Eine miserable Versorgungslage, eine marode Volkswirtschaft, wachsende Umweltprobleme und dazu noch tausende Menschen, die das Land verlassen wollen: 1985 befand sich die DDR in einer Dauerkrise. Dies zeigt der neue Band der vom Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv veröffentlichten Reihe „Die DDR im Blick der Stasi“, der dieses Jahr in den Fokus nimmt. Die in dem Band veröffentlichten geheimen Berichte der DDR-Staatsicherheit an die SED-Führung zeigen eine Bevölkerung, deren Stimmung von Resignation und Unzufriedenheit geprägt war.
Im Zentrum der Berichte steht jedoch trotz wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen die Überwachung von Friedens-, Frauen- und Umweltinitiativen in der DDR, die von lokalen Gruppen wie dem „Kirchlichen Forschungsheim Wittenberg“ bis zu landesweiten Initiativen wie „Frieden Konkret“ reichte. Zudem beschäftigten die Geheimpolizei Themen wie Flucht, Probleme bei der Reichsbahn oder eine Kulturpolitik, die weiterhin auch auf Zensur setzte und damit insbesondere unter Schriftstellerinnen und Schriftstellern Unmut auslöste. Dem stand eine Entwicklung in der Sowjetunion gegenüber, die in der Bevölkerung der DDR Hoffnungen auf Veränderungen auslöste: der Amtsantritt von Michail Gorbatschow als Generalsekretär der Kommunistischen Partei (KPdSU).
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