Angetan mit der bei den radikalen Demokraten der Revolution von 1848/49 beliebten Heckerbluse und dann in der blauen Uniformjacke eines amerkanischen Unionssoldaten beschrieb Hochbruck ein wichtiges, jedoch vielfach vergessenes Kapitel externer deutscher Demokratiegeschichte. Er schilderte anhand von spannenden Einzelschicksalen wie dem von Max Weber aus Achern, Franz Sigel aus Sinsheim und dem Säckinger Mützenmacher Adolph Dengler, welchen wichtigen Beitrag deutsche Exilanten im Kampf gegen die elf sklavenhaltenden US-Bundesstaaten leisteten, deren Rebellion erst nach einem vierjährigen Bürgerkrieg mit mindestens 620.000 Toten besiegt werden konnte. Ehemalige deutsche Revolutionäre stellten Freiwilligeneinheiten wie das 20th New York Volunteer Infantry Regiment "United Turner Rifles" auf, die neben der amerikanischen Flagge die schwarz-rot-goldenen Farben der deutschen Freiheits- und Nationalbewegung führten. Insgesamt lag der Anteil deutscher Einwanderer und Exilanten an den Unionstruppen bei fast zehn Prozent. Überproportional groß war auch der Anteil deutscher Offiziere in den Regimentern, die die Union aus Afroamerikanern zusammengestellt hatte – was nicht überraschen konnte, hatten sich doch viele exilierte Revolutionäre schon vor dem Bürgerkrieg gegen die Sklaverei gestellt.
Der Vortrag zeigte allerdings auch den Preis, den viele der ehemaligen Revolutionäre für ihren Einsatz zu zahlen hatten – die horrenden Verluste auf beiden Seiten und die grausamen physischen und psychischen Wunden, die der "erste Krieg der Moderne" schlug.
In der sich anschließenden, lebhaften Diskussion ging es auch um die Frage, wie man das vergessene Kapitel deutsch-amerikanischer Demokratiegeschichte stärker ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit rücken könne. Schließlich bietet das Thema noch viel Freiraum für Schülerprojekte und Forschungsvorhaben, auch auf regionaler und lokaler Ebene.