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Demonstrationszug vor dem Palast der Republik bei der Kundgebung gegen staatliche Gewalt und für Meinungs- und Versammlungsfreiheit am 4. November 1989 in Berlin-Mitte, Quelle: BArch, MfS, HA XX, Fo, Nr. 1021, Bild 14

Revolution! – und dann?

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Jahrestag in der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“

Am 9. November feierten wir den 35. Jahrestag des Mauerfalls. Dieses Ereignis bewegte Menschen auf der ganzen Welt und steht symbolisch für das Ende der deutsch-deutschen Teilung. Doch die Friedliche Revolution endete nicht mit diesem Moment – im Gegenteil: Die Debatten darüber, in welchem Land die Menschen leben wollten, begannen damit erst richtig. Die Menschen emanzipierten sich von der Diktatur und ergriffen die Chance, den Weg in ein neues System aktiv mitzugestalten. Lang geforderte Grundrechte wie Meinungsfreiheit und freie Wahlen konnten endlich umgesetzt werden. Neue Parteien entstanden und am Zentralen Runden Tisch wurde intensiv über eine neue Verfassung diskutiert.

Einer der ersten und bedeutendsten Beschlüsse des Runden Tisches war die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit. Um die Frage, wie mit dem Erbe der DDR-Geheimpolizei umzugehen sei, entspannen sich heftige Kontroversen. Dass die Akten gesichert und die Öffnung der Stasi-Akten schließlich mit Hilfe des Engagements mutiger Bürgerinnen und Bürger durchgesetzt und gesetzlich verankert wurde, zählt zu den größten Errungenschaften der Friedlichen Revolution. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde Betroffenen die Möglichkeit gegeben, die Unterlagen einzusehen, die eine Geheimpolizei über sie angelegt hatte. Jeder konnte jetzt erfahren, wer ihn bespitzelt, verraten oder gar ins Gefängnis gebracht hatte. Gleichzeitig eröffnete die Akteneinsicht die Chance, staatliche Repression aufzuarbeiten und anzufechten.

„Mit dem Programm „Revolution! – und dann?“ zu 35 Jahre Friedliche Revolution laden wir zum Austausch über den Einsatz für die Demokratie, Aufarbeitung von Unrecht und Menschenrechte damals und heute ein. So erlebten am 10. November 2024 mehr als 5.000 Menschen beim Demokratie-Festival an der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ Führungen, Workshops, Diskussion, Theater und Konzerte. Einige Standorte des Stasi-Unterlagen-Archivs erinnerten mit Veranstaltungen an die Besetzungen der Stasi-Dienststellen im Jahr 1989. Und am 15. Januar 2025 erinnern wir mit einem Aktionstag auf dem Gelände der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ an die Erstürmung der Machtzentrale des MfS vor 35 Jahren.

Leopoldo Lopez, Masih Alinejad, Zhou Fengsuo und Hannah Neumann stehen auf einer Bühne.

Demokratie-Festival „Revolution! – und dann?“

Mehr als 5.000 Menschen feierten an der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ das Demokratie-Festival „Revolution! – und dann?“ – mit Führungen, Workshops, Diskussion, Einblicken in die Forschung zum Stasi-Unterlagen-Archiv, Theater und Konzerten.

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Veranstaltung

Online-Beiträge

  • Das Bild zeigt Menschen, die durch ein geöffnetes Tor strömen und Plakate bei sich tragen. Auf einem ist zu lesen: Stasi / Einheits / Diktatoren / Probieren / Demokratischen / Sozialismus / Nie Wieder '
    Story

    Die Stasi im Januar 1990

    Anfang Januar 1990 war die Staatssicherheit in den Regionen weitgehend lahmgelegt. In der Zentrale in Berlin-Lichtenberg hofften die Mitarbeiter, sich in die Nachfolgeorganisationen retten zu können.

  • Bild mit Menschen aus West- und Ostberlin auf der Mauer am Brandenburger Tor, 10.11.1989
    Seite

    Der Weg zur Deutschen Einheit

    Anhand von Fotografien und Dokumenten bietet das Bundesarchiv einen Einblick in die dramatischen elf Monate zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung.

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  • Farbaufnahme einer Menschenmenge vor dem Reichstag in Berlin
    Seite

    Themenportal Wiedervereinigung

    Zur deutschen Wiedervereinigung präsentiert das Bundesarchiv Bilder, Originaltöne, Akten und Filme aus seinen Beständen.

Publikationen

  • Die Stasi in der Friedlichen Revolution
    Publikation

    Die Stasi in der Friedlichen Revolution

    Die Themenmappe 2 vermittelt Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von den Ereignissen im Herbst 1989 in der DDR. Die Jugendlichen erfahren, mit welcher Hilflosigkeit die bis dahin herrschenden SED-Funktionäre in der Krise agierten und wie sie dadurch den Unmut in der Bevölkerung noch weiter schürten.

  • Endspiel
    Publikation

    Endspiel

    Der Untergang der DDR lässt sich weder erklären noch verstehen ohne die vielfältigen Krisenerscheinungen zu berücksichtigen, die sich in ihren letzten Lebensjahren häuften.

  • Herbst '89 im Blick der Stasi
    Publikation

    Herbst '89 im Blick der Stasi

    Herbst 1989: Die DDR steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Opposition wird zur Massenbewegung; es bilden sich neue politische Organisationen. Die politische Führung verschließt die Augen, will ein "Weiter so" - notfalls auch mit Gewalt - und ist unfähig zu Reformen.

  • Staatssicherheit am Ende
    Publikation

    Staatssicherheit am Ende

    Als sich 1989 in der DDR eine revolutionäre Krise anbahnte, versuchte die Staatssicherheit, die Lage unter Kontrolle zu halten. Wie haben ihre Offiziere die Situation wahrgenommen und die Gegenseite, die aufbegehrenden Bürger, eingeschätzt?

  • 'Überall kocht und brodelt es ...'
    Publikation

    "Überall kocht und brodelt es ..."

    Die vorliegende Dokumentensammlung erzählt die Umbruchsituation im Oktober 1989 in Sachsen mit Hilfe von Stasi-Dokumenten aus den BStU-Archiven in Dresden, Chemnitz und Leipzig.

  • Das Revolutionsjahr 1989
    Publikation

    Das Revolutionsjahr 1989

    Die Revolutionen des Jahres 1989 veränderten das Gesicht der osteuropäischen Staaten grundlegend.

  • Opposition und SED in der Friedlichen Revolution
    Publikation

    Opposition und SED in der Friedlichen Revolution

    Unter dem Titel "Opposition und SED in der Friedlichen Revolution. Organisationsgeschichte der alten und neuen politischen Gruppen 1989/90" diskutierten Wissenschaftler und Zeitzeugen im November 2008 über die damaligen Ereignisse.