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Digitalisierte Bestände der Abteilung Militärarchiv

Um die Benutzung von häufig nachgefragtem Archivgut zu vereinfachen und ortsunabhängig zu machen, digitalisiert das Bundesarchiv kontinuierlich einzelne Archivalien und ganze Bestände. Zentrale Bestände aus der Abteilung Militärarchiv, die online zugänglich sind, stellen wir Ihnen hier beispielhaft vor.

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Militärische Kartenbestände

Lagekarte des Gebiets Ypern - Saint-Quentin zur 4. Flandernschlacht, März/April 1918
Lagekarte des Gebiets Ypern - Saint-Quentin zur 4. Flandernschlacht, März/April 1918Quelle: BArch, PH 3 KART/15

Lagekarten des Ersten Weltkrieges

Das Bundesarchiv hat 2019 begonnen, die überlieferten Lage- und Stellungskarten der Obersten Heeresleitung sowie nachgeordneter Kommandobehörden des Deutschen Heeres aus dem Ersten Weltkrieg, zu digitalisieren. Die Digitalisate der umfangreichen Sammlung (ca. 5000 Karten) gehen sukzessive online, das Angebot wird stetig erweitert.

Direktlink zum Bestand PH 3 KART

Der Westwall-Atlas

Zwischen 1938 und 1940 wurde mit großem logistischen, materiellen, aber auch propagandistischen Aufwand an der Westgrenze des Deutschen Reiches ein Befestigungssystem errichtet – der sich über 630 km erstreckende „Westwall“. Die über 18.000 Befestigungsanlagen unterschiedlichster Größe zogen sich von Grenzach-Wyhlen bis nach Kleve und sind zum Teil heute noch vorhanden.

Auf den Kartenblättern des Westwall-Befestigungsatlas, erstellt durch den General der Pioniere und Festungen, sind all diese Anlagen eingezeichnet und können dadurch auch heute noch im Gelände lokalisiert werden. Das Bundesarchiv hat diese Kartenblätter digitalisiert und stellt die Digitalisate hier zur Verfügung.

Direktlink zum Bestand RH 11-III

Die Quadratkarten der Kaiserlichen Marine

Das Bundesarchiv ist bemüht, die militärischen Kartenwerke, deren vielfach produzierten Kartenblätter Grundlage für alle Aktivitäten der Streitkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft waren, vollständig in digitalisierter Form allgemein zugänglich zu machen. Häufig erlaubt erst die Verortung der in den Akten beschriebenen Geschehnisse in den zugehörigen Karten eine zutreffende Interpretation und Einordnung in übergeordnete Zusammenhänge.

Den Anfang macht hier die Präsentation der digitalisierten Quadratkarten der Kaiserlichen Marine.

Direktlink zum Bestand RM 3 KART

Bestände aus dem Bereich Heer

Bild im Feld von Soldaten, Major Alfred Fletcher und Hans Baron Manteuffel-Szoege mit Landkarte
Baltikum.- Baltische Landwehr. Soldaten, u.a. Major Alfred Fletcher und Hans Baron Manteuffel-Szoege mit Landkarte im Feld bei Lagebesprechung; ca. April/Mai 1919Quelle: BArch, Bild 183-R16925
Beispiel für ein Titelblatt einer 1928 begonnenen "Geheimakte" des Chefs der Heeresleitung
Beispiel für ein Titelblatt einer 1928 begonnenen "Geheimakte" des Chefs der HeeresleitungQuelle: BArch, RH 1/11, Deckblatt

Die Baltische Landeswehr

Als Ende November 1918 die sowjetische Rote Armee antrat, das Baltikum zu erobern, war das Deutsche Heer - bedingt durch revolutionäre Unruhen im Inneren und im Westen vollauf gebunden durch den zügigen Rückzug infolge des Waffenstillstandes vom 11. November - nicht mehr in der Lage, dem ausreichend Widerstand entgegen zu setzen. In dieser Situation genehmigte das Oberkommando der im Baltikum stationierten deutschen 8. Armee dem Baltischen Regentschaftsrat die Aufstellung einer Freiwilligentruppe zur Abwehr des sowjetischen Vordringens.

