Gemeinden, die andere Hälfte (Länderhälfte) ist von den Ländern schlüsselmäßig zu verteilen.
c)
Lohnsteuererstattung
Wird unter bestimmten Auflagen schlüsselmäßig auf besonders belastete Gemeinden verteilt.
60
Millionen
d)
Ausgleichsfonds aus Hauszinssteuer
110
Millionen
e)
Monatszahlung aus Umsatzsteuer (wird zum Teil den Ländern zugute kommen)
35
Millionen
412
Millionen