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 Sozialdemokratische Demonstration gegen den Faschismus im Lustgarten in Berlin

Sozialdemokratische Demonstration gegen den Faschismus im Lustgarten in Berlin (1930), Quelle: Bundesarchiv, Bild 102-01906A / Fotograf: Pahl, Georg

Archivalien zur Verfolgung von Sozialdemokraten im Nationalsozialismus

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über Bestände und Archivalien im Bundesarchiv als Recherchehilfe für das Thema der Verfolgung von Sozialdemokraten im Nationalsozialismus.

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Schriftgut

zusammengestellt von Sabine Dumschat

Ein zentraler Bestand zur Erforschung der Verfolgung von Sozialdemokraten durch das NS-Regime ist R 58 (Reichssicherheitshauptamt). Er dokumentiert Personen wie Strukturen gleichermaßen. Es geht um Funktionäre, aber auch weniger prominente Mitglieder der SPD und der Exilorganisation Sopade, die Infrastruktur der Partei, deren politische Aktivitäten in Deutschland und im Exil, vor allem ihre Propagandatätigkeit, aufmerksam durch Gestapo und SD überwacht. Interaktionen mit der Miles-Gruppe/Neu Beginnen, den Gewerkschaften und dem kommunistischen Widerstand, v.a. die Versuche der Bildung einer Einheits- und Volksfront, bilden sich deutlich ab. Dokumentation über Einzelfälle von Schutzhaft und die Beschlagnahme von Flug- und Druckschriften rundet den Bestand ab.

Politische Strafsachen, v.a. Hochverratsverfahren, gegen Sozialdemokraten findet man unter den Prozessakten der Justizbestände, vor allem im Bestand R 3017 (Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof).

Bei der Recherche nach Schriftgut über Personen sollte man grundsätzlich die Sammlungen Berlin Document Center und NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in seine Recherchen einbeziehen.

Zu Personen, die in Konzentrationslagern inhaftiert waren, existiert eine Häftlingsdatenbank, die über die im Bundesarchiv-Bestand NS 3 (SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt) überlieferte Kartei hinaus Daten aus diversen KZ-Gedenkstätten in Europa umfasst.

Das Bundesarchiv stellt sein Gedenkbuch über „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“ für die Online-Recherche zur Verfügung. In bestimmten Fällen empfiehlt sich jedoch auch eine schriftliche Anfrage beim Archiv.

Zu beachten ist, dass das Bundesarchiv ferner über Karteien verfügt, die als Findmittel zu Unterlagen über Verfolgungsschicksale dienen, jedoch nicht öffentlich zugänglich sind. Es empfiehlt sich daher, schriftliche Anfragen an das Archiv zu richten. Bitte teilen Sie dabei immer Thema und Zweck Ihrer Benutzung mit sowie auch die wichtigsten Lebens- und Sterbedaten der Personen, zu denen Sie Archivgut suchen.

Die Kartei über Personen des antifaschistischen Widerstands birgt Hinweise speziell auf Unterlagen in den Schriftgutbeständen aus der Zeit des Nationalsozialismus, die bis 1990 im Zentralen Parteiarchiv der SED verwahrt wurden. Sie kann im Lesesaal des Bundesarchivs in Berlin-Lichterfelde recherchiert werden.

Wichtige Unterlagen zum Thema verwahrt die Stiftung Archive der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO): Dabei ist der Bestand RY 20 (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) von zentraler Bedeutung.

Bilder

Zahlreiche Fotos zu Personen, Gebäuden, Veranstaltungen und sonstigen Anlässen sowie Plakate können im Digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs online recherchiert werden.

Weiterführende Hinweise

Archiv der sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung

Staatsarchive der Bundesländer und Kommunalarchive

Archive der KZ-Gedenkstätten