Bei den zahlreichen Freiwilligen handelte es sich vor allem auch um Deutschbalten sowie Russen und Letten. Hinzu kamen in Deutschland angeworbene Freiwillige. Die Motivationen der verschiedenen Parteien waren komplex: Die Verflechtungen der Interessen von Letten, Esten, Litauern, Deutschbalten, Reichsdeutschen und „weißen“ Russen einerseits, Deutschland, Rußland und den Westalliierten andererseits führten zu komplizierten und veränderlichen Machtverhältnissen.

Die Baltische Landeswehr wurde Ende 1918 als Truppe des Baltischen Nationalausschusses, dem Nachfolger des Baltischen Regentschaftsrates, aufgestellt. Zunächst wurde die Landeswehr zurückgedrängt, doch ab Anfang 1919 eroberte sie verlorenes Gebiet zurück. Eingebunden in die Befehlsstruktur der noch im Baltikum befindlichen regulären deutschen Truppen, ergänzt durch deutsche Freikorps, besoldet und bewaffnet durch das Deutsche Reich, erfolgte der weitere Einsatz dieses etwa 6000 Mann umfassenden gemischt lettisch-russisch-deutschen Verbandes unter schwierigen politischen Bedingungen. Eine zunehmende Durchsetzung der Deutschbalten in der Landeswehr verkomplizierte die Lage der deutschen Regierung und führte zu einem Abrücken Berlins. Schlussendlich scheiterten die Deutschbalten mit ihren Ansprüchen: Die Landeswehr wurde im Sommer 1919 unter einem britischen Befehlshaber in die lettische Armee eingegliedert und im April 1920 aufgelöst.

Die im Bundesarchiv vorhandene Überlieferung der Baltischen Landeswehr stellt in Anbetracht der sehr eingeschränkten Überlieferung der deutschen Militärverwaltung im Baltikum eine äußerst wertvolle Ergänzung zumindest für die Schlußphase der deutschen Herrschaft im Baltikum dar. Die Digitalisierung dieser Unterlagen ergänzt einerseits die digitalisierten Unterlagen der Freikorps, aber auch die bereits 2014 digitalisierten Unterlagen des Oberbefehlshabers Ost und dessen Militärverwaltung für die baltischen Staaten.

Direktlink zum Bestand R 8025

Heeresleitung und Oberbefehlshaber des Heeres

Die oberste Kommandobehörde des 1919 gebildeten Reichsheeres bildete die Heeresleitung – an der Spitze der Chef der Heeresleitung. Im Juni 1935 erhielt der Chef der Heeresleitung die Bezeichnung Oberbefehlshaber des Heeres (ObdH). Die Heeresleitung selbst wurde im Januar 1936 umbenannt in Oberkommando des Heres (OKH).

Das Oberkommando des Heeres umfaßte neben dem Oberbefehlshaber des Heeres selbst anfangs den Generalstab des Heeres, das Heerespersonalamt, das Heeresverwaltungsamt, das Heereswaffenamt und das Allgemeine Heeresamt. Diese Einrichtungen bilden archivisch jeweils eigene Bestände. Insbesondere im Laufe des Krieges kamen weitere Dienststellen hinzu, bzw. wurden bestehende Ämter umorganisiert oder umbenannt.

Die Überlieferung der Heeresleitung und des Oberbefehlshabers des Heeres ging im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verloren. Die noch vorhandenen Sachakten wurden digitalisiert. Ebenfalls Teil des Bestandes sind die von der Heeresleitung oder dem Oberbefehlshaber des Heeres herausgegebenen und bislang nicht digitalisierten Vorschriften, Mitteilungen, Verordnungs- und Merkblätter.

Direktlink zum Bestand RH 1

Der Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres

Der Befehlshaber des Ersatzheeres wurde mit der Mobilmachung Ende August 1939 als Kommandobehörde für die Dienststellen und Truppen des Ersatzheeres aufgestellt. Im November 1939 wurde die Dienststelle um die Funktion des Chefs der Heeresrüstung erweitert.

Der Leiter der Dienststelle seit 1939, Generaloberst Friedrich Fromm, wurde im Zuge des 20. Juli 1944 verhaftet und schließlich hingerichtet. Seine Funktionen übernahm der Reichsführer-SS Heinrich Himmler.

