Historischer Hintergrund
In einem „Führererlass“ vom 25. September 1944 ordnete Adolf Hitler an, den „Deutschen Volkssturm“ zu bilden. Er verpflichtete alle wehrfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren zur Verteidigung des „Heimatbodens“, um die kämpfenden Wehrmachtverbände zu entlasten. Insgesamt wollte das NS-Regime 6 Millionen Männer für den „Volkssturm“ rekrutieren – als letztes Aufgebot des Deutschen Reichs gegen die von Westen und Osten heranrückenden Alliierten.
Zu den Aufgaben des „Volkssturms“ zählten u. a. die Errichtung von Befestigungen und die Verteidigung deutscher Städte und Ortschaften. Obwohl sie Soldaten im Sinne des Wehrgesetzes waren, trugen die Männer keine Wehrmachtsuniformen. Erkennbar waren sie nur an einer Armbinde mit der Aufschrift „Deutscher Volkssturm – Wehrmacht“.
Die Öffentlichkeit erfuhr am 18. Oktober 1944 von der Bildung des „Volkssturms“. Das Datum, der 131. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, war bewusst gewählt: Die Nationalsozialisten zogen bewusst Parallelen zum Kampf des preußischen Landsturms gegen Napoleon während der Befreiungskriege.
Am 9. November 1944 – 21. Jahrestag des Hitler-Putsches und somit ebenfalls symbolträchtiger Tag für das NS-Regime – wurden die ersten „Volkssturm“-Einheiten vereidigt. Sie legten einen Eid auf Hitler ab, der den – meist sehr jungen und alten – Männern totale Aufopferungsbereitschaft abverlangte. Schlecht ausgerüstet und ohne ausreichende militärische Ausbildung, wurden viele Mitglieder des „Volkssturms“ in den letzten Monaten des Krieges verletzt oder getötet.
