Was genau ist eigentlich typisch für die DDR? Im öffentlichen Bild von der verschwundenen SED-Diktatur haben sich u.a. die veralteten Industriestätten und der überdimensionierte Überwachungsapparat des Ministeriums für Staatssicherheit (MfSMinisterium für StaatssicherheitDas Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische...) besonders markant eingeprägt. Die Verbindungen dieser beiden oft getrennt betrachteten Komplexe – Wirtschaft und Staatssicherheit – zu untersuchen, dieser Aufgabe hat sich der neue Band "Profiteur der Krise" von
Was die Stasi in den Industriebetrieben genau machte und welche Auswirkungen das hatte, untersucht die Studie am Beispiel der drei Chemiekombinate Leuna, Buna und Bitterfeld im Bezirk Halle. Sie zeigt, wie das MfS im Laufe der Jahre weit über ihre geheimpolizeilichen Kernaufgaben hinauswuchs: Neben der Verfolgung politischer Straftaten unternahm sie auch den Versuch, technische Störfälle aufzuklären, das Chaos auf dem Werksgelände einzudämmen und westliche Anlagenimporte zu überwachen.
Mark Schiefer erklärt diesen Bedeutungszuwachs mit der ökonomischen Überforderung der
Mark Schiefer:
Profiteur der Krise
Staatssicherheit und Planwirtschaft im Chemierevier der
1. Auflage 2018
483 Seiten mit 8 Abb. gebunden
ISBN 978-3-525-31061-8
Vandenhoeck & Ruprecht
Band 52 aus der Reihe "Analysen und Dokumente"
Rezensionsexemplare sind über die Pressestelle erhältlich.
Dagmar Hovestädt, Pressesprecherin BStU