Zur militärischen Situation in Deutschland 1933 bis 1945
Das Deutsche Reich verfügte im Januar 1933 mit der Reichswehr über zahlen- und ausrüstungsmäßig nach wie vor eingeschränkte Streitkräfte. Die zügige Vergrößerung dieser Streitkräfte war noch vor 1933 durchgeplant worden. Auf diesen Plänen konnte die nationalsozialistische Regierung aufbauen und eine sich zunehmend beschleunigende Aufrüstung starten. Im Jahr 1935 kam es zu umfangreichen Umstrukturierungen der militärischen Spitzenbehörden und zur Wiedereinführung der Wehrpflicht. Die Reichswehr wurde dabei umbenannt in Wehrmacht, aus dem Reichsheer wurde das Heer, aus der Reichsmarine wurde die Kriegsmarine und die Luftwaffe wurde als neuer eigenständiger Wehrmachtteil eingerichtet.
Neben diesen staatlichen Streitkräften etablierten sich 1934, auf Strukturen der 1920er Jahre aufbauend, innerhalb der SS militärisch bewaffnete Verbände der NSDAP – also de facto Partei-Streitkräfte: die SS-Verfügungstruppe, im Herbst 1939 umbenannt in Waffen-SS.
Im Spanischen Bürgerkrieg beteiligte sich das Deutsche Reich auf Seiten der spanischen Faschisten – obwohl offiziell neutral – mit einem Freiwilligenverband, der Legion Condor. Der mit modernen deutschen Waffen ausgerüstete Verband wurde getarnt von Einrichtungen der Wehrmacht organisiert und versorgt. Eine Besonderheit stellten die in China (National-China) seit 1929 und noch bis 1938 im Rahmen privater Verträge tätigen deutschen militärischen Berater dar.
Zur politischen Situation im Zeitraum 1933 bis 1945 siehe den Epochen-Leitfaden Quellen zum Deutschen Reich im Nationalsozialismus (1933–1945)