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Blick auf das Eingangstor von Auschwitz. Im Vordergrund sind Schienen zu sehen.

Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau: Eingang nach der Befreiung, 1945, Quelle: BArch, B 285 Bild-04413 / Mucha, Stanislaw

Pressemitteilung

Knapp 75.000 Anfragen jährlich zur NS-Zeit  

Bundesarchiv zeigt anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz Dokumente und Bilder online  

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zeigt das Bundesarchiv ausgewählte Bilder und Dokumente aus seinem Bestand in einem Online-Schwerpunkt auf seiner Webseite. Dazu gehören Lageskizzen, Pläne für die massenhafte Ermordung, Personalkarten von Tätern, Anordnungen von Bahntransporten, das Besuchsprogramm des Reichsführers-SS Heinrich Himmler und ein handgeschriebener Lebenslauf des SS-Lagerarztes Josef Mengele. Am 27. Januar 1945 war das von den Nationalsozialisten errichtete Lager von der Roten Armee befreit worden. Die Nazis hatten dort schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen ermordet.

Das Interesse an Dokumenten aus der NS-Zeit im Bundesarchiv ist weiter hoch. Knapp 75.000 Anfragen dazu gingen im Jahr 2023 ein. Die überwiegende Zahl waren personenbezogene Anträge, die zum Beispiel bei der Aufklärung der Familiengeschichte helfen. Die Zahlen bewegen sich seit einigen Jahren auf diesem ähnlich hohen Niveau. Daran zeigt sich auch die weiterhin intensive wissenschaftliche Erforschung des sogenannten „Dritten Reichs“, des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Gleichzeitig intensiviert das Bundesarchiv weiter die Digitalisierung zentraler Bestände aus der NS-Zeit. Dazu zählen unter anderem Unterlagen der Reichskanzlei, des Reichssicherheitshauptamtes und der Wehrmacht.

Schriftliche Unterlagen zum Nationalsozialismus befinden sich vor allem an den Standorten in Berlin-Lichterfelde, Berlin-Tegel und Freiburg. Neben dem staatlichen Archivgut von zentralen zivilen und militärischen Stellen des sogenannten Dritten Reichs werden die Unterlagen der Wehrmacht, der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände aufbewahrt. Dazu zählen vor allem die Zentrale Mitgliederkartei der NSDAP mit rund 12,7 Mio. Karteikarten,  Parteikorrespondenz (ca. 1,3 Mio. Akten), Personalunterlagen von Angehörigen der Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS), Personenakten zum Beispiel des Rasse- und Siedlungshauptamtes-SS, der Reichskulturkammer und der Reichsärztekammer. Auch die Bundesarchiv-Bestände in Ludwigsburg (Unterlagen der „Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“) und Bayreuth (Lastenausgleichsarchiv) beziehen sich teilweise auf die NS-Zeit, ebenso Teilbestände des Stasi-Unterlagen-Archivs (NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit).

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Kontakt zur Pressestelle

Elmar Kramer, Stellv. Pressesprecher

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Elmar Kramer

Telefon: 030 18 665-7181
E-Mail: elmar.kramer@bundesarchiv.de