Die Überlieferung des Chefs der Heeresrüstung und Befehlshabers des Ersatzheeres ging im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verloren. Die noch vorhandenen Sachakten wurden digitalisiert.

Direktlink zum Bestand RH 14

Die Heeresgruppe Afrika

Das Oberkommando der Heeresgruppe Afrika wurde im Februar 1943 aus dem Oberkommando der Deutsch-Italienischen Panzerarmee und dem Organisationsstab Tunesien gebildet. Es fungierte als Kommandobehörde für die italienische 1. Armee und die deutsche 5. Panzerarmee.

Eingesetzt in Tunesien kapitulierten die einzelnen Verbände der Heeresgruppe im Mai 1943, der Oberbefehlshaber Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim begab sich mit seinem Stab in britische Gefangenschaft. Die Sachakten des Oberkommandos wurden nun vom Bundesarchiv digitalisiert. Die Großformate (Lagekarten etc.) folgen demnächst.

Direktlink zum Bestand RH 19-VIII

Die Kommandanten der rückwärtigen Armeegebiete

Die Kommandanten der rückwärtigen Armeegebiete (Korück) wurden bei der Mobilmachung als Kommandodienststellen bei den Armeeoberkommandos der Wehrmacht eingerichtet. Eingesetzt wurden sie zur Verwaltung der besetzten feindlichen Gebiete unmittelbar zwischen dem Gefechtsgebiet und den unter der Verwaltung der Heeresgruppen-Oberkommandos stehenden rückwärtigen Heeresgebieten.

Zu ihren Aufgaben zählte die Sicherung der Nachschubwege, der Versorgungsstützpunkte, Eisenbahnlinien, Nachrichtenverbindungen und der wichtigsten Flughäfen, sowie die Bewachung und der Abtransport von Kriegsgefangenen. Den Korücks unterstanden hierzu Sicherungsdivisionen und -regimenter, Landesschützen-Bataillone, Feld- und Orstkommandanturen, Einheiten der Feldgendarmerie und der Geheimen Feldpolizei sowie Stäbe für Gefangenensammelstellen und -durchgangslager (Dulag).

Überliefert sind vor allem Kriegstagebücher der Korücks. Diese dokumentieren überwiegend Sicherungsmaßnahmen und die Versorgung, sowie Einsätze gegen Partisanen mit entsprechenden Gefechts- und Tätigkeitsberichten.

Die Sachakten des Korück wurden vom Bundesarchiv nun digitalisiert. Die Großformate (Lagekarten etc.) folgen demnächst.

Direktlink zum Bestand RH 23

Die Festung Königsberg

Das Heer unterhielt eigene Museen, von deren Überlieferung heute jedoch nur noch Reste vorhanden sind. Am umfangreichsten ist noch die Überlieferung des Heeresmuseums Königsberg. Von Bedeutung sind hier insbesondere die Pläne der Festung Königsberg, die die Anlage einzelner Bauwerke und allgemein bauliche Maßnahmen an diesem Festungskomplex über fast hundert Jahre dokumentieren.

Direktlink zum Bestand RH 62

Bestände von Infanterie-Divisionen der Wehrmacht

Tätigkeitsbericht der 117. Jäger-Division für Oktober bis Dezember 1943, Deckblatt
Tätigkeitsbericht der 117. Jäger-Division für Oktober bis Dezember 1943, DeckblattQuelle: BArch, RH 26-117/16, Deckblatt

Die Überlieferungslage zu den Stäben der Divisionen der Wehrmacht ist sehr unterschiedlich. Von einzelnen Divisionen sind teilweise hunderte Akten überliefert, von sehr vielen anderen nur einzelne Akten, zum Teil nur Fragmente, vielfach auch nichts.

Bei allen Divisionen ist es jedoch so, dass die Überlieferung spätestens 1944 abreißt, die zuletzt noch bei den Divisionsstäben befindlich gewesenen Akten gingen in der Regel in der Kriegsendphase verloren. Von den bereits ans Heeresarchiv abgegebenen Akten ging ebenfalls die Masse entweder beim Brand des Heeresarchivs infolge des Luftangriffs auf Potsdam im April 1945 oder durch befehlsgemäße Aktenvernichtung verloren.

