Synonym: Otto Last
14.04.1906 - 17.04.1990
Stellv. des Ministers für Staatssicherheit
Synonym: Otto Last
14.04.1906 - 17.04.1990
Stellv. des Ministers für Staatssicherheit
Last wurde in Gustow (Rügen) als Sohn eines Arbeiters und einer Hausfrau geboren, absolvierte die Volksschule und lernte anschließend das Stellmacher- und Karosseriebauerhandwerk, das er in Stettin und an anderen Orten in Deutschland sowie 1928/29 in Brasilien (São Paulo) ausübte. Nach seiner Rückkehr trat er in Stettin der KPD bei, für die er als Agitpropleiter fungierte.
Nach 1933 war er politisch illegal tätig, wurde im November 1935 von der Gestapo verhaftet und im Juli 1936 vom Kammergericht Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Gollnow verbüßte. Anschließend war er bis April 1939 in den KZ Sachsenhausen und Ravensbrück inhaftiert. Nach seiner Entlassung arbeitete er wieder in Stettin als Möbeltischler. Im Februar 1943 wurde Last zum Strafbataillon 999 eingezogen und in Griechenland eingesetzt, wo er an Malaria erkrankte. Bis März 1945 war er in verschiedenen Lazaretten.
Im September 1945 wurde er 2. Sekretär der Kreisleitung der KPD (ab März 1946 SED-Kreisvorstand) Randow (Mecklenburg) und im Oktober 1946 Landtagsabgeordneter. Von November 1947 bis Mai 1948 besuchte er die Parteihochschule in Kleinmachnow, anschließend war er bis Juni 1949 1. Sekretär des SED-Kreisvorstandes Schönberg. Im Juli 1949 wurde Last im Range eines Chefinspekteurs als Leiter der VerwaltungVerwaltung1. Organisationsstruktur des MfS für Aufgabenkomplexe, die in der Zentralstelle durch einen... Mecklenburg der Hauptverwaltung zum Schutz der VolkswirtschaftHauptverwaltung zum Schutz der VolkswirtschaftDie Hauptverwaltung war der unmittelbare Vorläufer des MfS und hatte schon dessen Aufgaben- und... eingesetzt, eine Funktion, die er auch nach der Umwandlung in das MfSMinisterium für StaatssicherheitDas Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische... beibehielt.
Im September 1951 wurde er
1956/57 geriet Last in den Strudel der Auseinandersetzungen innerhalb der SED-Führung. Der ZK-Sekretär für Wirtschaft Gerhard Ziller hatte ihn mit Ulbricht-kritischen Äußerungen ins Vertrauen gezogen und Last hatte darüber nur seinen sowjetischen Berater Wassili F. Samojlenko in Kenntnis gesetzt, der die Informationen direkt nach Moskau weitergab. Als sich Chruschtschow 1957 gegen Schirdewan und die anderen Ulbricht-Kritiker in der SED-Führung positionierte, wurde ihm das zum Verhängnis.
Im November 1957 wurde er als stellv. Minister abgesetzt und zum Leiter der Verwaltung "W" berufen. Im Januar 1960 entfernte man ihn auch aus dieser Dienststellung und degradierte ihn zum Oberst. Im April desselben Jahres wurde Last als OibEOffizier im besonderen EinsatzZur Durchdringung von Ministerien und anderen wichtigen Stellen des Staatsapparates, der... im Kombinat "Schwarze Pumpe" in die Funktion des Kaderleiters eingesetzt, die er bis zu seiner Verrentung im Juli 1966 behielt.
Roger Engelmann