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Schwarz-Weiß-Aufnahme von neun Soldaten in Uniformen und mit Helmen, die mit Waffen auf einer Wiese liegen und knien

Gruppenmanöver der 5. und 7. Division der Reichswehr. Soldaten des Infanterie-Regiment 9 (IR 9), 1926, Quelle: BArch, Bild 146-2005-0162 / Tellgmann, Oscar

Das Infanterie-Regiment 19 in der Zwischenkriegszeit

Das Regiment war u. a. an der Niederschlagung des „Hitlerputschs“ 1923 in München beteiligt und gehörte zu den Truppen, die 1938 in Österreich einmarschierten. Der Bestand des IR 19 mit seinen ca. 600 Akteneinheiten, vorwiegend aus den Jahren 1920 bis 1939, stellt eine wertvolle Überlieferung dar.

  • Reichswehr-Soldaten im Manöver, 1926

  • Monatsbericht des I. Bataillons, Februar 1921

  • Verweigerung eines Verlobungsgesuches (Seite 1), Dezember 1921

  • Verweigerung eines Verlobungsgesuches (Seite 2), Dezember 1921

  • Besuch der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (IMKK) (Seite 1), März 1922

  • Besuch der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (IMKK) (Seite 2), März 1922

  • Holzmodell eines Geschützes, Juli 1923

  • Aufruf des Chefs der Heeresleitung an die 7. Division zur Loyalität, Oktober 1923

  • Bericht des Kommandeurs des I. Bataillons über das Verhalten der Offiziere während des „Hitlerputsches“ (Seite 1), November 1923

  • Bericht des Kommandeurs des I. Bataillons über das Verhalten der Offiziere während des „Hitlerputsches“ (Seite 2), November 1923

  • „Im Dienst erfolgte Beahndung einer Beleidigung des Reichsheeres“ während des „Hitlerputschs“, November 1923

  • Lagebericht des Standortältesten Lindau, Januar 1924

  • Anschuldigungen von Ernst Röhm gegen den Chef der 2. Kompanie des IR 19, vermutlich 1924

  • „Ehrenhandel“ zwischen Oberstleutnant Freiherr von Berchem und Hauptmann a. D. Röhm (Seite 1), Mai 1924

  • „Ehrenhandel“ zwischen Oberstleutnant Freiherr von Berchem und Hauptmann a. D. Röhm (Seite 2), Mai 1924

  • „Ehrenhandel“ zwischen Oberstleutnant Freiherr von Berchem und Hauptmann a. D. Röhm (Seite 3), Mai 1924

  • Beschwerde über die Beziehung eines Soldaten mit einem Dienstmädchen (Seite 1), 26. Juni 1924

  • Beschwerde über die Beziehung eines Soldaten mit einem Dienstmädchen (Seite 2), 26. Juni 1924

  • Marschübung des Regiments, April 1937

  • Marschübung des Regiments, April 1937

  • „Ariernachweis“ eines Leutnants (Seite 1), November 1937

  • „Ariernachweis“ eines Leutnants (Seite 2), November 1937

  • Einmarsch in Österreich; Zeitungsartikel, März 1938

  • Einmarsch in Österreich, Truppenparade, März 1938

  • Personalnachweis von Regimentskommandeur Oberst Hans Zorn (Seite 1), ca. 1939

  • Personalnachweis von Regimentskommandeur Oberst Hans Zorn (Seite 2), ca. 1939

  • Gefechtsbericht über Kämpfe an der Bugfront (Seite 1), September 1944

  • Skizze aus einem Gefechtsbericht über Kämpfe an der Bugfront, September 1944

Das Infanterie-Regiment 19 wurde am 1. Oktober 1920 als 19. (bayerisches) Infanterie-Regiment in München aufgestellt. Neben München gehörten zu seinen Standorten unter anderem Augsburg, Kempten, Lindau und Freising. Ein Infanterie-Regiment war gegliedert in Bataillone, die sich wiederum aus Kompanien zusammensetzten. Unterstellt war das IR 19 der 7. Division, deren Kommandeur zugleich Befehlshaber des Wehrkreises VII war.

Aufgrund von Kriegseinwirkungen sind im Bundesarchiv-Militärarchiv Unterlagen von Dienststellen und Truppen unterhalb der Divisionsebene nur in vergleichsweise geringer Zahl überliefert. Der Bestand des IR 19 mit seinen ca. 600 Akteneinheiten, vorwiegend aus den Jahren 1920 bis 1939, stellt daher eine wertvolle Überlieferung für die Beschäftigung mit der Geschichte der Reichswehr dar.

Viele der militärischen Sachakten des Bestandes betreffen die Versorgung des Regiments mit Waffen und Munition, Verpflegung und Bekleidung, Pferden, Fahrzeugen und Gerät, die Einberufung von Rekruten oder die Zuteilung von Haushaltsmitteln – Unterlagen also, die als „trockenes“ Verwaltungsschriftgut erscheinen.

Doch ein genauerer Blick auf die Dokumente zeigt, dass sie die politische Geschichte der Weimarer Republik und des NS-Regimes bis zum Kriegsausbruch ebenso widerspiegeln wie sie einen unmittelbaren Einblick in die Sozial- und Alltagsgeschichte eines Reichswehr-Regiments in der Zwischenkriegszeit gewähren.

So war das Regiment an der Niederschlagung des „Hitlerputschs“ 1923 in München beteiligt und gehörte zu den Truppen, die 1938 in Österreich einmarschierten. Andere Schriftstücke lassen die politische Einstellung von Regimentsangehörigen gegenüber der Weimarer Republik erkennen, betreffen das Verhältnis zur Bevölkerung an den Kasernenstandorten oder beschäftigen sich mit „Ehrenangelegenheiten“ von Offizieren.

Die hier in der Galerie vorgestellten Dokumente zu diesen und weiteren Themen illustrieren beispielhaft, welche Möglichkeiten der Erforschung von Militärgeschichte sich durch den direkten Blick auf die Ebene eines Regiments in der Zwischenkriegszeit bieten.

Christiane Botzet

Mehr zum Thema

Direktlink zum Aktenband R 43-I/2218 im Bestand R 43-I Reichskanzlei

Direktlink zum Aktenband R 1507/2129 Hitlerputsch im Bestand R 1507 Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung

Direktlink zum Aktenband R 43-I/2212 im Bestand R 43 I Reichskanzlei