Es blieben dennoch abertausende von Akten übrig, die zumindest in wesentlichen Teilen digitalisiert werden. Den Anfang macht eine Auswahl von Infanterie-Divisionen des Heeres, deren Sachakten digitalisiert wurden. Die Großformate (Lagekarten etc.) folgen demnächst. Es handelt sich um die Akten der folgenden Divisionen:

704. Infanterie-Division / 104. Jäger-Division

Aufgestellt im Juli 1942 in Serbien als 704. Infanterie-Division. Bis Sommer 1943 in Serbien als Besatzungstruppe eingesetzt. Im April 1943 umgegliedert und umbenannt in 104. Jäger-Division. Im Juli 1943 als Besatzungstruppe nach Griechenland verlegt und auf die griechischen Inseln verteilt. Ab November 1944 Rückzug über Serbien und Kroatien nach Norden. Im Mai 1945 bei Celje in jugoslawische Gefangenschaft geraten.

Teile der 104. Jäger-Division waren am Massaker auf Kefalonia beteiligt, bei dem 5200 Soldaten der italienischen Division „Acqui“ starben.

Direktlink zum Bestand RH 26-104

717. Infanterie-Division / 117. Jäger-Division

Aufgestellt im April 1941 auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf und in Neusiedl am See als 717. Infanterie-Division und anschließend als Besatzungstruppe in Jugoslawien eingesetzt. Im April 1943 in Kroatien umgegliedert und umbenannt in 117. Jäger-Division. In der Folge weiter in Jugoslawien und schließlich in Griechenland eingesetzt. Im Mai 1945 im Raum Steyr in Österreich in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten.

Die Division war verantwortlich für das Massaker von Kraljevo im Oktober 1941, wobei je nach Quellen zwischen 4000 und 8000 Zivilisten als Vergeltungsaktion für deutsche Gefallene ermordet wurden. Es handelt sich um eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Serbien. Die Division war ebenfalls verantwortlich für das Massaker von Kalavryta in Griechenland im Oktober 1943, bei dem, ebenfalls als Vergeltungsaktion im Partisanenkampf, etwa 700 Dorfbewohner ermordet wurden.

Direktlink zum Bestand RH 26-117

718. Infanterie-Division / 118. Jäger-Division

Aufgestellt im April 1941 als 718. Infanteriedivision und anschließend als Besatzungstruppe in Jugoslawien eingesetzt. Im April 1943 in Bosnien umgegliedert und umbenannt in 118. Jäger-Division. In der Folge weiter in Jugoslawien eingesetzt. Im Mai 1945 im Raum Klagenfurt in Österreich in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten.

Direktlink zum Bestand RH 26-118

325. Sicherungs-Division

Aufgestellt im August 1942 im Raum Paris und mit der Aufsicht über alle Verteidigungs- und Sicherungseinheiten in der französischen Hauptstadt betraut. Ihr Befehlshaber war zugleich Kommandant von Groß-Paris. Ab August 1944 zur Verteidigung von Paris vorgesehen, insbesondere mit dem Auftrag zur Zerstörung der Stadt, falls diese nicht mehr zu halten war.

Der Befehl zur Vernichtung von Paris wurde jedoch vom Stadtkommandanten von Paris und dem Divisions-Befehlshaber nicht umgesetzt. Bei der folgenden Eroberung von Paris durch die Alliierten entkam ein Großteil der Divisionsangehörigen, ab Mitte Dezember 1944 existierte die Division faktisch nicht mehr, sie wurde im Januar 1945 schließlich aufgelöst.

Direktlink zum Bestand RH 26-325

390. Feldausbildungs-Division / 390. Sicherungs-Division z.b.V.

Aufgestellt Ende 1943 als 390. Feldausbildungs-Division, vorgesehen zur Aufstockung durch frische Kräfte und für den anschließenden Einsatz an der Front. Nach Abschluss der Auffrischung im April 1944 unbenannt in 390. Sicherungs-Division z.b.V. und in Litauen, später in Kurland für Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt. Im November 1944 wurde die Division aufgelöst, ihre Einheiten bildeten die 79. Volksgrenadier-Division.

