Wie erging es den Menschen in Ost und West, die ins Visier der Staatssicherheit der DDR gerieten? Mit welchen Methoden arbeitete die Stasi? Und wie präsent war die Geheimpolizei auch in der Bundesrepublik? Die Wanderausstellung "Feind ist, wer anders denkt" des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) dokumentiert, wie durch Überwachung, Bespitzelung und Unterdrückung von Menschenrechten die Macht der Staatspartei SED in der DDR gesichert wurde. Anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz wird die Ausstellung vom Bundesbeauftragten Roland Jahn und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum eröffnet. Das Dokumentenheft Rheinland-Pfalz und die Stasi zeigt fünf Geschichten des Wirkens der Stasi in der Region. Ein Info-Paket zu allen Aktivitäten und das Dokumentenheft zum Download gibt es über www.bstu.de.
Bundesbeauftragter Roland Jahn und Ministerpräsidentin Malu Dreyer eröffnen BStU-Ausstellung in Mainz
Angebote des Stasi-Unterlagen-Archivs zum Tag der Deutschen Einheit
Zum 2. und 3. Oktober 2017
Ausstellung:
- Eröffnung Montag, 2. Oktober 2017, 12.30 Uhr (Drehmöglichkeit für Presse ab 11.30 Uhr)
Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz
Peter Kohlgraf, Bischof des Bistums Mainz
im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Maria-Ward-Schule und des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums, Mainz
Moderation: Jens Doumen, SWR
Ort:
Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Domstraße 3, 55116 Mainz. Eintritt frei.
Zum 2. und 3. Oktober 2017
Bühne:
- 2. Oktober 2017, 14.20 Uhr, Bühne der Bundesregierung, Kaiserstraße: Rheinland-Pfalz und die Stasi, Gespräch mit Roland Jahn
Info-Stand:
- jeweils 11 bis 20 Uhr, Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit mit Beratungsangeboten zur Akteneinsicht und Einblicken in das Stasi-Unterlagen-Archiv, Bürgersprechstunde mit Roland Jahn am 3. Oktober um 14.00 Uhr.
Ort:
- Landespräsentation auf der "Großen Bleiche", Mainz
Zur Ausstellung "Feind ist, wer anders denkt" vom 2. Oktober bis 10. Dezember 2017
Zeiten:
- Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr
Führungen nach Voranmeldung:
Telefon: 06131-253 378, 06131-253 344
Mail: Birgit.Kita@Bistum-Mainz.de
info@dommuseum-mainz.de - Termine: 18.10.2017, 18 Uhr
Der "Deutsche Herbst" und seine Folgen: Warum RAF und Stasi kooperierten, Dr. Tobias Wunschik, BStU - 08.11.2017, 18 Uhr
Die Macht der Kirchen brechen: Die DDR-Jugendweihe und die Stasi, Dr. Markus Anhalt, BStU - 15.11.2017, 18 Uhr
Flucht aus der DDR: Der Westen und die Stasi,
Dr. Henrick Bispinck, BStU
Schülerprojekttage können für den 23. bis 27. Oktober jeweils vormittags vereinbart werden. Eine Lehrerfortbildung findet am 26.10. von 15–17 Uhr statt. Anmeldungen unter bildung@bstu.bund.de
Elmar Kramer, Stv. Pressesprecher
Hintergrund-Informationen zu "Rheinland-Pfalz und die Stasi"
Die für das Dokumentenheft "Rheinland-Pfalz und die Stasi" ausgewählten Stasi-Unterlagen zeigen, wie die Mitarbeiter der Stasi im Bundesland "operative AufklärungAufklärungAufklärung hatte innerhalb des MfS unterschiedliche Bedeutungen:" betrieben. In der Region stand beispielsweise der 1. FC Kaiserslautern unter Beobachtung, hier spielte der Ost-Berliner Fußballer Lutz Eigendorf nach seiner Flucht aus der DDR. Im Besonderen interessierte sich die Stasi für die vielen militärischen Einrichtungen der US-Armee sowie für das geheim gehaltene Projekt zum Bau eines Regierungsbunkers der Bundesregierung im Ahrtal.
Im Falle einer Schießerei am US-Militärflugplatz Ramstein betätigte sich die Stasi als Fluchthelfer für ein Mitglied der Black Panther-Bewegung. Und als der populäre Mainzer Oberbürgermeister "Jockel" Fuchs 1987 nach Erfurt reiste, um die Möglichkeiten einer Städtepartnerschaft auszuloten, überwachte die Stasi jeden seiner Schritte. Ein weiteres Beispiel zeigt, wie ein ziviler Angestellter, der für das amerikanische Militär im Raum Mainz tätig war, für die DDR spitzelte. Die längste Zeit arbeitete er im Materiallager der "McCully-Barracks" in Wackernheim. Bei Verwandtenbesuchen in der DDR berichtete er seinem FührungsoffizierFührungsoffizierHauptamtliche Mitarbeiter des MfS, die Inoffizielle Mitarbeiter (IM) und Offiziere im besonderen... unter dem Decknamen "Michael" bis 1989 regelmäßig von Aktivitäten der US-Streitkräfte und übergab ihm mitgeführte Aufzeichnungen und Dokumente. Den Kontakt hatte seine in der DDR lebende Tochter hergestellt.
Zahlen zur Akteneinsicht im Stasi-Unterlagen-Archiv (1991 bis September 2017)
Anträge gesamt aus Rheinland-Pfalz: 25.653
- darunter persönliche Akteneinsicht: 18.311
Anträge gesamt aus Mainz: 2.459
- darunter persönliche Akteneinsicht: 1.457
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