Spitzel, die aus eigenem Antrieb spionierten, wurden von den Betroffenen als "Zinker" bezeichnet und von der Staatssicherheit als IMInoffizieller MitarbeiterInoffizielle Mitarbeiter waren das wichtigste Instrument des Ministeriums für Staatssicherheit... geführt. Wer dagegen mit einem Spitzelauftrag versehen von einer Zelle in die nächste verlegt wurde, hieß im Häftlingsjargon "Zellenrutscher" und wurde vom Ministerium für Staatssicherheit (MfSMinisterium für StaatssicherheitDas Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich oft kurz "Stasi") war politische...) als "ZelleninformatorZelleninformatorZelleninformatoren (in den ersten Jahren des MfS auch als Kammeragenten, KA, bezeichnet) waren..." (
Häftlings-IM wurden sorgfältig ausgewählt. Sie mussten u.a. über eine hohen Bildungsgrad und Kontaktfreude verfügen sowie vielfältig einsetzbar sein. Politische Häftlinge waren als Spitzel begehrt, ließen sich aber schwerer anwerben. Häftlinge, die nicht aus politischen Gründen inhaftiert waren, spitzelten oftmals bereitwilliger, bekamen aber schwerer Anschluss an die politischen Gefangenen.
Die IM berichteten über alles, was für die Stasi von Interesse sein konnte. Welche Mitgefangenen planten Ausbrüche, wer betrieb ein Ausreiseersuchen, wer hielt auf welche Art Verbindungen nach draußen? Planten einige Insassen gemeinsame Aktionen wie einen Hungerstreik? Darüber hinaus informierten die Spitzel über eventuelle "Sabotageakte", beispielsweise absichtliches langsames Arbeiten.