Direktlink zum Bestand RH 26-390

391. Feldausbildungs-Division / 391. Sicherungs-Division z.b.V.

Im August 1942 in Rußland als 391. Feldausbildungs-Division aufgestellt. Im März 1944 bei Witebsk umbenannt in 391. Feldausbildungs-Division z.b.V. und für Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt. Im April 1945 geriet die Division im Kessel von Halbe in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Direktlink zum Bestand RH 26-391

Afrika-Brigade 999 / Afrika-Division 999

Im Oktober 1942 Aufstellung als Afrika-Brigade 999, vorgesehen als Bewährungseinheit für „bedingt Wehrwürdige“. Im Februar 1943 umgegliedert und umbenannt in Afrika-Division 999, zugleich Verlegung der bereits bestehenden Einheiten von den bisherigen Standorten in Belgien, Frankreich und Italien nach Tunesien.

In Tunesien wurden diese älteren Teile der Division vernichtet, bzw. gingen in Gefangenschaft. Die neueren und jetzt restlichen Teile der Division wurden nach Griechenland verlegt und bildeten dort verschiedene Einheiten (v.a. Festungs-Infanterie-Bataillone 999), andere Teile waren an der Ostfront eingesetzt.

Die Desertionsrate in der Division war hoch, ihre Zuverlässigkeit nahm in der Einschätzung der Führung immer mehr ab. Entsprechend wurde der Umfang der Bewährungseinheiten 999 immer weiter reduziert und schließlich im Mai 1945 die letzten Teile aufgelöst.

Direktlink zum Bestand RH 26-999

Panzergrenadier-Division "Brandenburg"

Im September 1944 wurde die bisher für Kommandoaufgaben eingesetzte Division Brandenburg z.b.V. 800 des Amtes Ausland/Abwehr zu einer regulären Panzergrenadier-Division umgegliedert und aus der Unterstellung unter das Amt Ausland/Abwehr herausgenommen. Die nunmehrige Panzergrenadier-Division "Brandenburg" wurde im Dezember 1944 mit der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland" zum Panzer-Korps „Großdeutschland" zusammengeschlossen.

Im April 1945 wechselte die Division zum LIX. Armeekorps innerhalb der Heeresgruppe Mitte und ging nach Kapitulation der Heeresgruppe Mitte am 10. Mai 1945 im Raum Deutsch-Brod in Böhmen in sowjetische Gefangenschaft.

Direktlink zum Bestand RH 26-1002

Division Denecke

Im Januar 1945 als „Gneisenau-Einheit“ Kampfgruppe 16/XI des Wehrkreises XI (Hannover) aus den Ersatztruppen der Division Nr. 471 aufgestellt. In Pommern Umbildung zur Division Denecke und ab Januar 1945 an der Ostfront eingesetzt. Im März bei Pyritz Umbildung zur 549. Volks-Grenadier-Division.

Direktlink zum Bestand RH 26-1010

Division z.V.

Aufgestellt im September 1944 als Division z.V. („zur Vergeltung“) zur Leitung des A4-Einsatzes und Führung der entsprechenden Einheiten. Es folgte der Einsatz von V2 (A4) gegen Paris, London, Lille und Mons. In der Folge Übernahme weiterer V-Waffen-Systeme (HDP, Rheinbote und später auch V1 (Fi-103)) und Einsätze auch gegen Luxemburg.

Am 27. März 1945 erfolgte der Abschuß der letzten V2, am 30. März der der letzten V1. Am 3. April 1945 ordnete Hitler an, für die V-Waffen keinen Sprengstoff mehr zur Verfügung zu stellen, der Fernwaffen-Einsatz war damit endgültig beendet. Der Plan, die Division z.V. in eine Infanterie-Division z.V. umzugliedern, wurde nur noch zum Teil umgesetzt. Bis zum 9. Mai 1945 gingen die letzten Einheiten der Division in Oldenburg und im Münsterland in Gefangenschaft.

Die Division ist verantwortlich für ein Massaker im März 1945 an polnischen und russischen Zwangsarbeitern, 208 Männern und Frauen, dazu zwei Kindern, in einem Wald bei Arnsberg.

