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In dem Gesetzblatt ist die Verordnung veröffentlicht, dass der ADN als GmbH aufgelöst und als staatliche Institution neugegründet wird.

Verordnung über die Umbildung des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes, 02.04.1953, Quelle: GBl. Nr. 46/1953, in: BArch, DN 1/115993a

Gründung und Umwandlung des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN)

Nach seiner Gründung im Jahr 1946 wurde der ADN 1953 in eine staatliche Nachrichtenagentur der DDR umgewandelt.

  • Befehl Nr. 0292 des Obersten Chefs der SMAD über die Einrichtung des ADN, 26.09.1946

  • Auftrag des Ministeriums der Finanzen zur Überprüfung der von der ADN GmbH erstellten Abschlussbilanz, 27.09.1953

  • Verordnung über die Umbildung des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes, 02.04.1953

  • Schreiben der „Täglichen Rundschau“ an das Ministerium der Finanzen mit der Bitte um zügige Auszahlung der ADN-Gesellschafteranteile, 25.07.1953

Der Allgemeine Deutsche Nachrichtendienst wurde am 10. Oktober 1946 als ADN GmbH mit Sitz in der Mittelstr. 2-4 in Berlin gegründet. Am 1. Mai 1953 wurde die GmbH in eine staatliche Nachrichtenagentur umgewandelt, die dem Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates unterstand. Im Januar 1956 erfolgte der Zusammenschluss mit der Fotoagentur Zentrale Bildstelle GmbH (Zentralbild).

Die DDR-Medien waren Teil des Herrschaftssystems der SED. Der ADN war als einzige zentrale Nachrichten- und Fotoagentur der DDR bis Juni 1990 für die Bereitstellung der Nachrichten für Presse, Rundfunk und Fernsehen im Inland und für das Ausland zuständig. Er informierte über alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Ereignisse in Wort und Bild und stützte sich dabei auf sein Korrespondentennetz in der DDR und im Ausland und auf seine Vertragspartner.

1990 waren ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim ADN beschäftigt. Im Juni 1990 wurde der ADN in eine GmbH zurückgeführt und durch die Treuhandanstalt 1992 an den Deutschen Depeschendienst (ddp) verkauft.

Das Verwaltungsarchiv des ADN und die Abteilung Zentralbild mit ca. 7 Millionen Fotos wurden 1992 vom Bundesarchiv übernommen.

Kerstin Weller