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Schwarz-Weiß Fotografie des Gebäudes des Volk und Wissen Verlages

Gebäude des Volk und Wissen Verlages, Quelle: BArch, DR 200/1930

Volk und Wissen Verlag

Die Geschichtsgalerie zeigt ausgewählte Highlights des Bestandes DR 200.

  • Gebäude des Volk und Wissen Verlages

  • Verlagsprogramm der Volk und Wissen Verlags GmbH vom 15.10.1945

  • Handelsregistereintrag der Volk und Wissen Verlags GmbH vom 24.10.1945

  • Lizenzurkunde: Genehmigung der SMAD zur Verlagsgründung mit dem Namen „Volk und Wissen“ vom 04.03.1946

  • SMAD-Befehl Nr. 150 zur Ausgabe von Lehrbüchern für die deutschen Schulen der SBZ vom 18.05.1946

  • Auftrag des Volk und Wissen Verlages für die Herausgabe von Lehr- und Lernmitteln vom 02.08.1949

  • Eintrag der Lehrmittelzentrale, Gemeinnützige GmbH in das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin-Mitte vom 05.02.1951

  • Ernennung Karl Hagemanns zum Hauptdirektor des Volk und Wissen Verlages vom 20.09.1951

  • Druckerei des Verlages

  • Buchgestaltung im Verlag

  • Grafische Darstellung der Gesamtproduktion des Verlages 1945 bis 1950

  • Herstellung von Landkarten im Verlag

  • Anweisung des Ministeriums des Innern, Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen über die Darstellung der Grenzen zwischen der DDR und der BRD vom 30.10.1957

  • Darstellung des Grenzverlaufs der DDR – Entwürfe (Textabbildungen) für Unterrichtshilfen für Lehrer und Lehrerstudenten im Geographieunterricht 1982–1985

  • Grundsätze neuer Arbeitsmethoden bei der Lehrbuchentwicklung im Verlag vom 06.09.1958

  • Erteilung der Druckgenehmigung für das Manuskript „Die Novemberrevolution in Deutschland 1918–1919“ vom 17.07.1958

  • Übertragung der Druckgenehmigung des Ministeriums für Kultur an das Ministerium für Volksbildung vom 22.06.1961

  • Umsetzung der Richtlinie des Ministeriums für Volksbildung zum Begutachtungsverfahren im Volk und Wissen Verlag: Schreiben des Hauptdirektors Ploog an den Stellv. Minister für Volksbildung, Margot Honecker, vom 28.10.1961

  • Übersendung der Richtlinie über das Begutachtungs- und Genehmigungsverfahren an den Hauptdirektor des Verlages am 03.01.1962

  • Umsetzung des Druckgenehmigungsverfahrens vom 19.02.1962 im Verlag

  • Grafische Darstellung des Titelannahmeverfahrens im Verlag

  • Vorgaben der Verlagsleitung für die Neuregelung des Titelannahmeverfahrens vom 20.08.1969

  • Gutachten von K.-H. Jahnke über den Abschnitt „Zweiter Weltkrieg“ im Geschichtslehrbuch für die 10. Klasse

  • Grafische Darstellung aus einem Manuskriptentwurf zum Geschichtsbuch über den Weg vom Kapitalismus zum Sozialismus/Kommunismus

  • Manuskript über die Ziele und Aufgaben für den Unterricht im Fach Staatsbürgerkunde der Klasse 10

  • Buchausstellung im Verlag

  • Buchausstellung im Verlag 1961

  • Entwurf der Titelseite einer Fibel für Schulen in Sansibar („Sansibar-Fibel“) von 1967

  • Druckvorlage Seite 1 der „Sansibar-Fibel“ von 1967

  • Vorlage für das Titelannahmeverfahren von F. Osburg „Möglichkeiten der differenzierten Arbeit mit Schülern im Geschichtsunterricht und im außerunterrichtlichen Bereich“ vom 08.06.1989

Hintergrundinformationen

Im Rahmen eines mehrjährigen Erschließungsprojektes haben Auszubildende des Bundesarchivs im Beruf „Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste“ die Akten des Volk und Wissen Verlages (Bestand DR 200) bearbeitet.