Direktlink zum Bestand RH 26-1022

Bestände aus dem Bereich Marine

Deutsch-Ostafrika (DOA), Daressalam.- SMS Kreuzergeschwader im Hafen, April 1892
Deutsch-Ostafrika (DOA), Daressalam.- SMS Kreuzergeschwader im Hafen, April 1892Quelle: BArch, Bild 134-B1732

Die Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine

Das Deutsche Reich setzte ab 1881 immer wieder kurzfristig gebildete Formationen aus mehreren Kreuzern zur Durchsetzung seiner Interessen in Übersee ein. Diese „Kreuzergeschwader“ wurden in der Regel nach Erledigung ihres Auftrages wieder aufgelöst.

Neben zwei für mehrere Jahre bestehenden „permanenten“ Kreuzergeschwadern in afrikanischen und amerikanischen Gewässern wurde schließlich das aus der I. und II. Kreuzerdivision 1898 gebildete ostasiatische Geschwader zum letzten und größten Kreuzergeschwader. Dieses Kreuzergeschwader wurde in der Seeschlacht bei den Falklandinseln im Dezember 1914 vernichtet. Das letzte Schiff des Geschwaders wurde im März 1915 versenkt.

Die vorhandenen Unterlagen decken alle Einsatzgebiete der Kreuzergeschwader ab, mit einem Schwerpunkt auf Ostasien.

Direktlink zum Bestand RM 38

Die Auslandsstationen der Kaiserlichen Marine

Die Auslandsstationen der Kaiserlichen Marine waren fest umrissene Seegebiete in Übersee, in denen das Deutsche Reich seine Interessen ständig durch Kriegsschiffe ohne feste Stützpunkte vertreten ließ. Es handelte sich damit vor allem um Zuständigkeitsgebiete.

Oft befand sich nur ein einziges Schiff „auf Station“, mitunter aber auch, und zum Teil sogar für einen längeren Zeitraum, ein Geschwader von mehreren Kreuzern. Der jeweils dienstälteste Kommandant oder Geschwaderchef hatte dabei auch über militärpolitische Angelegenheiten zu berichten.

Die Akten der Stationen sind nur schwer abzugrenzen von den Akten der Kreuzergeschwader und auch den Akten der jeweils auf den Stationen eingesetzten Schiffen. Überliefert sind zumindest einige wenige Akten der australischen, ostasiatischen und ostamerikanischen Station, die hier in Ergänzung zu den Unterlagen der Kreuzergeschwader gezeigt werden.

Direktlink zum Bestand RM 39

Der Kreuzer "Leipzig" mit der Mannschaft an Bord in Paradeaufstellung vor seiner Ankunft in Swinemünde, 12. Mai 1934
Der Kreuzer "Leipzig" mit der Mannschaft an Bord in Paradeaufstellung vor seiner Ankunft in Swinemünde, 12. Mai 1934Quelle: BArch, Bild 102-15819

Marineleitung und Oberbefehlshaber der Kriegsmarine

Die oberste Kommandobehörde der 1919 gebildeten Reichsmarine bildete die Admiralität, im September 1920 umbenannt in Marineleitung – an der Spitze der Chef der Marineleitung. Im Juni 1935 erhielt der Chef der Marineleitung die Bezeichnung Oberbefehlshaber der Kriegsmarine (ObdM). Die Marineleitung selbst wurde im Januar 1936 umbenannt in Oberkommando der Kriegsmarine (OKM).

Die vorhandenen Sachakten wurden digitalisiert. Ebenfalls Teil des Bestandes sind die von der Marineleitung oder dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine herausgegebenen und bislang nicht digitalisierten Vorschriften, Mitteilungen, Verordnungs- und Merkblätter.

Direktlink zum Bestand RM 6

Schiffszeichnungen der Reichsmarine und Kriegsmarine

In der Überlieferung des Hauptamts Kriegsschiffbau befinden sich tausende Technischer Zeichnungen zu Schiffen und Booten der Reichsmarine und der Kriegsmarine – vom Flugzeugträger bis zum Uboot. Die wichtigsten dieser Zeichnungen werden nun vom Bundesarchiv digitalisiert. Als zweiter Teil folgen nun die Technischen Zeichnungen der Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und „Gneisenau“.

