Aktenband R 1501/20454 im Bestand R 1501 im Reichsministerium des Innern
zum Aktenband
Regierungstruppen hinter Steinbarrikaden während der Straßenkämpfe in Berlin, März 1919, Quelle: BArch, Bild 183-18594-0069 / o. Ang.
Seit Jahresende 1918 befand sich die Revolution in einer zweiten Phase, die von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Streiks in verschiedenen Regionen des Reichs geprägt war.
Seit Jahresende 1918 befand sich die Revolution in einer zweiten Phase, die von gewalttätigen Auseinandersetzungen und Streiks in verschiedenen Regionen des Reichs geprägt war.
Im März 1919 wurde Berlin zum Zentrum der Auseinandersetzungen. Am 3. März begann ein Generalstreik der Berliner Arbeiterschaft, der von Anhängern der KPD auch nach offizieller Beendigung des Streiks am 8. März 1919 fortgeführt wurde und zu einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Polizei und Regierungstruppen führte. Ziele der KPD waren u. a. die Anerkennung und Absicherung der Räte und die Demokratisierung des Militärs.
Schon am 3. März wurde der Ausnahmezustand über Berlin verhängt. Reichswehrminister Noske gab den Befehl aus, dass jeder, der mit einer Waffe in der Hand gestellt wurde, sofort zu erschießen sei. Die gewalttätigen Kämpfe, die von den Regierungstruppen auf Grundlage des Befehls von Noske in aller Härte geführt wurden, kosteten über 1.000 Menschen das Leben. Unter den Opfern waren auch der Führer der KPD, Leo Jogiches, und Matrosen der Volksmarinedivision. Der sog. „Schießbefehl“ Noskes wurde erst am 16. März 1919 außer Kraft gesetzt.