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Säuglingszimmer in einem Lebensbornheim

Säuglingszimmer in einem Lebensbornheim, Quelle: Bundesarchiv, B 145 Bild-F051638-0061 / Fotograf(in): o.Ang.

Der Verein „Lebensborn“ der SS

Informationen zu den Archivalien zum Verein „Lebensborn“ im Bundesarchiv sowie Recherchehilfen finden Sie auf dieser Seite.

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Einführende Informationen

Zusammengestellt von Sabine Dumschat, mit fachlicher Beratung von Sabine Gresens und Christine Reibel

Das Schriftgut der Zentrale des Vereins „Lebensborn“ und der größte Teil der in den Heimen dieser Organisation geführten Dokumentation gingen zum Ende des Zweiten Weltkriegs verloren – mit Ausnahme weniger Unterlagen.

Die umfangreichste archivalische Überlieferung zum „Lebensborn e.V.“ macht das Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution zugänglich: www.arolsen-archives.org.

Das Archiv ist aus dem Internationalen Suchdienst des Roten Kreuzes (International Tracing Service/IST) hervorgegangen, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter anderem damit beauftragt war, das Schicksal zwangsgermanisierter Kinder und die Herkunft in den Heimen des „Lebensborn“ Geborener zu klären. Zu diesem Zweck erhielt er 1948 vom US-amerikanischen Berlin Document Center die überlieferte Dokumentation des Vereins „Lebensborn“.

Neben den Unterlagen des „Lebensborn e.V.“ selbst (ca. 530 Akten), darunter die von Heinrich Himmler signierte Vereinssatzung, verwahrt das Arolsen Archives eine Sammlung der Publizistin Dorothee Schmitz-Köster, die zahlreiche Bücher, Radio- und Fernsehbeiträge zum Thema veröffentlicht hat. Ihre Sammlung umfasst auch Interviews mit betroffenen Müttern, Kindern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins „Lebensborn“ sowie private Aufzeichnungen und Fotos der Kinder.

Die ehemals beim Sonderstandesamt L in München geführten Zweitbücher zu den Personenstandsbüchern aller „Lebensborn“-Ämter sollen vernichtet worden sein.

Teilweise erhalten geblieben und von den örtlich zuständigen Standesämtern übernommen wurden die Personenstandsbücher der Heime

  • „Friesland“ in Löhnhorst-Hohehorst bei Bremen
  • „Harz“ in Wernigerode
  • „Taunus“ in Wiesbaden
  • „Schwarzwald“ in Nordrach, Kreis Wolfach
  • „Hochland“ in Steinhöring, Oberbayern
  • „Wienerwald“ in Pernitz (Österreich).

Über den Verbleib der Personenstandsbücher der Heime „Pommern“ in Polzin, „Kurmark“ in Klosterheide, Kreis Neuruppin, „Friedland“ sowie des „Kriegsmütterheims Stettin“ ist nichts bekannt.

Vollständig vernichtet wurden die Erstbücher der Heime in Norwegen, Polen (Kobierzin/Krakau), im niederländischen Nymwegen sowie des Heims „Ardennen“ im belgischen Végimont bei Lüttich.

Eine spezialisierte Sammlung von Unterlagen hat auch der in Wernigerode ansässige Verein „Lebensspuren“ zusammengetragen, der eine wichtige Interessenvertretung für Betroffene ist: www.lebensspuren-deutschland.eu.

Lesen Sie im Folgenden, welche Archivalien das Bundesarchiv zum Verein „Lebensborn“ zugänglich macht.

Schriftgut

Die Erschließungsdaten zu den Schriftgutbeständen des Bundesarchivs können Sie online im Recherchesystem invenio des Bundesarchivs einsehen. Dort finden Sie auch bereits vorhandene Digitalisate, die Sie ansehen und herunterladen können. Zu allen Archivalien finden Sie Angaben dazu, an welchem Standort des Bundesarchivs diese verwahrt werden und in welchem Lesesaal Sie sie einsehen können.

Personenbezogene Unterlagen können noch Schutzfristen unterliegen. In invenio finden Sie entsprechende Hinweise. Wenden Sie sich gegebenenfalls mit einer schriftlichen Anfrage an das Bundesarchiv.

Bildmaterial

Im Digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs sind einige Fotografien zu finden, darunter in den Beständen B 145-BILD (Presse- und Informationsamt der Bundesregierung) und Bild 146 (Sammlung von Repro-Negativen). Siehe z.B.:

Filmbestand

Recherchen am Filmbestand des Bundesarchivs können Sie im Digitalen Lesesaal auf der Internetseite durchführen. Sie finden dort unter anderem:

Weiterführende Hinweise

  • Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Krankenschwester mit Kittel und Haube, die in einen von etwa 10 vor einem großen Gebäude aufgereihten Kinderwägen blickt; NSDAP- und SS-Flaggen an Fahnenstangen
    Geschichtsgalerie

    „Heilig soll uns sein jede Mutter guten Blutes“ — Der „Lebensborn e.V.“ der SS

    Mit dem Verein „Lebensborn“ wollte Heinrich Himmler die Vermehrung einer „rassisch wertvollen“ Bevölkerung fördern: In den Entbindungs- und Kinderheimen wurden „arische“ Schwangere unterstützt, uneheliche Kinder von SS-Vätern geboren und geraubte Kinder „eingedeutscht“. Quellen finden sich in den Arolsen Archives und im Bundesarchiv.