Das Schlachtschiff „Scharnhorst“

Das Schlachtschiff „Scharnhorst“ wurde zwischen 1934 und 1939 gebaut und im Januar 1939 in Dienst gestellt. Zunächst in Nordsee und Nordmeer eingesetzt, gelang im Januar 1941 der Durchbruch in den Atlantik. Im Februar 1942 gelang die Rückkehr durch den Ärmelkanal. Nach Wiederherstellung des dabei beschädigten Schiffes erfolgte der weitere Einsatz wieder in der Nordsee und im Nordmeer bis Spitzbergen.

Am 26. Dezember 1943 wurde die „Scharnhorst“ nördlich des Nordkaps im Gefecht mit überlegenen britischen Schiffen versenkt. Nur ein geringer Teil der fast zweitausend Mann Besatzung wurde gerettet.

Direktlink zu den Zeichnungen zum Schlachtschiff "Scharnhorst" im Bestand RM 25

Schlachtschiff "Gneisenau" auf See, Ansicht der Steuerbordseite, ca. 1938/1942
Schlachtschiff "Gneisenau" auf See, Ansicht der Steuerbordseite, ca. 1938/1942Quelle: BArch, Bild 134-B0027

Das Schlachtschiff „Gneisenau“

Das Schlachtschiff „Gneisenau“ wurde zwischen 1934 und 1938 gebaut und im Mai 1938 in Dienst gestellt. Mit dem Schwesterschiff „Scharnhorst“ zunächst in Nordsee und Nordmeer eingesetzt, gelang im Januar 1941 der Durchbruch in den Atlantik. Im Februar 1942 gelang die Rückkehr durch den Ärmelkanal. Bei einem Luftangriff auf Kiel im Februar 1942 wurde die im Dock befindliche „Gneisenau“ schwer beschädigt.

Im April 1942 zur Reparatur nach Gotenhafen verbracht, verblieb die abgerüstete „Gneisenau“ dort bis Kriegsende. Die Arbeiten an ihr waren im Februar 1943 eingestellt worden. Am 27. März 1945 wurde die „Gneisenau“ bei der Räumung Gotenhafens zur Blockade des Hafens auf Grund gesetzt. Im Jahr 1951 wurde das Wrack von der polnischen Marine gehoben und anschließend verschrottet.

Direktlink zu den Zeichnungen zum Schlachtschiff "Gneisenau" im Bestand RM 25

Der Leichte Kreuzer „Leipzig“

Der Leichte Kreuzer „Leipzig“ wurde zwischen 1929 und 1931 gebaut und im Oktober 1931 in Dienst gestellt. Er wurde im Spanischen Bürgerkrieg als Teil der Blockadekräfte eingesetzt und im Zweiten Weltkrieg bis 1940 vor allem in der Nordsee. Ab 1940 in der Ostsee eingesetzt, wurde der Kreuzer schließlich als Schulschiff verwendet.

Im Oktober 1944 bei einem Zusammenstoß mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen schwer beschädigt, wurde „Leipzig“ in der Folge nur noch stationär genutzt. Im März 1945 folgten Einsätze zur Landzielbeschießung und schließlich im Flüchtlingstransport. Im Dezember 1945 außer Dienst gestellt, wurde „Leipzig“ im Juli 1946 im Skagerrak versenkt.

Direktlink zu den Zeichnungen zum Kreuzer "Leipzig" im Bestand RM 25

Der Leichte Kreuzer „Nürnberg“

Der Leichte Kreuzer „Nürnberg“ war ein Schwesterschiff des Leichten Kreuzers „Leipzig“ und wurde im November 1935 in Dienst gestellt. Auch „Nürnberg“ wurde im Spanischen Bürgerkrieg als Teil der Blockadekräfte eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg im Einsatz in der Nordsee im Dezember 1939 beschädigt, wurde der Kreuzer 1940 nach Norwegen verlegt, verblieb zwischen 1940 und 1942 in deutschen Häfen und wurde erst im November 1942 erneut nach Norwegen verlegt.

Zwischen 1943 und 1945 folgten Einsätze in der Ostsee und im Skagerrak. Zuletzt befand sich „Nürnberg“ in Kopenhagen. Ein dänischer Versuch in den letzten Kriegstagen, den Kreuzer zu übernehmen, wurde verlustreich abgewehrt.

