Das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv kommt mit der Wanderausstellung „Alles Wissen Wollen. Die Stasi und ihre Dokumente“ nach Krefeld. Die Ausstellung ist vom 10. April bis 2. Mai 2025 im Stadtarchiv Krefeld zu sehen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Objekte aus dem Archiv. Diese geben Aufschluss über die Geschichte der DDR-Geheimpolizei, ihre menschenrechtswidrigen Methoden und die oftmals drastischen Folgen der Bespitzelung für die Betroffenen.
Sieben Vitrinen zeigen Faksimiles von 21 Objekten aus den Beständen des Stasi-Unterlagen-Archivs. Dazu gehört ein großer, handgefertigter Buchstabe „A“ (wie Ausreise) aus Alufolie und Krepp-Papier aus der Gegenstandsablage der Stasi. Ein Ehepaar hatte ihn 1985 ins Fenster seiner Wohnung gehängt, um den Wunsch zur Ausreise öffentlich zu dokumentieren – und musste deshalb in Untersuchungshaft. Gezeigt wird auch ein Stasi-Observationsfoto aus Berlin 1986: Zu erkennen ist einer der Beteiligten des Attentats auf die West-Berliner Diskothek „La Belle“ beim Betreten der libyschen Botschaft in Ost-Berlin. Zur Ausstellung gehört eine Stasi-Planungskarte, die zur Überwachung des Besuchs von Bundeskanzler Helmut Schmidt und DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker in Güstrow 1981 angefertigt wurde – dabei waren knapp 5.000 Stasi-Kräfte im Einsatz.
Die Ausstellung ist als vor Ort- und zugleich Online-Ausstellung konzipiert: Auf den Vitrinen finden sich neben Kurztexten auch QR-Codes, die zur Webseite www.alles-wissen-wollen.de führen. Hier finden die Besucherinnen und Besucher Hintergrundinformationen mit insgesamt knapp 400 Dokumenten, Fotos, Audios und Filmen.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am 10. April 2025 um 19 Uhr im Stadtarchiv Krefeld, Girmesgath 120, statt.
An Grußworte von Frank Meyer (Oberbürgermeister der Stadt Krefeld), Ansgar Heveling (Mitglied des Deutschen Bundestages) und Daniela Münkel (komm. Abteilungsleiterin Vermittlung und Forschung im Stasi-Unterlagen-Archiv) schließt die Gesprächsrunde „Erinnern für die Zukunft“ an. Daniela Münkel, Karlheinz Wiegmann (Direktor des Museums Schloss Rheydt) und Angelika Göbel (Pfarrerin i. R. aus Eisenach) diskutieren über die Bedeutung der Stasi-Unterlagen für das heutige Verständnis unserer demokratischen Gesellschaft. Olaf Richter (Stadtarchivdirektor des Stadtarchivs Krefeld) moderiert.
Anmeldungen für die Eröffnungsveranstaltung bis zum 9. April 2025 telefonisch unter 02151 86-2701 oder per E-Mail stadtarchiv@krefeld.de.
Am 10. April 2025 in der Zeit von 18 bis 21 Uhr und am 11. April von 9 bis 12 Uhr bietet das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv eine Bürgersprechstunde an und berät zu Anträgen auf Einsicht in Stasi-Unterlagen.
Die Ausstellung ist vom 10. April bis 2. Mai 2025 im Stadtarchiv Krefeld zu sehen. Sie ist montags von 13 bis 16 Uhr, dienstags und mittwochs von 8:30 bis 16 Uhr, donnerstags von 8:30 bis 17:30 Uhr sowie freitags von 8:30 bis 13 Uhr geöffnet. An Feiertagen ist das Stadtarchiv geschlossen. Der Eintritt ist frei.