Neben Ikea bezogen auch bundesdeutsche Firmen Möbel aus der DDR, die teilweise politische Gefangene gefertigt hatten. So wurden über einen Zwischenhändler Neckermann, Quelle, Otto, Kaufhof, Horten, Hertie, Karstadt, Möbel Hess und Möbel Steinhoff mit Einrichtungsgegenständen beliefert, an denen teils Häftlinge mitgearbeitet hatten.
Darüber hinaus wurden vielfältige andere Waren in den Westen exportiert, in der Ära Honecker beispielsweise aus der Haftanstalt Cottbus 200.000 Fotoapparate und aus dem Frauengefängnis Hoheneck 100 Millionen Damenstrumpfhosen insgesamt. Letztere wurden dann von Aldi, Karstadt, Hertie, Horten, Kaufhof, Kaufhalle und Woolworth verkauft. Gefangene waren außerdem an der Produktion von Fernsehern, Motorrädern und Farbfilmen (für Neckermann), Küchenherden (für Quelle) sowie Kerzen (für Schlecker) beteiligt. Auch Werkzeugkästen und Schreibmaschinen wurden teils in Gefängnissen gefertigt und dann in den Westen geliefert. Häftlingsarbeiter produzierten ferner zusammen mit "freien" Arbeitern Kupferdraht, Elektromotoren, Mähdrescher, Gußteile, Schuhe, Glasseide, Spindeln, Schaltelemente, Autoscheinwerfer sowie Motorradteile für den Westexport. Für harte Devisen konnte die DDR in den 80er Jahren "Knastwaren" schätzungsweise im Wert von mindestens 200 Millionen DM jährlich absetzen.