Ende Mai 1945 verlegte „Nürnberg“ zurück nach Deutschland. Die Besatzung ging in britische Gefangenschaft, das Schiff wurde sowjetischen Behörden übergeben, um als „Admiral Makarow“ noch bis 1959 in der sowjetischen Flotte verwendet zu werden. Im Jahr 1961 wurde das Schiff abgewrackt.

Direktlink zu den Zeichnungen zum Kreuzer "Nürnberg" im Bestand RM 25

Bestand Reichswehrministerium / Reichskriegsministerium

Berlin, Königin-Augusta-Straße.- Reichswehrministerium, 1932
Berlin, Königin-Augusta-Straße.- Reichswehrministerium, 1932Quelle: BArch, Bild 183-R65988

Als oberstes Führungsorgan für die Reichswehr wurde 1919 das Reichswehrministerium eingerichtet, mit dem Reichswehrminister als Oberbefehlshaber über alle Teile der Reichswehr (Reichsheer, Reichsmarine). Die Chefs der Heeres- und der Marineleitung waren dem Reichswehrministerium eingegliedert, hinzu kamen Abteilungen für gemeinsame Belange wie Fürsorge und Presse.

Durch das Wehrgesetz vom 21. Mai 1935 erhielt der Reichswehrminister die Bezeichnung Reichskriegsminister und wurde zum Oberbefehlshaber der Wehrmacht. Als Arbeitsstab stand ihm seit 1929 das Ministeramt, 1935 umbenannt in Wehrmachtamt, zur Verfügung. Durch Erlass vom 4. Februar 1938 übernahm Hitler selbst den Oberbefehl über die Wehrmacht, und die allgemeinen Aufgaben des Reichskriegsministeriums gingen auf das neu eingerichtete Oberkommando der Wehrmacht über. Das Reichskriegsministerium hörte damit auf zu bestehen.

Durch die befehlsgemäß durchgeführten Aktenvernichtungen in der Endphase des Krieges ist die Überlieferung von Reichswehrministerium und Reichskriegsministerium auf wenige Reste reduziert. Diese noch vorhandenen Unterlagen wurden vom Bundesarchiv digitalisiert. Ebenfalls Teil des Bestandes sind die vom Ministerium herausgegebenen und bislang nicht digitalisierten Veröffentlichungen.

Direktlink zum Bestand RW 1

Nachlassbestände

Foto von Oskar von Truppel, ca. 1905/1907
Oskar von Truppel, ca. 1905/1907Quelle: BArch, Bild 134-B2596

Der Gouverneur von Kiautschou – Admiral Oskar von Truppel

Admiral Oskar von Truppel (1854-1931) war von 1901 bis 1911 Gouverneur des Schutzgebietes Kiautschou mit seinem Hauptort Tsingtau. Bereits von 1897 bis 1899 war er als Kommandant von SMS „Prinzeß Wilhelm“ vor Kiautschou eingesetzt und bei Besetzung der Bucht in führender Funktion beteiligt. Von Februar bis April 1898 war Truppel als erster Befehlshaber in Tsingtau eingesetzt.

Unter seiner Leitung ab 1901 entwickelte sich das Gouvernement rasch, und insbesondere Tsingtau wurde in zügigem Tempo und mit großzügigem Mitteleinsatz zu einem Handels- und Verwaltungszentrum ausgebaut. Truppel schied auf eigenen Wunsch aus dem Dienst und kehrte noch 1911 nach Deutschland zurück.

Sein Nachlass ist äußerst reichhaltig und dokumentiert Leben und Tätigkeit des Gouverneurs in vielfältigen Text- und Bildquellen. Er ergänzt die ebenfalls reichhaltige amtliche Überlieferung zum Gouvernement Kiautschou um wesentliche Aspekte und ermöglicht eine noch intensivere Annäherung an das deutsche Engagement in der Kiautschou-Bucht und in der chinesischen Provinz Schantung.

Das Bundesarchiv hat in einem ersten Schritt im Wesentlichen die Korrespondenz, Tagebücher, Berichte und Ausarbeitungen Truppels digitalisiert. Die restlichen Unterlagen folgen demnächst..

Direktlink zum Bestand N 224