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Schwarz-Weiß-Fotografie eines Königstigers mit einem auf dem Rohr sitzenden Soldaten.

Tiger II („Königstiger“) in Budapest, Oktober 1944, Quelle: BArch, Bild 101I-680-8282A-16A / Faupel

Der „Königstiger“

  • Deckblatt der „Tigerfibel“

  • Gesamtansicht des Tiger II („Königstiger“), Juni 1943

  • Tiger II („Königstiger“) in Budapest, Oktober 1944

  • Erläuterungen der „Tigerfibel“ zum Ölstand

Der von der Firma Henschel & Sohn GmbH seit 1937 im Auftrag des Heereswaffenamtes entwickelte Tiger-Panzer sollte in etwa mit 20 Stück je Panzerdivision zum Einsatz kommen und mit einer hohen Durchschlagsleistung und einer starken Panzerung gegnerischen Panzern überlegen sein. Die Fertigung des Tigers I lief im August 1944 aus. Dieser wurde durch den Tiger Ausfertigung B (Sd. Kfz. 182) ersetzt, der auch als „Königstiger“ bekannt ist.

Die Gesamtansicht unter Angabe der Maße besteht aus Seiten-, Vorder- und Draufsicht. Hauptbestandteile des „Königstigers“ waren das Fahrgestell, der um 360° drehbare Turm und die Panzerwanne. Der Turm mit Panzer-Führer-Kuppel, Panzer-Blende und Geschütz (8,8-cm-Kampfwagenkanone) stützte sich mit dem Turm-Kugellager auf der in Kampf- und Motorraum getrennten Panzerwanne ab. Die wichtigsten technischen Daten:

Besatzung: 5 Mann
Länge (Rohr vorn): 10,3 m
Breite: 3,8 m
Höhe: 3,1 m
Gefechtsgewicht: 68 t
Motor: Maybach HL 230 P 45
Leistung: 700 PS
Höchstgeschwindigkeit (Straße): 45 km/h
Höchstgeschwindigkeit (mittelschweres Gelände): 15–20 km/h
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (Straße): 750 l
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (mittelschweres Gelände): 1000 l

Die „Tigerfibel“ sollte das Erlernen der Bedienung des Panzers erleichtern. Diese im militärischen Jargon in populärer Weise abgefasste Dienstvorschrift genehmigte der Generalinspekteur der Panzertruppen Guderian am 1. August 1943. Die Dienstvorschrift ist in fünf Abschnitte gegliedert, die die Aufgaben und die Möglichkeiten einzelner Besatzungsmitglieder schildern:

1. Fahrer „Gustav, der Geländegängige“
2. Funker „Piepmatz, der Entstörte“
3. Ladeschütze „Hülsensack“
4. Richtschütze „Holzauge, der Unfehlbare“
5. Kommandant „Schnellmerker, der Rechtzeitige“

Im Schlußwort „Panzerklau“ sind einige volkswirtschaftliche Angaben enthalten. Danach kostete jede Granate 100 RM, der „Königstiger“ selbst 800.000 RM.

Sven Devantier