Einführende Informationen
Hilfskreuzer wurden von der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg und von der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Als Hilfskreuzer dienten umgebaute und bewaffnete Handelsschiffe, im Ersten Weltkrieg auch Passagierschiffe. Mit Hilfskreuzern wurde Handelskrieg geführt, um die Zufuhr von Gütern zum Gegner zu mindern, außerdem ging es darum, feindliche Seestreitkräfte in weiten Räumen zu binden. Die deutschen Hilfskreuzer waren im Ersten und im Zweiten Weltkrieg im Atlantik, im Indischen Ozean und im Pazifik unterwegs.
Vor dem Ersten Weltkrieg gab es bereits Absprachen und Verträge der Kaiserlichen Marine mit deutschen Reedereien, Handels- und Passagierschiffe als Hilfskreuzer im Kriegsfall vorzubereiten. Im Krieg waren von 1914 bis 1918 fünfzehn Hilfskreuzer der Kaiserlichen Marine im Einsatz, im Einzelnen vier deutsche Passagierschiffe, vier deutsche Handelsschiffe und ein deutscher Reichspostdampfer sowie beschlagnahmt oder als Prise genommen ein russisches Passagier-, Fracht- und Postschiff, ein britisches Passagierschiff und zwei britische Frachter, ein kanadischer Trawler und ein amerikanisches Segelschiff (SMS Seeadler). Von deutschen Häfen aus mussten die Hilfskreuzer zunächst die britische Blockade durchbrechen, um in den Ozean zu gelangen, einige Hilfskreuzer begannen ihren Kriegseinsatz von Nord- und Südamerika oder Tsingtau aus.
Im Zweiten Weltkrieg setzte die Kriegsmarine von 1940 bis 1943 elf Hilfskreuzer ein, die Handelsschutzkreuzer, später Handelsstörkreuzer (HSK) genannt wurden. Es handelte sich dabei um ehemalige Schnell- oder Kühlfrachter. Die Hilfskreuzer tarnten sich im Einsatz als Handelsschiffe. Sie waren jedoch bewaffnet mit Geschützen und Torpedorohren, Flugabwehrkanonen und Minen, außerdem hatten sie schnelle Beiboote und zur Aufklärung Wasserflugzeuge an Bord.