Die Akten des im Oktober 1945 gegründeten Verlages Volk und Wissen mit einem Umfang von 687 laufenden Metern wurden 1991 in einem völlig ungeordneten Zustand an das Bundesarchiv übergeben. Sie befanden sich in Aktenpaketen bzw. Aktenbündeln und waren lediglich mit Zugangsnummern versehen. Im damaligen Verlagsarchiv hatte keine archivische Bearbeitung stattgefunden. Wegen des schlechten Ordnungszustandes waren ein Zugang zu den Akten und damit eine Benutzung zunächst nicht möglich.

Bewertung

Unter Anwendung des Schriftgutbewertungsverzeichnisses zum Volk und Wissen Verlag von 1985 wurden zunächst eine Bewertungskonzeption erstellt und die Akten auf ihre Archivwürdigkeit geprüft. Inhaltliche Bewertungskriterien waren vor allem der Informationswert der Akten, ihre Entstehungszeit im Verlag und mögliche Fragestellungen der Forschung. Auf der Grundlage dieser Konzeption erfolgte die Grobbewertung (Listenbewertung) und Feinbewertung des Bestandes mit ca. 23.400 Aktenpaketen. Dabei wurde das nach formalen und inhaltlichen Bewertungskriterien erkennbare kassable Schriftgut von ca. 331 laufenden Metern aus dem Bestand herausgelöst.

Erschließung

Die Verlagsakten wurden beginnend von der Leitungsspitze nach folgenden Strukturteilen geordnet, verzeichnet und technisch bearbeitet:

  • Hauptdirektor
  • Stellvertreter des Hauptdirektors
  • Pädagogischer Direktor
  • Ökonomischer Direktor
  • Produktionsdirektor

In Anlehnung an die Verlagsstruktur erfolgten die Klassifikation des Bestandes und die Eingabe der Akten in die Datenbank BASYS 2-S.

Nach der vollständigen Bearbeitung weist der Bestand einen Umfang von 352 laufenden Metern auf. Insgesamt wurden 10.477 Akten und 146 Fotomappen erschlossen.

Benutzung

Der Bestand DR 200 ist jetzt in allen Teilen online recherchierbar. Detaillierte Ausführungen über die Verlagsstruktur, die Organisation und Arbeitsweise des Verlages sowie zur Quellenlage sind in der Vorbemerkung zum Findbuch Teil 1 Hauptdirektor zu finden.

Quellenwert

Der Bestand DR 200 dokumentiert die Entstehung, die Eigentumsverhältnisse sowie die Entwicklung des Volk und Wissen Verlages von 1945 bis zur Wiedervereinigung 1990. Die Akten des einstigen zentralen Schulbuchverlages bieten eine wichtige und einmalige Grundlage für die Erforschung und Charakterisierung der Bildungspolitik in der DDR.

Von besonderer Bedeutung sind neben dem Hauptdirektor die Akten des Pädagogischen Direktors mit den Sektionen Naturwissenschaft / Polytechnische Bildung, Gesellschaftswissenschaften/Sprachen, Pädagogik und Zeitschriften. Dem Pädagogischen Direktor unterstanden auch die Forschungsstelle, die Bildstelle und das Kollektiv für Literaturgeschichte.

Überliefert sind eine Vielzahl von Manuskripten und Gutachten zu den verschiedenen Unterrichtsmitteln wie Lehrbücher und Unterrichtshilfen. Schulbücher spiegeln die zentral vorgegebene Bildungskonzeption wieder, waren schulpolitische Instrumente für eine einheitlich geführte Erziehung im Unterricht. Einen engen Bezug zwischen sozialistischer Bildung und Erziehung dürfte man in fast allen Lehrbüchern finden, wobei die Fächer Deutsch, Staatsbürgerkunde, Geschichte und Geographie den meisten Anlass zu bildungspolitischen Auseinandersetzungen gaben. Wie eng der Unterricht mit volkswirtschaftlichen Zielen verknüpft wurde, zeigte die Einführung des polytechnischen Unterrichts in Verbindung mit dem Fachunterricht Mathematik, Physik und Chemie. Auch welchen Einfluss das sowjetische Schulwesen auf die ostdeutsche Reformpädagogik ausübte, belegen die Verlagsakten.

Ausgewählte Dokumente und Fotos über den Volk und Wissen Verlag sind in dieser Online-Galerie zusammengestellt.

Weitere Informationen

Bestand DR 200 in invenio