Themenportal "Weimarer Republik"
Ein Portal des Bundesarchivs mit digitalisierten Quellen aus der Zeit der Weimarer Republik 1919 - 1933
Bericht des Grafen von von Zech-Burkersroda an die Präsidialkanzlei über die Ausrufung der Räterepublik in München, 7. April 1919, Quelle: BArch, R 601/617
Nach der Ermordung von Kurt Eisner am 21. Februar 1919 übernahm am 17. März 1919 Johannes Hoffmann (SPD) das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten, gestützt auf eine Regierungskoalition von SPD, USPD und Bayerischem Bauernbund. Allerdings zerbrach die Koalition in kurzer Zeit über der Frage, welche Rolle die Räte spielen sollten.
Nach der Ermordung von Kurt Eisner am 21. Februar 1919 übernahm am 17. März 1919 Johannes Hoffmann (SPD) das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten, gestützt auf eine Regierungskoalition von SPD, USPD und Bayerischem Bauernbund. Allerdings zerbrach die Koalition in kurzer Zeit über der Frage, welche Rolle die Räte spielen sollten.
Die USPD-Mitglieder des nach der Ermordung von Eisner von den Arbeiter- und Soldatenräten eingesetzten Zentralrates riefen daraufhin am 7. April 1919 die Münchner Räterepublik aus und erklärten die Regierung Hoffmann für abgesetzt. Gleichzeitig wurde der Landtag aufgelöst und die Bildung einer „Roten Armee“ verkündet. Die Regierung Hoffmann floh nach Bamberg. Von dort steuerte sie am 13. April 1919 den gescheiterten Versuch, die Räteregierung in München zu stürzen.
Nachdem zu Beginn der Revolution die Räteregierung von pazifistisch gesinnten „Dichtern und Denkern“ wie Erich Mühsam, Gustav Landauer und Ernst Toller geprägt wurde, übernahmen nach dem gescheiterten Umsturzversuch und dem Sieg der Roten Armee am 13./14. April 1919 Münchner KPD-Mitglieder die Führung.
Anfang Mai 1919 wurde die Räterepublik durch Regierungstruppen und Freikorps gewaltsam niedergeschlagen. Die Kämpfe forderten insgesamt über 600 Tote, davon waren 335 Zivilisten. Die führenden Mitglieder der Räteregierung wurden zu langen Haftstrafen oder zum Tod verurteilt.