Nach der Schließung der innerdeutschen Grenzen 1952 verengten sich die Fluchtmöglichkeiten auf den Weg von Ost- nach West-Berlin. Die Massenflucht aus der DDR blieb dennoch eine existenzielle Gefahr für das SED-Regime. Um auch das "Schlupfloch" Berlin zu schließen, ließ die SED am 13. August 1961 Berlin die Grenze durch Berlin und um West-Berlin herum durch Zäune, Stacheldraht und − vor allem im Innenstadtbereich Berlins - Mauern schließen. Nach Lesart der SED ein "Schutzwall" gegen den westlichen Feind, de facto eine scharf bewachte Absperrung der DDR-Bevölkerung. Auf Flüchtende wurde scharf geschossen. Allerdings: Jedes Todesopfer an der Mauer war für die DDR, die sich mit aller Macht um internationale Anerkennung bemühte, ein Rückschlag und ein erheblicher Imageschaden nach innen und außen. Das Augenmerk der Stasi war daher darauf gerichtet, Fluchtpläne möglichst früh zu entdecken und im Vorfeld zu vereiteln. Außerdem hatte sie alle "Vorkommnisse" an der Grenze zu untersuchen, aufzuklären und möglichst geheim zu halten.
Ungeachtet des Mauerbaus versuchten weiterhin Menschen, in den Westen zu gelangen − auch durch Fluchttunnel. Solche Tunnel wurden mit großem logistischen Aufwand zumeist von Häusern in West-Berlin aus vorgetrieben und mündeten in Kellern grenznaher Häuser in Ost-Berlin. Dabei mussten die Tunnelbauer über Wochen oder Monate hinweg gewaltige Erdmengen wegschaffen und die Tunnel bergmännisch sichern. Heimlich wurden die Fluchtwilligen in der DDR informiert und zu den Tunneln gebracht.
